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Karl Jaspers - Piper Verlag (1961)
Ich hoffe, dass Sie, lieber Herr Professor, von den beiden Vorschlägen erfreut sind,
und erwarte mit grossem Interesse Ihren freundlichen Bescheid. Einstweilen bleibe
ich mit den herzlichsten Grüssen an Sie und Ihre verehrte liebe Gattin, wie stets auch
von meiner Frau
Ihr
Klaus Piper
238 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Beigefügt ist ein Brief von Jaspers an den Verlagsmitarbeiter Günter Rüber.
Basel, den 28. Februar 1961
Lieber Herr Piper!
Das sind gute Nachrichten in Ihrem Brief vom 24.2.a
Der Plan, die Kapitel Plato, Augustin, Kant in Ihren Paperback-Ausgaben herauszu-
bringen, freut mich sehr und uneingeschränkt. Ich danke Herrn Dr. Rössner für den
Einfall. Mit dem Honorar bin ich einverstanden. Die Wahl dieser Abschnitte erfreut
mich besonders. Die vielleicht philosophisch gewichtigsten, aber - bei Kant - auch
schwierigsten Texte des Buches kommen in breitere Leserkreise, nicht eine Auswahl des
Bequemen, die nicht möglich sein würde, ohne ein Aggregat zu bleiben. Diese drei sind
auch losgelöst vielleicht ein Ganzes und führen am tiefsten in die Philosophie hinein.
Der Plan der gekürzten Atombombe macht mir noch Sorgen. Ich hoffe, dass wir
ihn aber doch fertigbringen. Wer macht die Auswahl? Vermutlich werde ich es immer
noch am besten können. Oder ob es gerade ein anderer, unbefangener Leser für diesen
Zweck eher erreichen würde? Wie haben Sie das gedacht? Ich würde als inneren Leit-
faden meinen ersten Radiovortrag nehmen,1274 dessen Ausarbeitung ja zu diesem Buch
geführt hat. Manches zeitlich Bedingte - etwa die Auseinandersetzung mit den 17 Göt-
tinger Physikern - ,1275 ferner historische Darstellungen können am ehesten fehlen. Vor
allem müssen ganze lange Abschnitte gestrichen werden. Erst bei der Arbeit würde
ich merken, ob das Übrigbleibende, etwas weniger als die Hälfte des Buches, doch ein
relativ Ganzes wird. Bis wann müssten die Streichungen fertig sein? Ich würde sie in
einem Druckexemplar durch Bleistift machen. Dann habe ich die Möglichkeit, [sie]
bei der Arbeit eventuell durch Ausradieren wieder rückgängig zu machen.
Die Sache an sich - die Verbreitung der Grundgedanken dieses Buches - erscheint
mir natürlich ungemein erwünscht. Ich würde sogar mit einer gewissen Lust an die
Arbeit gehen.
a statt 24.2. im Typoskript 21.2.
Karl Jaspers - Piper Verlag (1961)
Ich hoffe, dass Sie, lieber Herr Professor, von den beiden Vorschlägen erfreut sind,
und erwarte mit grossem Interesse Ihren freundlichen Bescheid. Einstweilen bleibe
ich mit den herzlichsten Grüssen an Sie und Ihre verehrte liebe Gattin, wie stets auch
von meiner Frau
Ihr
Klaus Piper
238 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Beigefügt ist ein Brief von Jaspers an den Verlagsmitarbeiter Günter Rüber.
Basel, den 28. Februar 1961
Lieber Herr Piper!
Das sind gute Nachrichten in Ihrem Brief vom 24.2.a
Der Plan, die Kapitel Plato, Augustin, Kant in Ihren Paperback-Ausgaben herauszu-
bringen, freut mich sehr und uneingeschränkt. Ich danke Herrn Dr. Rössner für den
Einfall. Mit dem Honorar bin ich einverstanden. Die Wahl dieser Abschnitte erfreut
mich besonders. Die vielleicht philosophisch gewichtigsten, aber - bei Kant - auch
schwierigsten Texte des Buches kommen in breitere Leserkreise, nicht eine Auswahl des
Bequemen, die nicht möglich sein würde, ohne ein Aggregat zu bleiben. Diese drei sind
auch losgelöst vielleicht ein Ganzes und führen am tiefsten in die Philosophie hinein.
Der Plan der gekürzten Atombombe macht mir noch Sorgen. Ich hoffe, dass wir
ihn aber doch fertigbringen. Wer macht die Auswahl? Vermutlich werde ich es immer
noch am besten können. Oder ob es gerade ein anderer, unbefangener Leser für diesen
Zweck eher erreichen würde? Wie haben Sie das gedacht? Ich würde als inneren Leit-
faden meinen ersten Radiovortrag nehmen,1274 dessen Ausarbeitung ja zu diesem Buch
geführt hat. Manches zeitlich Bedingte - etwa die Auseinandersetzung mit den 17 Göt-
tinger Physikern - ,1275 ferner historische Darstellungen können am ehesten fehlen. Vor
allem müssen ganze lange Abschnitte gestrichen werden. Erst bei der Arbeit würde
ich merken, ob das Übrigbleibende, etwas weniger als die Hälfte des Buches, doch ein
relativ Ganzes wird. Bis wann müssten die Streichungen fertig sein? Ich würde sie in
einem Druckexemplar durch Bleistift machen. Dann habe ich die Möglichkeit, [sie]
bei der Arbeit eventuell durch Ausradieren wieder rückgängig zu machen.
Die Sache an sich - die Verbreitung der Grundgedanken dieses Buches - erscheint
mir natürlich ungemein erwünscht. Ich würde sogar mit einer gewissen Lust an die
Arbeit gehen.
a statt 24.2. im Typoskript 21.2.