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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1956)

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schon im späten Frühjahr, im Mai oder Juni, ausliefern können, jedenfalls aber nicht
später als Ende August.
Sollen die Korrekturen wiederum durch Ihre Frau Schwester mitgelesen werden
oder wollen Sie diesmal wieder Frau Dr. Salditt um ihre Mitwirkung bitten?797
Nun werden Sie sich freuen, wenn Sie diese große Arbeit der End-Redaktion des
Manuskripts in Kürze zu Ende geführt haben werden. Ich habe in den letzten Mona-
ten immer wieder an Sie und diese große Leistung gedacht. Ich hoffe nur, daß Sie
sich bei den Kontrahierungen im Manuskript des ersten Bandes der GROSSEN PHI-
LOSOPHEN nicht zu vielen für Sie schmerzlichen Fortlassungen gezwungen sehen.
Ich kann Ihnen kaum sagen, wie begierig ich auf das Manuskript bin, fast noch mehr,
seitdem ich gestern abend die großartig-lapidare Charakteristik der Gestalt von Jesus
in dem Sonderdruck las, den mir Dr. Rossmann leihweise überlassen hatte (wenn ich
mich recht entsinne, aus einer amerikanischen Zeitschrift; die Quelle steht nicht im
Sonderdruck).798
Ich will nicht ungebührlich vorausgreifen, sondern Ihnen, verehrter, lieber Herr
Professor, zum Schluß nur sagen, daß mich bei Rossmanns Schilderung seines letzten
Besuchs bei Ihnen sehr sein Eindruck berührte, daß Sie wiederum das Deutschland-
Buch stark beschäftige. Ich bin überzeugt, daß Ihr Deutschland-Buch eine Mission von
gar nicht hoch genug zu schätzender Bedeutung haben würde - und wenn es in zwei
oder drei Jahren erschiene, dann vielleicht in eine plastisch-beeinflußbarere, weil psy-
chologisch und politisch fortgeschrittenere Zeit fiele, als wenn es schon vor drei oder
fünf Jahren herausgekommen wäre ... Doch sehe ich den mahnend erhobenen Zeige-
finger der lieben gnädigen Frau und will deshalb hierüber nicht weiter fortfahren.799
Erlauben Sie mir bitte, noch zwei Einzelfragen Ihres letzten Briefes zu beantwor-
ten:8°° Vom Storm-Verlag Bremen haben wir noch keinen Bescheid; ich bitte jetzt
Herrn Hermann um Stellungnahme. - Von der »Wahrheit« haben wir noch, außer
den Archivstücken, 50 Exemplare am Lager, die wir jetzt für uns besonders wichtig
erscheinende Bestellungen bis auf einen Rest von 20 Exemplaren nach und nach aus-
verkaufen.
Am 12.10. fahre ich für vierzehn Tage nach Paris. Ich komme seit dem Krieg das
erste Mal dorthin und habe eine Anzahl von Verlagsangelegenheiten zu erledigen.
Wir haben jetzt auch einen eigenen Vertreter in Paris, um nach Autoren und Büchern
für uns Ausschau zu halten. Besonders freuen wird es meine Frau und mich, noch
Jeanne Hersch zu treffen, die gerade noch einige Tage vor ihrer Abreise nach Genf
in Paris sein wird. Ihr Buch soll in den nächsten Tagen bei Plon herauskommen.801 -
Könnte ich Ihnen in Paris in einer bestimmten Sache zu Diensten sein?
Mit herzlichen Grüßen von uns beiden und an Ihre verehrte, liebe Gattin
Ihr
Klaus Piper
 
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