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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1956)

ihrer gegenwärtigen Lebenswirklichkeit - dies die Mutmaßung, die ich mir gestatte -
könnte gegen den Schluß des Vortrags hin vielleicht noch plastischer herauskommen,
während in dem gesendeten Text die Spannung zum Schluß hin vielleicht etwas nach-
ließ (wobei ich nicht weiß, ob nicht, wegen der Zeitgrenze von einer Stunde, gerade
zum Ende hin einige wesentliche Partien geopfert werden mußten).
Mit herzlichen Grüßen für heute
Ihr Ihnen wie stets aufrichtig ergebener
Klaus Piper
157 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, hs. PS, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Basel, den 16. November 1956
Lieber Herr Piper!
Wegen eines Geleitwortes für Jeanne Hersch bin ich zwar in der ersten Reaktion etwas
betroffen wegen der Häufung solcher Geleitworte. Aber ich kann Ihrem Wunsche
schwer widersprechen. Es würde mir eine Bequemlichkeit sein, das Buch gleich in der
Übersetzung zu lesen. Das geht doch schneller. Wann könnte ich das fertige Manu-
skript für eine Woche haben? Ich kann Ihnen natürlich nur versprechen, dass ich
mich bemühen will. Wenn mir nichts Angemessenes einfallen sollte oder ich wegen
dringender Sachen die Besinnlichkeit nicht finde, müsste ich Sie schliesslich doch
um einen Verzicht bitten. Aber ich hoffe bestimmt, dass das nicht der Fall sein wird.816
Wegen der »grossen Philosophen« kann ich also in Kürze erwarten, dass über den
Textspiegel auf Grund des Umfanges Beschluss gefasst wird und dass der Satz sogleich
beginnt. Herr Krauße gibt sich offenbar die grösste Mühe. Dass Sie selber schon so
beträchtliche Teile des Buches gelesen haben und befriedigt sind, freut mich natürlich
ausserordentlich. Ihre »Verlagsstrategie« hat noch einmal eine Beschwingung erfah-
ren. Ich darf Ihnen dazu noch eine Kleinigkeit bemerken. Sie sprachen davon, für die
Werbung evtl. Stellen aus früheren Briefen an Sie zu verwenden. In diesem Falle würde
ich bitten, dass ich die betreffenden Zeilen vorher noch sehe. Publikationen aus Brie-
fen Lebender sind immer etwas heikel. Meine Briefe an Sie sind, wie fast alle meine
Briefe, eilig und nicht im Hinblick auf Veröffentlichung geschrieben.
Wegen des Vortrags über die Atombombe haben Sie eine meines Erachtens sehr
richtige Beobachtung gemacht. Das Problem reicht sehr tief. In Kürze kann ich Ihnen
kaum andeuten, wie ich es zu behandeln jetzt versuche.
Sehr interessiert hat mich Ihr Pariser Stimmungsbericht. Ihre Hochschätzung für
Jeanne Hersch teile ich, wie Sie wissen, durchaus. Darum freue ich mich, dass die
Beziehungen zwischen ihr und Ihnen und Ihrer Frau sich intensivieren.
 
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