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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1966)

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Es tut mir sehr leid, daß es Ihnen, wie Sie zum Schluß Ihres letzten Briefes schrie-
ben, wieder nicht gut ging. Hatte dies vielleicht mit dem Wettersturz vom Vorfrühling
zurück in den Winter zu tun?
Mit herzlichen Grüssen und sehr guten Besserungswünschen
Ihr
Klaus Piper
309 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, hs. PS, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers 4000 Basel Austrasse 126
Basel, den 21. III. 1966
Lieber Herr Piper!
Für Ihren Brief vielen Dank! Ich freue mich, dass wir in der Sache einig sind. Ich
würde mich in keinem Fall korrumpiert fühlen. Aber die Öffentlichkeit denkt, wenn
ein Ankläger auftritt, anders. Nur dieser Öffentlichkeit wegen möchte ich vorbauen
(auch wenn es nicht sehr wahrscheinlich ist, dass die Sache an sie gelangt, liegt es
doch heute im Bereich des Möglichen).
Hier aber ist die grösste Einfachheit notwendig. Sonst würden die Leute immer
einen Ansatzpunkt finden für ihre pejorativen Erörterungen. Bei Ihrem Vorschlag
machten Sie selbst mich gleich darauf aufmerksam in dieser Richtung. Darum bitte
ich Sie, bei dem zu bleiben, was mir mein erster Instinkt sagte und was mir das Nach-
denken bestätigt. Nur bei vollendeter Einfachheit ist, wenn der unwahrscheinliche
Fall eintreten sollte, der Gegenschlag von mir unwiderstehlich. Sonst nicht. Daher
wiederhole ich meine Bitte, wie ich sie im letzten Brief formulierte, und auch, dass Sie
mir einen Durchschlag Ihres Briefes an den Spiegel für meine Akten geben.
Alle meine möglichen Argumentationen Ihnen wiederzugeben, wäre weitläufig
und langweilig.
Ich stelle mir den Brief etwa so vor: Jaspers hat Bedenken, für den Vorabdruck ein
Honorar für seine Person anzunehmen. Er bittet Sie daher, auf die ihm zukommende
Hälfte des Gesamthonorars Ihnen gegenüber verzichten zu dürfen, sodass Sie an den
Verlag nur die Hälfte zu begleichen hätten.1687
Mit herzlichen Grüssen
Ihr Karl Jaspers
 
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