Metadaten

Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0226
Lizenz: In Copyright
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Karl Jaspers - Piper Verlag (1950)

125

in Ihrem Sinne prüfen und dann berichten. Wahrscheinlich werde ich alle Ihre Vor-
schläge befolgen. Auch Ihre Titelvorschläge sehe ich dankbar an. Ihre Gründe leuch-
ten ein. Mein »Name« allein zieht gewiss nicht. Ich muss überlegen. Am Ende wird
wohl hier Ihre Produktivität der meinen überlegen sein. Im Finden von Titeln lag nie
meine Stärke. Ich bevorzugte immer die unbestimmten, überlieferten allgemeinen
Titel. Das ist ein Fehler für die Wirkung, wenigstens heute.
Ich schicke Ihnen - nun Ihre freundliche Prüfungsbereitschaft einfach in Anspruch
nehmend - einen älteren Aufsatz, den ich im Krieg, als ich in Deutschland nicht druk-
ken durfte,342 für den italienischen Logos auf dessen Aufforderung geschrieben habe:
über meine philosophische Entwicklung. Der Aufsatz ist nur italienisch erschienen,
1941.343 Aber ich zweifle an seiner Eignung. Er ist trotz sachlichen Inhalts vielleicht zu
sehr persönlich centriert. Er ist zum Teil schlecht geschrieben und müsste stilistisch
überarbeitet werden. Damit wäre das Princip, das für alle anderen Stücke gilt, durch-
brochen: unverändert abzudrucken. Ihr Urteil wäre mir wichtig.344 Einen anderen
Aufsatz, der in Betracht käme, habe ich nicht zur Verfügung.
Die Überweisung ist schon eingetroffen. In Zukunft wäre Überweisung an mein
Conto der Genossenschaftlichen Zentralbank, Basel, Aeschenvorstadt, bequemer,
wenn es geht. Diesmal kam der Betrag über eine andere Schweizer Bank und bedurfte
noch einmal einer Überweisung.
Der Besuch, den Sie und Ihre Frau bei uns gemacht haben, ist meiner Frau und
mir in schönster Erinnerung.345 Wir hoffen beide auf Wiederholung und dann auf
Ihrer beider Besuch in unserem Gastzimmer. Meine Frau hat nachher mir von dem
Gespräch mit Frau Piper, und ich habe ihr von unseren Gesprächen erzählt. Wir beide
waren glücklich, so ernster Jugend, so tapferen und aufgeschlossenen Menschen zu
begegnen. Und beide wünschten wir Fortgang und Vertiefung unserer so glücklich
begonnenen Beziehungen.
Mit herzlichen Grüssen für Sie beide von uns beiden
Ihr ergebener
Karl Jaspers
Den alten Aufsatz erbitte ich zurück, da er mein einziges Exemplar ist. Die anderen
habe ich damals an Interessierte gegeben und nicht zurückerhalten.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften