Metadaten

Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0545
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
428

Karl Jaspers - Springer

431 Heinz Götze an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, auf Briefpapier des Springer-Verlags Berlin - Göttingen - Heidelberg
Beigefügt sind folgende Briefe: M. Thiel an H. Götze, 30. Januar 1962 u. 31. Januar 1962, H. Götze an
M. Thiel, 31. Januar 1962, M. Thiel anH. Götze, 2. Februar 1962 sowie ein Gutachten von Prof Joseph
Ratzinger vom 21. Januar 1962.
Heidelberg 1, den 7. Febr. 1962
Sehr verehrter Herr Professor Jaspers,
wie Sie wissen, kündigten wir Herrn Dr. Thiel im Mai 1960. Danach verstrich eine Zeit
relativer Ruhe, sodass wir die Kündigung nicht wirksam werden liessen. Nachdem wir
Herrn Dr. Thiel dies mitteilten, meldete er sofort seine Wünsche an, wieder im STU-
DIUM GENERALE zu veröffentlichen. Er hat einer Reihe von Mitgliedern des Her-
ausgeberkollegiums - z.B. Herrn Professor Schaefer (Physiologie, Heidelberg), Herrn
Professor Preiser (Volkswirtschaft, München), Herrn Professor Hermes (Mathematik,
Münster) - sein Leid geklagt und um Intervention beim Verlag gebeten.984
Herr Dr. Thiel richtete nun den in Kopie beigefügten Brief vom 30. Januar an uns.985
Die Erfahrungen der Vergangenheit ermutigen uns nicht, Herrn Dr. Thiel wieder ei-
gene Beiträge im STUDIUM GENERALE veröffentlichen zu lassen, zumal seine Ten-
denz zweifellos dahin geht, das STUDIUM GENERALE zum Organ all seiner eigenen
Veröffentlichungen zu machen und ohne Rücksicht auf die sachlichen Interessen
der Zeitschrift. Er hat sich überall anderwärts Publikations- und Verlagschancen ver-
scherzt. Selbst wenn man dies alles beiseite lässt und in Anbetracht seiner Bemühun-
gen und Verdienste um das STUDIUM GENERALE bereit ist, erneut einen Versuch zu
machen, so wird diese Bereitschaft durch den überheblichen Tenor des Briefes von
Herrn Dr. Thiel schon wieder erheblich gedämpft. Besonders der rot unterstrichene
Satz986 lässt erkennen, dass seinerseits jeder Wille zur Verständigung und jede Bereit-
schaft zum »Miteinander« fehlt.
Darf ich Sie um Ihren Rat und Ihre Meinung bitten, obwohl ich weiss, welche Zu-
mutung es bedeutet, sich immer wieder mit dieser leidigen Frage zu beschäftigen.
Könnten Sie uns auch kompetente Begutachter für die von Herrn Dr. Thiel angekün-
digten Manuskripte nennen?
Mit herzlichem Dank im voraus und mit den besten Wünschen und Grüssen für
Sie und Ihre sehr verehrte Frau Gemahlin
Ihr sehr ergebener
H. Götze
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften