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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0153
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Karl Jaspers - Beacon

In Erwartung Ihrer Antwort verbleibe ich mit herzlichen Grüssen
Ihr
Karl W. Deutsch
32 Karl Jaspers an Karl W. Deutsch
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Basel, den 26. Februar 1953
Sehr geehrter Herr Deutsch!
Haben Sie besten Dank für die Übersendung der Exemplare Ihrer Übersetzung »Tra-
gedy is not enough«.85 Vielmehr aber habe ich Ihnen noch zu danken, nachdem ich
Vorwort, Nachwort und Anmerkungen gelesen habe, für die ungemeine Sorgfalt und
das entgegenkommende Verständnis, mit dem Sie diese Publikation den Amerikanern
zugänglich machen. Ihre Einführung scheint mir ein trefflicher Wegweiser für Leser,
die nichts von mir wissen. Die Nachschrift von Herrn Reiche wirft ein Licht auf
Grundschwierigkeiten der Sprache.86 Diese Erörterungen sind ein Zeichen dafür, mit
welcher Sorgfalt die Übersetzung gemacht sein muss, die ich im einzelnen bei mei-
nem mässigen Englisch nicht kontrollieren kann. Ihnen und Ihren Mitarbeitern bin
ich darum sehr zu Dank verpflichtet für die Weise, in der Sie diese Schrift von mir in
Amerika bekannt machen.
Liebenswürdig ist Ihre Auffassung, Deutschland könne mich zurückberufen und
dadurch ein Zeichen der neuen zu erwartenden Gesinnung geben. Leider ist diese Er-
probung deutscher Gesinnung durch etwas anderes ausgeschlossen. Ich bin grade 70
Jahre alt geworden, und einen alten Mann beruft man nicht mehr. Übrigens könnte
ich von Basel aus eine Stimme in Deutschland sein für alles, was ich etwa zu sagen
hätte. Wenn es mir vergönnt ist, wird noch ein Buch über Deutschland von mir er-
scheinen.87 Doch das dauert noch eine Weile. An der institutionellen Aufbauarbeit am
deutschen Erziehungswesen könnte ich unter keinen Umständen mitwirken wegen
meiner geringen körperlichen Kräfte. Das ging schon in den Jahren nach 1945 nicht
eigentlich. Schon die langen Sitzungen machten mich krank. Aber Ihre freundliche
Gesinnung ist ein Moment der Ermunterung, dass ich mein Deutschland-Buch noch
schreiben möchte.
Haben Sie für alles vielen Dank. Aus Ihrer Ankündigung entnehme ich, dass auch
meine »Universitätsidee« doch noch bei Ihnen erscheinen wird.88 Ich freue mich da-
rauf.
Mit besten Empfehlungen Ihr ergebener
 
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