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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 6): Psychologie der Weltanschauungen — Basel: Schwabe Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.69894#0584
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Stellenkommentar

491

Physik, lehrte und forschte v.a. auf den Gebieten der Wellenlehre des Lichts, der Elektrody-
namik und Kristallographie. Werke: Beiträge zur Krystallonomie (1823); Theoretische Untersu-
chung der Gesetze, nach welchen das Licht an der Grenze zweier vollkommen durchsichtiger Medien
reflectirt und gebrochen wird (1837); Die mathematischen Gesetze der inducirten elektrischen Ströme
(1846). Die folgenden Zitate stammen aus: F. Neumann: Erinnerungsblätter von seiner Tochter
Luise Neumann, Tübingen 2i9O/, 174-175. Die Textstelle ist ohne Auslassungen zitiert.
440 Anders als ein Brief von Jaspers an Ernst Mayer vom 4. Januar 1930 vermuten lässt (vgl. KJG
1/8, Stellenkommentar Nr. 200), ist das Motiv des unerklärlichen Sich-geschenkt-Werdens,
das später eine zentrale Rolle in Jaspers’ Verständnis des existentiellen Selbstwerdens spielt
(vgl. K. Jaspers: PhilosophieI, XLIX; PhilosophieII, 42, 45,268; PhilosophieIII, 192), bereits hier
angelegt.
441 Vgl. S. Kierkegaard: Abschließende unwissenschaftliche Nachschrift zu den Philosophischen Bro-
cken. Zweiter Teil, GWa 7, 87, bes. 254-259; GWb 16,99, bes. 286-291.
442 Jaspers zitiert hier nach: I. Kant: Kritik der praktischen Vernunft, hg. von K. Kehrbach, Leipzig
1878,178-177 (A 265) (KJB Oldenburg, KJ 2653); AA V, 147-148.
443 Wie schon in der Erstausgabe weicht der Titel des Abschnitts vom Inhaltsverzeichnis ab. Dort
ist dem Titel die Nummer 1 vorangestellt, außerdem heißt es abweichend »Der Geist zwischen
Chaos und Form«.
444 J. W. v. Goethe: »Urworte. Orphisch«, WA 1/3, 95.
445 Der Libertinismus ist ein Sammelbegriff, der insbesondere auf der Mystik zuzuordnende Wan-
derprediger des 14. und 15. Jahrhunderts angewendet wird. Deren Lehren sind in der Regel
durch eine Distanzierung von der christlichen Kirche und freie Interpretationen der Heiligen
Schrift gekennzeichnet. Verbreitung fand etwa die Lehre, wonach jeder Fromme ein Christus
sei, in dem Gott Mensch werde. Sog. »libertinistische« Mystiker wurden häufig einer sitten-
widrigen Lebensweise bezichtigt und der Verfolgung durch die Inquisition ausgesetzt.
446 Den Gedanken der »vermittelten Unmittelbarkeit« hat Georg Wilhelm Friedrich Hegel vor
allem in seiner Wissenschaft der Logik (1812-1816) entfaltet. Dort schreibt Hegel: »Der Grund
ist das Unmittelbare und das Begründete das Vermittelte. Aber er ist setzende Reflexion, als
solche macht er sich zum Gesetztseyn, und ist voraussetzende Reflexion, so bezieht er sich
auf sich als auf ein Aufgehobenes, auf ein Unmittelbares, wodurch er selbst vermittelt ist.
Diese Vermittlung, als Fortgehen vom Unmittelbaren zum Grunde, ist nicht eine äussere Re-
flexion, sondern, wie sich ergeben, das eigene Thun des Grundes« (Wissenschaft der Logik I,
GW 11,314).
447 Philipp Melanchthon (eigtl. P. Schwarzerdt; 1497-1560); Altphilologe und reformatorischer
Theologe, gilt als engster Mitarbeiter Martin Luthers, dem er sich ein Jahr nach dem Antritt
seiner Griechisch-Professur an der Universität Wittenberg 1518 angeschlossen hatte. Melan-
chthons Denken steht in der Tradition des Aristoteles und des Humanismus. Mit seinem Werk
Locicommunes rerum theologicarum (1521; dt. ca. 1522: Allgemeine Grundbegriffe des theologischen
Sachbereichs oder Abriß der Theologie) schuf er die erste systematische Darstellung der reforma-
torischen Theologie. Melanchthon war außerdem maßgeblich an der Konzeption und Orga-
nisation des evangelischen Kirchen- und Schulwesens beteiligt, was ihm den Ehrentitel
»praeceptor Germaniae« (»Lehrer Deutschlands«) einbrachte - ein Titel, der nach 1945 ver-
schiedentlich auch auf Jaspers angewendet wurde. Melanchthon war zeitweise Rektor der
Universität Wittenberg und hatte Grammatiken für den Griechisch- und Lateinunterricht
verfasst sowie Lehrbücher u.a. für Rhetorik, Ethik und Physik.
 
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