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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0895
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pers einverstanden. Während der Drucklegung jedoch verlangte die spanische Zensur eine
Reihe von Streichungen, die Jaspers nun vorgelegt wurden (vgl. J. Ortega Spottorno an K.
Jaspers, 17. Juni 1953, ebd.). Hierzu äußerte sichjaspers im Sinne seines geistigen Wirkungs-
willens: »Meinerseits denke ich, es sei besser, mit dem Gedruckten die Leser zu erreichen,
als auf die Veröffentlichung ganz zu verzichten. Trotz und Stolz scheint mir heute für einen
Autor unangemessen, wenn er redlich vor den Realitäten steht. Der Zwang, etwas nicht zu
sagen, muss geduldet werden. Es ist allerdings schlimm. Nur der Zwang, etwas zu sagen, was
man nicht ganz vertreten kann, ist schrecklich und unerträglich. Da ich viele Jahre erlebt
habe, in denen ich überhaupt nichts drucken durfte, erscheinen mir solche Streichungen
heute fast harmlos. Ob es möglich ist, dass Sie die gestrichenen Stellen in der Übersetzung
aufheben, und dass bei einer eventuellen Neuauflage die Zensur einen anderen Standpunkt
einnimmt, sodass dann das Gestrichene stillschweigend nachfolgen kann? Meinungen und
Tendenzen der Zensur und die Personen, die sie ausüben, können sich ja beträchtlich än-
dern.« Die spanische Ausgabe der gekürzten Version von Rechenschaft und Ausblick kam 1953
heraus. Vgl. K. Jaspers: Balanceyperspectiva, übers, von F. Vela, Madrid 1953.
1104 1953 erschien die spanische Ausgabe von Vernunft und Widervernunft in unserer Zeit. Vgl. K.
Jaspers: La razon y sus enemigos en nuestro tiempo. Tres conferencias pronunciadas en la Universi-
dad de Heidelberg en 1950, Buenos Aires 1953. - Im Nachlass sind keine weiteren Briefe erhal-
ten. Doch wurde noch vor der spanischen Ausgabe der Nietzsche-Monographie eine Über-
setzung der zweiten Universitätsidee-Schrift veröffentlicht. Vgl. K. Jaspers: »La idea de la
Universidad«, in: La idea de la Universidad enAlemania, hg. vom Instituto de filosofia, facultad
de humanidades y ciencias, universidad de Montevideo, Buenos Aires 1959,391-524.
1105 Der Brief von Karl Jaspers an Fritz Harzendorf vom 10. Februar 1946 ist als Durchschlag in
der Briefablage des Jaspers-Nachlasses nicht erhalten.
1106 Anlagen über den Südkurier waren diesem Brief, wie Jaspers in seinem Antwortschreiben
an Weyl bemerken wird, nicht beigegeben.
1107 Johannes Weyl war im September 1945 Mitbegründer des Südkuriers und war zuvor lang-
jähriger Leiter der Zeitschriftenabteilung des Ullstein-Verlags.
1108 Am 7. Februar 1946 gab es einen Wechsel bei den Herausgebern und in der Redaktion des
Südkuriers durch Einsetzung eines neuen, aus Parteienvertretern zusammengestellten Gre-
miums. Darüber wurde im Südkurier am 12. Februar 1946 folgende Erklärung an die Leser be-
kanntgegeben: »Die Südkurier-Verlag-Kommandit-Gesellschaft ist aufgelöst. Die Herren Dr.
Christiani, Carl Diez, Dr. Eckener und Verlagsdirektor Johannes Weyl sind ausgeschieden.
Zur Herausgabe des Südkurier haben sich die zugelassenen Parteien, die Christlich-Soziale
Union (CSU), die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) und die Kommunistische
Partei Deutschlands (KPD) zusammengefunden. Die Zusammenarbeit erfolgt auf paritäti-
scher Grundlage. Entsprechend dem paritätischen Aufbau haben die Parteien die Herren H.
Dörflinger (CSU), Karl Grosshans (SPD) und Rudi Goguel (KPD) als Redakteure bestimmt.
Diese bilden zusammen mit Herrn Dr. Fritz Harzendorf den Redaktionsausschuss. Das re-
gelmässige Erscheinen des Südkurier ist weiterhin gewährleistet. Der Redaktionsausschuss.«
1109 Jaspers’ lobende Worte über den Südkurierbeziehen sich wiederum auf den oben genann-
ten Brief vom 10. Februar 1946. Die Briefe Ricarda Huchs an Johannes Weyl wurden bis-
her, so Wolfgang Schwiedrzik, nicht aufgefunden. Aus Weyls - erhaltenen - Antwort-
briefen lassen sie sich jedoch ungefähr erschließen. Einer der Antwortbriefe Weyls an sie
 
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