Stellenkommentar
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ger (Bonn). Vgl. auch H. Plessner an K. Jaspers, 6. April 1923, in: K. Jaspers: Korresponden-
zen Philosophie, 545-546 u. 700.
673 Arthur Baumgarten (1884-1966), Prom. 1909 zum Dr. jur. in Berlin, 1909 ao.Prof. für
Staatsrecht in Genf, o.Prof. für Rechtsphilosophie und Staatsrecht in Köln (1920), Ba-
sel (1923), Frankfurt/M. (1930), erneut Basel (1933) und Berlin (1949-1953). - Werke (Aus-
wahl): Der Aufbau der Verbrechenslehre. Zugleich ein Beitrag zur Lehre vom Strafrechtsverhältnis
(Tübingen 1913); Die Wissenschaft vom Recht und ihre Methode (2 Bde., Tübingen 1920/22);
Erkenntnis, Wissenschaft, Philosophie. Erkenntniskritische und methodologische Prolegomena
zu einer Philosophie der Moral und des Rechts (Tübingen 1927); Der Weg des Menschen. Eine
Philosophie der Moral und des Rechts (Tübingen 1933); Grundzüge der juristischen Methoden-
lehre (Bern 1939); Grundpositionen der französischen Aufklärung (Berlin 1955); Vom Libera-
lismus zum Sozialismus (Berlin 1967). - Vgl. zu Leben und Werk auch G. Irrlitz: Rechtsord-
nung und Ethik der Solidarität. Der Strafrechtler und Philosoph Arthur Baumgarten, Berlin 2008.
674 Die Annalen der Philosophie. Mit besonderer Rücksicht auf die Probleme der Als-Ob-Betrachtung
wurden 1918 von Hans Vaihinger und Raymond Schmidt begründet und bis 1929 im Ver-
lag Felix Meiner herausgegeben. Der erste Band kam 1919 heraus. Zu Vaihinger und der
Philosophie des Als Ob vgl. Stellenkommentar, Nr. 675. Weitergeführt wurden die Annalen
ab 1930 vom »Wiener Kreis« unter dem Namen Erkenntnis und den Herausgebern Rudolf
Carnap und Hans Reichenbach (zu deren Zeitschriftenplan vgl. auch Stellenkommentare
Nr. 701 u. 702). Vgl. auch R. Hegselmann, G. Siegwart: »Zur Geschichte der >Erkenntnis<«,
in: Erkenntnis 35 (1991) 461-471, hier: 461.
Der Logos. Die Internationale Zeitschrift für Philosophie der Kultur erschien im Verlag
Mohr Siebeck erstmals 1910 und wurde von Richard Kroner und Georg Mehlis heraus-
gegeben. Zu Entwicklung und Verbreitung dieser Zeitschrift vgl. S. Knappenberger-Jans:
Verlagspolitik und Wissenschaft. Der Verlag/. C. B. Mohr (Paul Siebeck) im frühen 20. Jahrhun-
dert, Wiesbaden 2001,382-388.
675 Hans Vaihinger (1852-1933), seit 1894 o.Prof. für Philosophie an der Universität Halle,
gründete 1897 die Kant-Studien und 1904 die »Kant-Gesellschaft«. Als sein Hauptwerk gilt
Die Philosophie des Als Ob. System der theoretischen, praktischen und religiösen Fiktionen der
Menschheit auf Grund eines idealistischen Positivismus (mit einem Anhang über Kant und
Nietzsche, Berlin 1911). Diesen sog. Fiktionalismus nannte Vaihinger selbst »idealisti-
schen Positivismus«. Hiernach kommt jede Erkenntnis als Fiktion zustande mit dem Ziel
einer Zweckmäßigkeit in der Praxis. Vgl. »Vaihinger, Hans«, in: Biographische Enzyklopädie
deutschsprachiger Philosophen, bearbeitet von B. Jahn, München 2001, 431-432.
676 Eduard Spranger (1882-1963), Prom. 1905 in Berlin mit der Dissertation Die Grundlagen der
Geschichtswissenschaft. Eine erkenntnistheoretisch-psychologische Untersuchung (Berlin 1905),
Habil. 1909 in Leipzig mit der Arbeit Wilhelm von Humboldt und die Humanitätsidee, o.Prof.
für Philosophie und Pädagogik an den Universitäten Leipzig (1912), Berlin (1920, dort
Rektor 1945) und Tübingen (1946-1954), zwischenzeitlich nach dem 20. Juli 1944 für acht
Wochen inhaftiert. Werke (Auswahl): Wilhelm von Humboldt und die Reform des Bildungs-
wesens (Berlin 1910); Lebensformen. Geisteswissenschaftliche Psychologie und Ethik der Persön-
lichkeit [1914] (zweite, völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Halle 1921); Psycho-
logie des Jugendalters (Leipzig 1924). - Der Kulturphilosoph und Theologe Ernst Troeltsch
(1865-1923) war am 1. Februar 1923 verstorben. -
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ger (Bonn). Vgl. auch H. Plessner an K. Jaspers, 6. April 1923, in: K. Jaspers: Korresponden-
zen Philosophie, 545-546 u. 700.
673 Arthur Baumgarten (1884-1966), Prom. 1909 zum Dr. jur. in Berlin, 1909 ao.Prof. für
Staatsrecht in Genf, o.Prof. für Rechtsphilosophie und Staatsrecht in Köln (1920), Ba-
sel (1923), Frankfurt/M. (1930), erneut Basel (1933) und Berlin (1949-1953). - Werke (Aus-
wahl): Der Aufbau der Verbrechenslehre. Zugleich ein Beitrag zur Lehre vom Strafrechtsverhältnis
(Tübingen 1913); Die Wissenschaft vom Recht und ihre Methode (2 Bde., Tübingen 1920/22);
Erkenntnis, Wissenschaft, Philosophie. Erkenntniskritische und methodologische Prolegomena
zu einer Philosophie der Moral und des Rechts (Tübingen 1927); Der Weg des Menschen. Eine
Philosophie der Moral und des Rechts (Tübingen 1933); Grundzüge der juristischen Methoden-
lehre (Bern 1939); Grundpositionen der französischen Aufklärung (Berlin 1955); Vom Libera-
lismus zum Sozialismus (Berlin 1967). - Vgl. zu Leben und Werk auch G. Irrlitz: Rechtsord-
nung und Ethik der Solidarität. Der Strafrechtler und Philosoph Arthur Baumgarten, Berlin 2008.
674 Die Annalen der Philosophie. Mit besonderer Rücksicht auf die Probleme der Als-Ob-Betrachtung
wurden 1918 von Hans Vaihinger und Raymond Schmidt begründet und bis 1929 im Ver-
lag Felix Meiner herausgegeben. Der erste Band kam 1919 heraus. Zu Vaihinger und der
Philosophie des Als Ob vgl. Stellenkommentar, Nr. 675. Weitergeführt wurden die Annalen
ab 1930 vom »Wiener Kreis« unter dem Namen Erkenntnis und den Herausgebern Rudolf
Carnap und Hans Reichenbach (zu deren Zeitschriftenplan vgl. auch Stellenkommentare
Nr. 701 u. 702). Vgl. auch R. Hegselmann, G. Siegwart: »Zur Geschichte der >Erkenntnis<«,
in: Erkenntnis 35 (1991) 461-471, hier: 461.
Der Logos. Die Internationale Zeitschrift für Philosophie der Kultur erschien im Verlag
Mohr Siebeck erstmals 1910 und wurde von Richard Kroner und Georg Mehlis heraus-
gegeben. Zu Entwicklung und Verbreitung dieser Zeitschrift vgl. S. Knappenberger-Jans:
Verlagspolitik und Wissenschaft. Der Verlag/. C. B. Mohr (Paul Siebeck) im frühen 20. Jahrhun-
dert, Wiesbaden 2001,382-388.
675 Hans Vaihinger (1852-1933), seit 1894 o.Prof. für Philosophie an der Universität Halle,
gründete 1897 die Kant-Studien und 1904 die »Kant-Gesellschaft«. Als sein Hauptwerk gilt
Die Philosophie des Als Ob. System der theoretischen, praktischen und religiösen Fiktionen der
Menschheit auf Grund eines idealistischen Positivismus (mit einem Anhang über Kant und
Nietzsche, Berlin 1911). Diesen sog. Fiktionalismus nannte Vaihinger selbst »idealisti-
schen Positivismus«. Hiernach kommt jede Erkenntnis als Fiktion zustande mit dem Ziel
einer Zweckmäßigkeit in der Praxis. Vgl. »Vaihinger, Hans«, in: Biographische Enzyklopädie
deutschsprachiger Philosophen, bearbeitet von B. Jahn, München 2001, 431-432.
676 Eduard Spranger (1882-1963), Prom. 1905 in Berlin mit der Dissertation Die Grundlagen der
Geschichtswissenschaft. Eine erkenntnistheoretisch-psychologische Untersuchung (Berlin 1905),
Habil. 1909 in Leipzig mit der Arbeit Wilhelm von Humboldt und die Humanitätsidee, o.Prof.
für Philosophie und Pädagogik an den Universitäten Leipzig (1912), Berlin (1920, dort
Rektor 1945) und Tübingen (1946-1954), zwischenzeitlich nach dem 20. Juli 1944 für acht
Wochen inhaftiert. Werke (Auswahl): Wilhelm von Humboldt und die Reform des Bildungs-
wesens (Berlin 1910); Lebensformen. Geisteswissenschaftliche Psychologie und Ethik der Persön-
lichkeit [1914] (zweite, völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Halle 1921); Psycho-
logie des Jugendalters (Leipzig 1924). - Der Kulturphilosoph und Theologe Ernst Troeltsch
(1865-1923) war am 1. Februar 1923 verstorben. -