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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1961) 411

Ich arbeite nun ständig an dem Buche »Philosophischer Glaube angesichts der
Offenbarung«. Das bewegt mich doch mehr als alle Politik. Ich will jetzt für die Poli-
tik alles absagen und Ausnahmen, wenn überhaupt, nur dann machen, wenn es höch-
stens ein paar Stunden erfordert. So habe ich heute eine Aufforderung für den NWD
Rundfunk in Hamburg abgesagt,1293 habe allerdings vor kurzem für Francois Bondy
ein Interview zum Eichmann-Process gegeben (Wunsch des Schweizer Rundfunks).1294
Jene Stundenzahl wurde nicht überschritten.
Mein Manuskript wird nun allerdings nicht bis Juli fertig, sodass ein Erscheinen im
Herbst 1961 unwahrscheinlich wird.
Da das Buch, wie ja leider immer bei mir, ständig an Umfang wächst, denke ich
daran, einen Teil herauszunehmen und selbständig zu publicieren, im unmittelbaren
Anschluss oder zugleich, mit dem Titel
Die Chiffern der Transcendenz.
Wie denken Sie zu einem solchen Titel eines zweiten Buches?
Beide Bücher würden dann einen beschränkten Umfang haben.
Die Publikation in der H. Barth-Festschrift ist ganz verlassen.1295 Sie gefällt mir in
der vorliegenden Form garnicht mehr.
Herzliche Grüsse
Ihr Karl Jaspers
Beide Schriften gehören eng zusammen. »Die Chiffern der Transcendenz« wären - so
wunderlich das klingt - ein »Analogon« zu einer theologischen »Dogmatik« - aber
ohne alle Dogmatik.
244 Klaus Piper an Karl Jaspers
Manuskript; DLA, A: Jaspers, mit dem Briefkopf Klaus Piper München 13 Imhofstraße 13
12. April 1961
Lieber Herr Professor!
Heute möchte ich Ihnen »richtig« danken für Ihren so lieben, ausführlichen, mich
fast beschämenden, aber mich im Wiederlesen sehr erfreuenden und neuerdings
ungemein beschwingenden Glückwunschbrief zu meinem 50. Geburtstag. Dieser
Brief wird mir noch oft, wenn ich ihn zur Hand nehme, Zuversicht und innere Bestä-
tigung für den weiteren Weg mitgeben, und ich werde stolz sein, Ihren Brief an einem
besonderen Tag einmal meinen Söhnen - und den dem Verständnis im Alter schon
näheren Töchtern vorzulesen.
Sie haben die Bedeutung des Tages, mit dem das fünfte Lebensjahrzehnt abge-
schlossen ist, in einem Sinn charakterisiert, den ich ins neue Dezennium hinüberneh-
 
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