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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0575
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458

Karl Jaspers - Storm

Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, daß die Hoffnungen, die Sie an Ihre Über-
siedlung in die Schweiz knüpfen, [sich] erfüllen und Sie noch viele fruchtbare Jahre
vor sich haben möchten.
Darf ich noch einmal sagen, daß ich sehr froh sein würde, wenn es noch einmal
möglich sein sollte, daß ich eine Ihrer früheren Schriften, etwa »Descartes« oder
»Strindberg und van Gogh« neu auflegen dürfte, oder auch etwas, was Sie noch schrei-
ben werden. Ich wäre Ihnen sehr sehr dankbar, [wenn] Sie bei Gelegenheit sich mei-
ner erinnern.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Ihnen ergebener
Wolf Hermann
466 Karl Jaspers an Wolf Hermann
Typoskript; DLA, A: Hermann, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Basel, den n. IV. 1949
Sehr verehrter Herr Hermann!
Wie ich höre, ist in der »Welt am Sonntag« vom 20. 3. 49 ein Auszug aus meiner Goe-
the-Rede erschienen unter dem Titel »Auflehnung gegen Goethe«.1048 Ich habe das
Blatt nicht gesehen und nicht meine Zustimmung gegeben. Die Überschrift ist skan-
dalös (obgleich sie ein fragendes Wort aus meinem Text nimmt) und das Gegenteil
meiner Intention.1049 Ein Auszug aus der Rede muss zudem missverständlich wirken.
Ich weiss nicht, ob Sie etwas damit zu tun haben. Und ich weiss nicht, wie man gegen
die Zeitung vorgehen könnte. Zwang zum Abdruck der ganzen Rede? - wenn solch
ein Unfug schuldhafter Weise begangen wurde - und Erklärung, dass die Überschrift
durchaus gegen meine Intention ist?
Ich habe eine Zuschrift von einem »Raabe-Kreis« aus Lage (Lippe) mit vielen Un-
terschriften.1050 Die Sache setzt mich in den Augen meiner Landsleute herab und ist
mir äusserst fatal.
In Ihrer Ausgabe wird doch irgendwo angebracht, dass diese Goethe-Rede im Au-
gust 1947 in Frankfurt gehalten worden ist?1051
Mit den besten Grüssen und Empfehlungen
Ihr sehr ergebener
Karl Jaspers

Wegen Herrn Pfeiffer leider noch kein Erfolg!1052
 
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