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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0701
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584

Karl Jaspers - Helene Naef

601 Karl Jaspers an Helene Naef
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Basel, den 29. Dezember 1953
Sehr verehrte Frau Naef!
Haben Sie herzlichen Dank für Ihren Brief vom 23. Dez. Ich bin glücklich, dass Sie
offenbar solche Freude mit der grossen Arbeit der Übersetzungen haben. Da Sie so
viel Energie in diese Sache legen und mit Jeanne allmählich zum Sachverständigen
für meine Texte werden, haben Sie völlig Recht, dass ich mich nicht leichtsinnig auf
Übersetzungsangebote von anderer Seite einlassen sollte. Ich will in Zukunft jedesmal,
wenn wieder eine Anfrage kommt, mich an Sie wenden. Das bisher Geschehene lässt
sich nicht rückgängig machen.1393 Der kleine Abschnitt »Über das Tragische« aus mei-
nem Werke »Von der Wahrheit« macht Ihnen nun doch noch besondere Mühe.1394 Aber
ich muss glücklich sein, dass auf diese Weise die Übersetzung nun doch gut wird. Was
nun die Übersetzung meines Vortrags über Bultmanns Entmythologisierung angeht,
so habe ich diese leider auch schon vergeben, aber diesmal vielleicht nicht zu Unrecht.
Sie soll in einer theologischen Zeitschrift, von einem protestantischen Pfarrer in Mont-
pellier zusammen mit einem Professor übersetzt, erscheinen.1395 Ich hoffe, dass dort
die Sachkunde genügend ist, um dem Thema entsprechend die Übersetzung zu leis-
ten. Ich wage nicht, Ihnen auch das noch zur Kontrolle zuzumuten. Die Übersetzung
wird ja ohnehin im engeren Kreise der Theologen bleiben. Ich schicke Ihnen, weil Sie
sich dafür interessieren, ein Exemplar des Abdrucks im MERKUR.1396
Ich kann Ihnen nicht dankbar genug sein für die Eindringlichkeit, mit der Sie sich
der Übersetzungsaufgabe zuwenden. Daher verstehe ich völlig, dass Sie jedesmal in
Schrecken geraten, wenn Sie von einer andern Übersetzung hören, die unfehlbar zu
meinem Nachteil ausfallen muss. Bitte, entschuldigen Sie meine Nachlässigkeit.
Pion hat die Abrechnung noch nicht geliefert. Vielleicht muss ich selber einmal
schreiben.
Mit herzlichen Wünschen für das neue Jahr und besten Grüssen
Ihr sehr ergebener
602 Karl Jaspers an Helene Naef
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Basel, den 21. Mai 1954
Sehr verehrte Frau Naef!
Schönen Dank für Ihren Brief vom 15. Mai und die erfreulichen Nachrichten. Der Sie
störende Titel muss nun wohl in Kauf genommen werden, schade für Sie.1397
 
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