Metadaten

Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

Zitierlink: 
https://digi.hadw-bw.de/view/kjg3_8_2/0249
Lizenz: In Copyright
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
148

Karl Jaspers - Piper Verlag (1951)

vorschlagen, als Ausdruck der besonderen Auszeichnung für unsere kleine Bücherei
durch eine Arbeit von Ihnen (das Honorar bei diesen billigen Serien ist auch früher
stets einheitlich 5% vom Ladenpreis gewesen).
Eine geschlossene Darstellung wie die über »Das tragische Wissen« würden wir
zwei oder drei verschiedenen Aufsätzen vorziehen. Ich finde jenen Abschnitt aus
Ihrem großen Werk »Von der Wahrheit« besonders bedeutungsvoll und für einen wei-
teren Kreis von Gebildeten, an die sich die Piper-Bücherei wendet, konkret verständ-
lich und unterrichtend. Freilich wäre es schön, wenn Sie gewissen Kürzungen des Tex-
tes zustimmen könnten, da 80 Seiten bei einer äußerst knappen Kalkulation für ein
sorgfältig in Pappe gebundenes kleines Buch, wie es jeder Band der Piper-Bücherei dar-
stellt, das tragbare Maximum sind. Wären Sie hiermit einverstanden? Außerdem wäre
ich Ihnen für ein kurzes Nachwort dankbar, in dem ich Sie bitten möchte, die Posi-
tion dieses Abschnittes im thematischen Zusammenhang mit »Von der Wahrheit«
kurz anzugeben oder vielleicht in einigen wenigen Sätzen die Dialektik zwischen Tra-
gik und Philosophie im Gegensatz zum andersartigen Verhältnis von Tragik und Glau-
ben aufzuzeigen. Bitte verzeihen Sie diesen Hinweis; es schwebt mir nur vor, daß die
Leser des Bändchens einige aus den größeren Zusammenhängen Ihres Denkens deu-
tende Worte am Schluß wohl begrüßen würden.
Ihre verehrte Gattin bitte ich zu entschuldigen, daß ich ihr für ihre freundlichen
Zeilen nicht eigens danke.406 Darf ich Sie bitten, dies an meiner Stelle und auch im
Namen meiner Frau zu tun. Wir freuen uns beide sehr, daß Sie, wie Ihre Frau Gemahlin
schrieb, herrliche Wochen in St. Moritz hinter sich haben. Sehr gern hätten wir Sie im
Engadin besucht. Aber ich konnte mich hier nicht losreißen. Schuld daran war auch
eine erst sehr spät bekannt gegebene Vorverlegung der Frankfurter Messe um eine
Woche, wodurch sich eine Reihe von Entscheidungen wegen der neuen Bücher noch
mehr zusammendrängten. Wenn nichts dazwischen kommt, möchte ich gern mit
meiner Frau im Laufe des Oktobers, wahrscheinlich in seiner zweiten Hälfte, für ein
paar Tage in die Schweiz fahren. Würde Ihnen, Herr Professor, ein Besuch zu jener Zeit
gelegen kommen? Über die schönen Stunden bei Ihnen haben wir oft gesprochen.
Die erbetenen 4 Exemplare der altbabylonischen Mythen sind gleich nach Eintref-
fen der Bestellung Ihrer Gattin von hier abgegangen (eben höre ich, daß meine Sekre-
tärin die Exemplare, da sie meinte, dies sei in diesem Fall das Richtige, an Ihre Privat-
wohnung beorderte; hoffentlich ergab sich dadurch keine Verzögerung durch den
Zoll).40?
Für heute mit herzlichen Grüßen Ihrer verehrten Gattin und Ihnen, auch von mei-
ner Frau,
Ihr sehr ergebener
gez. Klaus Piper
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften