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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Einleitung des Herausgebers

XXXIX

Dennoch resultierte aus Rossmanns Verabschiedung aus dem Piper-Projekt etwas
Positives, nämlich eine weitere Publikation zum 8o. Geburtstag, von der Jaspers
jedoch vorab wusste:123 die vom Springer-Verlag neu abgedruckten Gesammelten Schrif-
ten zur Psychopathologie einschließlich der im Jahre 1909 veröffentlichten Dissertation
Heimweh und Verbrechen.124 Rossmann hatte dieses Projekt initiiert, in Zusammenar-
beit mit Heinz Götze vom Springer-Verlag betreut und mit o.g. Titel sowie einer kur-
zen Vorbemerkung versehen.125 Anstelle einer Einleitung durch einen Psychiater sei
es besser, so Götze, »das Buch als historisches Dokument ohne jeden Kommentar für
sich selbst sprechen zu lassen. Springer selbst aber konnte sich für ein eigenes Vorwort
nicht entschliessen, weil er es als ausserhalb der Kompetenz des Verlegers ansieht, die
eigenen Autoren öffentlich zu beurteilen.«126 So kamen Götze und Rossmann darin
überein, jene neutrale Vorbemerkung voranzustellen, die neben dem 80. Geburts-
tag auch das 50-jährige Jubiläum des Erscheinens der Allgemeinen Psychopathologie als
Anlass dieses Sammelbandes nimmt.127
1.3 Debatten um den besten Werktitel
»Im Finden von Titeln lag nie meine Stärke«,128 gesteht Jaspers seinem Verleger. Darum
bittet er häufig bei der Suche nach geeigneten Haupt- und Untertiteln um Unterstüt-
zung. Denn er hat diesbezüglich zu Piper »ein entschieden grösseres Vertrauen« als
zu sich selbst.129 Signifikant ist das Ringen zwischen Autor und Verlag um einen pas-
senden Titel beim Bundesrepublikbuch. In einem Brief an den seit 1958 bei Piper täti-

ber 1963, ebd.). Neben wissenschaftlichen Gesprächen mit Jaspers ist Saner auch im lebens-

praktischen Bereich »rührend bereit zu helfen« (G. Jaspers an H. Arendt, 2. Juli 1965, DLA, A:

Arendt), »kommt täglich und ist immer für Kally voller Einfühlung« (G. Jaspers an E. Dugend, 2.

Juni 1965, DLA, A: Jaspers). Ja, »dass der junge Saner zu Kally wie ein Sohn ist, und wir an ihm,

seinem Wesen, seiner Familie Freude haben dürfen, ist unser Glück« (G. Jaspers an E. Dugend,

7. Mai 1966, ebd.).

123 Vgl. G. Jaspers an H. Arendt u. H. Blücher, 18. Dezember 1962, DLA, A: Arendt.

124 Vgl. K. Jaspers: Gesammelte Schriften zur Psychopathologie, Berlin 1963, KJG 1/3; Heimweh und Ver-
brechen; ebd., 11-105.

125 K. Rossmann: »Vorbemerkung« [1963], ebd., 3.

126 K. Rossmann an K. Jaspers, 24. Februar 1963, DLA, A: Jaspers.

127 Vgl. ebd. - Rossmann bereitete dem Jubilar »mit der Herausgabe oder der Veranlassung und
Betreuung der Herausgabe« seiner »psychopathologischen Jugendschriften eine grosse Geburts-
tagsfreude« (K. Jaspers an K. Rossmann, 2. April 1963, ebd.). - Zur Entstehung dieses Bandes vgl.
auch C. Marazia: »Einleitung der Herausgeberin«, KJG 1/3, V11-XXX111, hier: IX, sowie Stellen-
kommentar, Nr. I, ebd., 491.

128 K. Jaspers an K. Piper, 11. Dezember 1950, in diesem Band, S. 125. - Dasselbe behauptet auch Han-
nah Arendt: »ich bin bekannt für Unfähigkeit, vernünftige Titel zu finden. Vielleicht fällt Ihnen
etwas ein.« (H. Arendt an H. Rössner, 15. Dezember 1958, DLA, A: Piper).

129 K. Jaspers an K. Piper, 25. März 1955, in diesem Band, S. 219.
 
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