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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1966)

Der >Zeit< (heutige Auflage 250 000 oder mehr) bieten wir zwei oder drei Abdrucke
aus dem großen Aufsatz über die Bundesrepublik an. Die >Zeit< wirkt mehr als Zeitung,
sie ist bei weitem nicht so >buchnahe< wie der >Spiegel<.
Außerdem werden wir beim Rundfunk mit den unabhängigen Leuten sprechen,
um Sendungen aus dem Buch herbeizuführen. Unser Autor Gaus, Programmdirektor
in Baden-Baden, kommt demnächst nach München.1653
Fragen möchte ich Sie noch, ob Sie das von Ihnen erwähnte Buch von Leo Sau-
vage, L'Affaire Oswald, für eine deutsche Ausgabe empfehlen würden.1654 Ist es Ihnen
von Hannah Arendt geschickt worden?
Ein großartiges Thema wäre eine Geschichte der deutschen Freiheit - ihrer Ansätze
in zeitweiligen Verwirklichungen im geschichtlichen Gang der letzten tausend Jahre.
Wer könnte es darstellen ...?
Mit nochmals herzlichen Grüssen
Ihr
Klaus Piper
302 Karl Jaspers an Klaus Piper
Manuskript; DLA, A: Piper
Basel, 19/1 66
Lieber Herr Piper!
Ihr Brief vom 14/18 Januar hat mich ausserordentlich erfreut. Ich danke Ihnen herz-
lich. Ihre grundsätzliche Zustimmung und Ihre Befriedigung an der Art meiner Dar-
stellung ermutigt mich. Ihre kritischen Bemerkungen halte ich durchweg für richtig.
An den betreffenden Stellen will ich in der Correktur diese »Schönheitsfehler« bessern.
Überlegen muss ich mir nur, was Sie über Brenner und über Wehner sagen.1655 Da
bin ich noch nicht mit Ihnen einverstanden. Jedoch ist es mir Anlass genug, diese
Dinge noch einmal zu prüfen, dass Sie hier einen Anstoss genommen haben.
Die Widersprüchlichkeit meiner Äusserungen über China liegt in der Natur der
Sache, wie Sie selbst schon bemerken. Auch da muss ich meine Sätze prüfen. Vielleicht
kann ich auf den Sinn solchen Widerspruchs hinweisen.
Sie haben bemerkt, dass ich zur Frage der völkerrechtlichen Anerkennung der DDR
nicht Stellung nehme. Das ist ein Mangel. Es handelt sich hier um den Zeitpunkt,
wann die Anerkennung möglich und sinnvoll wäre. Dass sie am Ende nötig werden
wird, ist mir klar. Es ergibt sich, ohne dass es gesagt wird, aus meiner Darstellung. Es
war in diesem Falle »Vorsicht« von mir. Ich denke, dass ich es dabei belasse.
Sie stellen sich die Frage, ob Ihr Verlag auf der Leipziger Buchmesse individuell
ausstellen solle oder nicht. Ich wage nicht, eine entschiedene Antwort zu geben. In
 
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