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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0798
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Stellenkommentar

681

ständlich schien.« - Der Satz am Ende des vorletzten Absatzes des Nachwort-Textes (KJG
1/8,160: »Ich war später ermutigt, wenn ich gelegentlich hörte, wie mir persönlich fremde
Menschen bei der Lektüre dieser Schrift einen >Trost< erfuhren, wie ihn Philosophie zu ge-
ben vermag durch ihren Anspruch.«) lautete ursprünglich: »Ich war später ermutigt, wenn
ich gelegentlich - selten - hörte, wie mir persönlich fremde Menschen, sogar katholische
Theologen, bei der Lektüre dieser Schrift einen >Trost< erfuhren, wie ihn Philosophie (im
Sinne des verehrungswürdigen Boethius) zu geben vermag durch ihren Anspruch.« - Zu
Boethius vgl. Stellenkommentare Nr. 45 u. 46.
354 Diesen vom Verlag formulierten Klappentext zu den Existenzphilosophie-Vorlesungen
hat von Staa seinem Brief an Jaspers vom 4. Juni 1956 (Durchschlag, VA de Gruyter) bei-
gefügt. Er lautet: »Heute, fast zweiJahrzehnte nach der ersten Veröffentlichung dieser be-
deutenden Vorlesungen, kommt der >Existenzphilosophie< ein besonderes Gewicht zu. In
präziser Zusammenfassung zeichnet der Philosoph kurz nach seiner gewaltsamen Entfer-
nung aus dem Lehramt die Grundlinien seines Denkens und damit die alles Philosophie-
rens schlechthin. Mit der skizzenhaften Klärung philosophischer Grundbegriffe wie Welt,
Bewusstsein, Dasein, Geist, Existenz, Transzendenz u.a. erleben wir in der schrittweisen
Erörterung der philosophischen Kernfragen - der nach dem Sein, nach der Wahrheit und
nach der Wirklichkeit - quasi den Extrakt der Jaspersschen Philosophie. Darüber hinaus
aber stehen diese in einer Zeit der geistigen Unduldsamkeit öffentlich gehaltenen Vor-
träge (>die Stimmung dieser Schrift entspricht dem Augenblick, in dem sie entstand, be-
zogen auf das Untilgbare*) exemplarisch für die Haltung des existierenden Philosophen
in einer bestimmten stets möglichen Situation.« - Das Zitat ist dem »Nachwort zur zwei-
ten Auflage« entnommen. Vgl. KJG 1/8,158-160, hier: 159.
355 Im September 1961 bekundeten der amerikanische Philosoph und Übersetzer Charles F.
Wallraff (1909-1991), Prof, an der University of Arizona (Tucson), und die mit ihm eng
verbundene University of Arizona Press Interesse an einer englischen Ausgabe der Nietz-
sche-Monographie und nahmen Kontakt mit Jaspers und de Gruyter auf. Die Korrespon-
denzen erfolgten unter ungünstigen Umständen, weil bisweilen Briefe anscheinend verlo-
ren gingen. So ging de Gruyter auch auf eine Anfrage des Verlegers Kurt Wolff ein, obwohl
Jaspers bereits bei Wallraff im Wort stand. Deshalb schrieb Jaspers an de Gruyter: »Vor ei-
nigen Wochen erhielt ich von Ihnen ein Schreiben, das Sie auf Anfrage der University of
Arizona Press wegen der Übersetzung meines >Nietzsche< geschickt hatten. Ich nahm we-
nigstens an, dass es abgegangen sei. Aber jetzt denke ich, dass es ein Irrtum war, und ich
mich Ihnen gegenüber noch äussern sollte; denn vor einigen Tagen erhielt ich von Pro-
fessor Wallraff aus Tucson, Arizona, Mitteilung, von Ihnen sei kein Brief eingetroffen. Mir
liegt an dieser Übersetzung sehr viel. Prof. Wallraff, mit dem ich schon längere Zeit in Kor-
respondenz stehe, ist ungewöhnlich eifrig und interessiert an dieser Sache, wie an meiner
ganzen Philosophie. [...] Nun schicken Sie mir die Anfrage von Herrn Kurt Wolff. Diese
geht offenbar auf eine Unterhaltung zwischen ihm und mir zurück, in der ich, am Tele-
phon, offenbar nicht klar genug die Lage berichtet habe. Ich bitte Sie, die Verhandlungen
mit ihm erst aufzunehmen, oder: wenn es Ihnen recht ist, mir zu überlassen, nachdem die
University Press of Arizona nicht bereit wäre (das scheint mir unwahrscheinlich). Profes-
sor Wallraff, der so enthusiastisch interessiert ist und mir durch ein Buch von ihm ausge-
wiesen ist, könnte dann wohl der Übersetzer sein. Aber er steht mit seinem Verlag wohl in
 
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