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Stellenkommentar
487 Georges Blin (1917-2015) lehrte 1946-1959 als o.Prof. für französische Literaturgeschichte
in Basel, 1958 Habil, an der Sorbonne mit der Schrift Stendhal et les problemes de la person-
nalite (Paris 1958), anschließend lehrte er an der Sorbonne (1959-1965) und anschlie-
ßend bis 1988 am College de France. Werke (Auswahl): Baudelaire (Paris 1939); D'un certain
consentement ä la douleur (Algier 1944).
488 Ein Durchschlag des Briefes von Jaspers an Maurice Blanchot ist in der Briefablage des
Jaspers-Nachlasses nicht erhalten.
489 Diese Rede erschien nicht in jener Zeitschrift, sondern als Broschüre. Vgl. K. Jaspers: Max
Weber. Rede bei der von der Heidelberger Studentenschaft am 17. Juli 1920 veranstalteten Trau-
erfeier, Tübingen 1921.
490 Vgl. Marianne Weber an K. Jaspers, 6. Januar 1921, DLA, A: Jaspers: »Ich möchte Vorschlä-
gen, daß Ihre Rede sofort als selbständige Broschüre erscheint, entweder bei Siebeck, der
sie gewiß mit Freuden nimmt, oder anderen. Ich bin sicher, daß sie starken Absatz findet,
die hiesige Jugend z.B. wird darauf brennen, überhaupt überall wird man vielen Menschen
große Freude damit machen. Erscheint sie in irgendeinem Archivheft, dann ist sie nur
dessen Lesern zugänglich u. Niemand kann sie kaufen. Und man tut den Leuten so Gutes
an, wenn man ihnen diese wundervoll tiefe Auffassung Max Webers zugänglich macht.
Ich bitte Sie herzlich, sich gleich an Siebeck zu wenden u. zu sagen, daß eine möglichste
Verbreitung dieser Schrift mein größter Wunsch sei.«
491 Werner Siebeck (1891-1934). Nach Paul Siebecks Tod leiteten Oskar und Werner Siebeck
gemeinsam den Verlag, wobei Werner eher im Hintergrund blieb und seinem Bruder zu-
arbeitete. Stets loyal und vertrauenswürdig, war er für Oskar Siebeck in der Verlagsführung
unentbehrlich. Vgl. S. Knappenberger-Jans: Verlagspolitik und Wissenschaft. Der VerlagJ. C.
B. Mohr (Paul Siebeck) im frühen 20. Jahrhundert, Wiesbaden 2001, 29-31.
492 Einer Chronik des Heidelberger Geschichtsvereins lässt sich entnehmen, dass am 14. Ja-
nuar 1921 Arnold Rüge (1881-1945, Prom. 1908 bei Windelband, Habil. 1910, jeweils über
Kant) auf einer Versammlung in der Heidelberger Stadthalle über seinen Konflikt mit der
Universität - ihm wurde dort im Juli 1920 die venia legendi wegen massiver antisemitischer
Äußerungen in der Öffentlichkeit - gesprochen hat. Vgl. http://www.si974io8o4.online.
de/Zeiten/ipoo.htm [23. 2. 2018]. - Möglicherweise war Oskar Siebeck an dieser Veran-
staltung ebenfalls beteiligt. Zwischen dem Verlagsgründer Paul Siebeck und Rüge als As-
sistent Windelbands gab es vor dem Ersten Weltkrieg eine rege Korrespondenz, in der so-
wohl die von Rüge zu übernehmende Redaktion des Logos - stets hatte sich Paul Siebeck
eine Zeitschrift im Sinne Windelbands gewünscht - erwogen als auch ein umfangreiches
Enzyklopädie-Projekt in Angriff genommen wurde (vgl. A. Rüge (Hg): Die Philosophie der
Gegenwart. Eine internationale Jahresübersicht, 5 Bde., Heidelberg 1910-1915), das wegen
des Ersten Weltkrieges und der Unmöglichkeit, die Internationalität des Unternehmens
aufrecht zu erhalten, eingestellt wurde. Vgl. hierzu K. C. Köhnke: »Sinn für Institutionen.
Mitteilungen aus Wilhelm Windelbands Heidelberger Zeit (1903-1915)«, in: H. Treiber, K.
Sauerland (Hg.): Heidelberg im Schnittpunkt intellektueller Kreise. Zur Topographie der »geisti-
gen Geselligkeit« eines »Weltdorfes«: 1850-1950, Opladen 1995,32-69, hier: 45-46 u. 58-63,
zum Entzug der venia legendi 59.
493 Der Sozialwissenschaftler Emil Lederer (1882-1939), verheiratet mit Emmy Lederer-Sied-
ler (1879-1933), habilitierte sich 1912 in Heidelberg, seit 1918 ao. Prof. ebd. Er leitete erst
Stellenkommentar
487 Georges Blin (1917-2015) lehrte 1946-1959 als o.Prof. für französische Literaturgeschichte
in Basel, 1958 Habil, an der Sorbonne mit der Schrift Stendhal et les problemes de la person-
nalite (Paris 1958), anschließend lehrte er an der Sorbonne (1959-1965) und anschlie-
ßend bis 1988 am College de France. Werke (Auswahl): Baudelaire (Paris 1939); D'un certain
consentement ä la douleur (Algier 1944).
488 Ein Durchschlag des Briefes von Jaspers an Maurice Blanchot ist in der Briefablage des
Jaspers-Nachlasses nicht erhalten.
489 Diese Rede erschien nicht in jener Zeitschrift, sondern als Broschüre. Vgl. K. Jaspers: Max
Weber. Rede bei der von der Heidelberger Studentenschaft am 17. Juli 1920 veranstalteten Trau-
erfeier, Tübingen 1921.
490 Vgl. Marianne Weber an K. Jaspers, 6. Januar 1921, DLA, A: Jaspers: »Ich möchte Vorschlä-
gen, daß Ihre Rede sofort als selbständige Broschüre erscheint, entweder bei Siebeck, der
sie gewiß mit Freuden nimmt, oder anderen. Ich bin sicher, daß sie starken Absatz findet,
die hiesige Jugend z.B. wird darauf brennen, überhaupt überall wird man vielen Menschen
große Freude damit machen. Erscheint sie in irgendeinem Archivheft, dann ist sie nur
dessen Lesern zugänglich u. Niemand kann sie kaufen. Und man tut den Leuten so Gutes
an, wenn man ihnen diese wundervoll tiefe Auffassung Max Webers zugänglich macht.
Ich bitte Sie herzlich, sich gleich an Siebeck zu wenden u. zu sagen, daß eine möglichste
Verbreitung dieser Schrift mein größter Wunsch sei.«
491 Werner Siebeck (1891-1934). Nach Paul Siebecks Tod leiteten Oskar und Werner Siebeck
gemeinsam den Verlag, wobei Werner eher im Hintergrund blieb und seinem Bruder zu-
arbeitete. Stets loyal und vertrauenswürdig, war er für Oskar Siebeck in der Verlagsführung
unentbehrlich. Vgl. S. Knappenberger-Jans: Verlagspolitik und Wissenschaft. Der VerlagJ. C.
B. Mohr (Paul Siebeck) im frühen 20. Jahrhundert, Wiesbaden 2001, 29-31.
492 Einer Chronik des Heidelberger Geschichtsvereins lässt sich entnehmen, dass am 14. Ja-
nuar 1921 Arnold Rüge (1881-1945, Prom. 1908 bei Windelband, Habil. 1910, jeweils über
Kant) auf einer Versammlung in der Heidelberger Stadthalle über seinen Konflikt mit der
Universität - ihm wurde dort im Juli 1920 die venia legendi wegen massiver antisemitischer
Äußerungen in der Öffentlichkeit - gesprochen hat. Vgl. http://www.si974io8o4.online.
de/Zeiten/ipoo.htm [23. 2. 2018]. - Möglicherweise war Oskar Siebeck an dieser Veran-
staltung ebenfalls beteiligt. Zwischen dem Verlagsgründer Paul Siebeck und Rüge als As-
sistent Windelbands gab es vor dem Ersten Weltkrieg eine rege Korrespondenz, in der so-
wohl die von Rüge zu übernehmende Redaktion des Logos - stets hatte sich Paul Siebeck
eine Zeitschrift im Sinne Windelbands gewünscht - erwogen als auch ein umfangreiches
Enzyklopädie-Projekt in Angriff genommen wurde (vgl. A. Rüge (Hg): Die Philosophie der
Gegenwart. Eine internationale Jahresübersicht, 5 Bde., Heidelberg 1910-1915), das wegen
des Ersten Weltkrieges und der Unmöglichkeit, die Internationalität des Unternehmens
aufrecht zu erhalten, eingestellt wurde. Vgl. hierzu K. C. Köhnke: »Sinn für Institutionen.
Mitteilungen aus Wilhelm Windelbands Heidelberger Zeit (1903-1915)«, in: H. Treiber, K.
Sauerland (Hg.): Heidelberg im Schnittpunkt intellektueller Kreise. Zur Topographie der »geisti-
gen Geselligkeit« eines »Weltdorfes«: 1850-1950, Opladen 1995,32-69, hier: 45-46 u. 58-63,
zum Entzug der venia legendi 59.
493 Der Sozialwissenschaftler Emil Lederer (1882-1939), verheiratet mit Emmy Lederer-Sied-
ler (1879-1933), habilitierte sich 1912 in Heidelberg, seit 1918 ao. Prof. ebd. Er leitete erst