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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0783
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666

Stellenkommentar

mehreren Jaspers-Werken - etwa zur Nietzsche-Monographie (1936), zur vierten Auflage
der Allgemeinen Psychopathologie (1946), zur zweiten Auflage der Philosophie (1948) und
zu Von der Wahrheit (1947) - Sachverzeichnisse an, deren Qualität stets gerühmt wurde.
Mitte der 1950er Jahre kühlte das langezeit enge und vertraute Verhältnis deutlich ab;
die eigentliche Ursache ließ sich den im Nachlass aufgefundenen Briefen nicht entneh-
men. Von einer für den ersten Band der Großen Philosophen bereits vereinbarten Anferti-
gung eines Registers nahm Salditt später relativ plötzlich Abstand, was Jaspers sogleich
akzeptierte, wenngleich nicht nachvollziehen konnte. Ihre Erinnerungen, die aus zahl-
reichen Jaspers-Briefen zusammengestellt sind, dienen als Dokumente vor allem für die
Zeit zwischen seiner Entlassung (1937) und den ersten Nachkriegsjahren im Hinblick auf
die Arbeit an verschiedenen Buchprojekten, etwa an den Grundsätzen des Philosophierens
(1942/43). Vgl. M. Salditt: »Erinnerung an Karl Jaspers«, in: K. Piper, H. Saner (Hg.): Erin-
nerungen an Karl Jaspers, München, Zürich 1974,91-105, bes. 91. - Obwohl sie gerade wäh-
rend der NS-Zeit eng mit dem Hause Jaspers verbunden war, blieb die Beziehung zu Ger-
trud Jaspers stets nicht unproblematisch. So bemerkt diese in einem Brief an die Eltern
1937: »Im Augenblick ist Fräulein Salditt hier, um noch ein wenig Colleg und Seminar zu
hören. Ich lud sie nicht ein, bei uns zu wohnen, weil dann immer zuviel Kraft von mir
verlangt wird! Sie ist so unnatürlich, dass ich mich nicht behaglich mit ihr fühle, obwohl
ich sie sehr schätze. Heute isst sie abends mit uns, aber Kally will früh ins Bett gehen, um
den Kopf noch zu ruhen.« (G. Jaspers an H. u. K. Jaspers senior, 5. Januar 1937, DLA, A:
Jaspers). - Nach Jaspers’ Tod, zu dessen Anlass Salditt der Witwe nicht kondolierte, bot
sie Klaus Piper wenig später eine Zusammenstellung der von Jaspers an sie geschriebenen
Briefe in Abschrift zum Verlag an. Nach Rücksprache mit Hans Saner, der Piper auf jenen
Fauxpas hinwies, ebenfalls von diesem Vorhaben abriet und gleichermaßen von Schwie-
rigkeiten im Umgang mit Salditt berichtete, verzichtete der Verleger auf diese Publikation.
Daher sind jene Briefe bis heute im Jaspers-Nachlass aufbewahrt.
257 Diese Sonderausgabe erschien im Verlag Alcan. Vgl. K. Jaspers: Descartes et la Philosophie,
Paris 1938.
258 Vgl. R. Müller-Freienfels: The German, his Psychology & Culture. An Inquiry into Folk
Character, übers, von R. Hoffmann, Los Angeles 1936.
259 Müller-Freienfels war 1933-1939 an der Handelshochschule Berlin tätig.
260 Gemeint sind Erkundigungen der Reichsschrifttumskammer. Vgl. dazu Einleitung,
LXXIII-LXXIV, sowie den Briefwechsel zwischen de Gruyter und dem Präsidenten der
Reichsschrifttumskammer, Hanns Johst, in diesem Band, S. 123-124.
261 Gerhard Lüdtke (1875-1944), promovierter Sprachwissenschaftler, war Prokurist bei dem
Verlag Karl I. Trübner (Straßburg) und darauf bei de Gruyter. Das Publikationsorgan Mi-
nerva. Jahrbuch der gelehrten Welt gründeten der Bibliotheksbeamte Dr. Richard Kukula
und der Verlagsbuchhändler Karl Trübner 1892 mit dem Beinamen Jahrbuch der Universitä-
ten der Welt (der zweite Band dann mit o.g. Beinamen). Seit 1897 gab Trübner das Jahrbuch
allein heraus, ab 1906 unterstützt von seinem neuen Mitarbeiter Lüdtke. Nach dem Tod
Trübners (1907) übernahm Lüdtke die Herausgeberschaft mit dem Trübner-Prokuristen
Johannes Beugel, der 1916 verstarb. Als alleiniger Herausgeber fungierte Lüdtke seit 1920.
Ende 1933 musste die Minerva eingestellt werden. Deren Nachfolgeorgan, die Geistige Ar-
beit, leitete er 1934-1944.1944 musste auch diese aufgegeben werden. Über die Schwierig-
 
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