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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1946)

7 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
Beigefügt ist ein Artikel der »Süddeutschen Zeitung« vom 8. Januar 1946 über die Neulizenzierung des
Piper Verlags.
den 2. Februar 1946
Hochverehrter Herr Professor!
Auf Ihr liebenswürdiges Schreiben vom 27. November 1945 zurückkommend, möchte
ich Ihnen heute zunächst mitteilen, daß unser Verlag am 4. Januar 1946 von der Mili-
tärregierung die Lizenz erhielt. Die beiliegende, aus diesem Anlaß in der Süddeut-
schen Zeitung erschienene Notiz gibt eine Übersicht über unser weitgespanntes neues
Programm. Es wäre für uns eine besondere Freude, eine Arbeit von Ihnen in unser Pro-
gramm einfügen zu können. Ich darf Ihnen dabei sagen, daß wir über verhältnismä-
ßig gute Druck- und Papiermöglichkeiten verfügen, sodaß wir uns mit den besten
technischen Voraussetzungen der Veröffentlichung eines Werkes von Ihnen widmen
könnten. Den Plan der Sozialpädagogischen Reihe haben wir einstweilen zurückge-
stellt. Wir würden also am liebsten eine Arbeit von Ihnen ganz unabhängig und für
sich stehend herausbringen; dies würde vielleicht auch Ihren eigenen Wünschen ent-
sprechen. Nach wie vor würden wir uns aber auch glücklich schätzen, eine kleinere
Arbeit von Ihnen, sehr verehrter Herr Professor, in unsere Piper-Bücherei aufnehmen
zu können. Als erste Bändchen sind jetzt in Satz gegangen: Karl Vossler: »Wesens-
züge romanischer Sprache und Dichtung«, Gotamo Buddho: »Drei Reden« (deutsch
von Karl Eugen Neumann), »Beethovens Denkmal im Wort«, hsgb. von Richard
Benz, Dostojewski »Eine dumme Geschichte«, Willy Seidel »Yali und sein weißes
Weib«.27
Ihre Rede »Erneuerung der Universität« in der ersten Nummer der »Wandlung«
war für mich - natürlich auf einer ganz anderen Ebene - der stärkste Eindruck in
der Zeitschrift neben dem Gedicht von T. S. Eliot.28 Ich hoffe Sie, Herr Professor,
damit einverstanden, daß wir aus der Rede den Teil von »Wissenschaft und Humani-
tät sind unlösbar verbunden ...« bis »... sie können gut nur gelöst werden, wenn das
Ganze unserer Welt in allen einzelnen Forschern lebendig wird«29 in die von unserem
Verlag vorbereitete Anthologie »Freiheit und Menschlichkeit« (Arbeitstitel) aufneh-
men. Diese Anthologie wird, unter starker Beteiligung des Verlags, von Professor von
 
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