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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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XXXII

Einleitung des Herausgebers

seines Namens als Herausgeber oder auch nur Mitherausgeber« lange nicht mehr
dem faktischen Verlauf entspreche, Piper ihm im Nachwort allerdings gebührend
danken werde. Kolle nimmt dies »freundschaftlich-säuerlich-gemischt auf«, erklärt
dann aber, Piper solle es so halten, wie es ihm selbst richtig scheine.81 So erscheint die
Festschrift unter der alleinigen Herausgeberschaft Pipers, dessen außergewöhnliche
Tätigkeit Jaspers in o.g. Rede am 23. Februar 1953 wie folgt würdigt: »Nun haben Sie
durch die mühevolle Unternehmung einer Festschrift [...] etwas geleistet, was einen
ganz eigentümlichen Charakter hat [...]. Sie konnten nicht einfach [...] Zunftgenos-
sen auffordern und einen Strom von Fachleuten veranlassen, zünftige Arbeiten zu lie-
fern, und diese dann [...] eben drucken. Sie mussten [...] Unwillen und Fremdheit spü-
ren, die [...] mich in der Zunft als einen Outsider umgeben, - mussten vielleicht sehen,
dass es gar nicht leicht war, gute Arbeiten zu gewinnen.«82 Für Piper war die Redaktion
einer Festschrift »eine ganz neuartige Phase der Verlegertätigkeit. Anfangs schien es
manchmal wie ein Abenteuer zu sein - im Hinblick auf das Ziel, genügend viele unter
den möglichen Beiträgen zu bekommen, deren geistiges Gewicht Ihrem Urteil vor
allem, aber auch dem der kritischen Leser standhalten würde. Nun freut es mich sehr,
dass Sie der Festschrift das Prädikat des über die Diversität ihrer >Polythematik< hin-
aus Organischen zuerkennen.«83
1.2 Eine schwere Geburt: die Geburtstagsschrift Karl Jaspers - Werk und Wirkung
Die Entstehung der wiederum von Piper herausgegebenen Festgabe zum 80. Geburts-
tag, deren Titel Karl Jaspers - Werk und Wirkung auf den mit dem Ehepaar Jaspers eng
befreundeten Leiter des Studio Basel, Paul Meyer-Gutzwiller, zurückgeht,84 darf man
wohl mit Fug und Recht als kompliziert und vielschichtig bezeichnen. Die ersten
Überlegungen der vier Hauptbeteiligten - Hannah Arendt, Hannsjörg Salmony,85

81 K. Piper an G. Jaspers, 20. Dezember 1952, ebd. - In seinem Nachwort würdigte Piper Kolle wie
folgt: »Herrn Professor Dr. Kurt Kolle, München, bin ich noch zu besonderem Dank dafür verbun-
den, daß er schon frühzeitig den Gedanken dieser Festschrift anregte und bei der Verwirklichung
mit Rat und Tat behilflich war.« (K. Piper: »Nachwort«, 462, im Original kursiviert).

82 K. Jaspers: Antwort in mündlicher Rede am Vormittag 23. 2. 53 auf die Überreichung der Fest-
schrift, in diesem Band, S. 173.

83 K. Piper an K. Jaspers, 10. März 1953, ebd., 174-175.

84 Vgl. K. Piper an G. Jaspers, 10. Dezember 1962, DLA, A: Jaspers, u. G. Jaspers an S. u. K. Rossmann,
4. März 1963, ebd.

85 Hannsjörg Alfred Salmony (1920-1991) war ab April 1956 Jaspers' Assistent am Philosophischen
Seminar der Universität Basel, wo er 1948 mit der Dissertation Die Philosophie des jungen Herder
(Zürich 1949) promovierte und sich 1958 mit der Schrift Johann Georg Hamanns metakritische Phi-
losophie. Erster Band; Einführung in die metakritische Philosophie J. G. Hamanns (Zollikon 1958) habi-
litierte. Im Dezember 1960 erhielt er dort, als Nachfolger Heinrich Barths, den Ruf als o.Prof. für
Philosophie. »Das war ein Spiel mit bösen Intrigen, [...] menschlich erschreckend.« (G. Jaspers an
E. Dugend, 8. Dezember 1960, DLA, A: Jaspers). - Anfang April 1958 verhandelte Salmony mit dem
 
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