Metadaten

Internationale Tagung "Die Weltchronik des Johannes Malalas im Kontext spätantiker Memorialkultur" <2016, Tübingen>; Borsch, Jonas [Hrsg.]; Gengler, Olivier [Hrsg.]; Meier, Mischa [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Malalas-Studien: Schriften zur Chronik des Johannes Malalas (Band 3): Die Weltchronik des Johannes Malalas im Kontext spätantiker Memorialkultur — Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2019

DOI Kapitel:
VI. Die Chronik als Memorialgattung
DOI Kapitel:
Gastgeber, Christian: Klassisch-paganes Erbe: Was bleibt in der memoria der Weltchronik? Memorialkultur des Chronicon Paschale
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.61687#0296
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Klassisch-paganes Erbe: Was bleibt in der memoria der Weltchronik?

295

μή κρατουμένην ύπό τίνος βασιλεύοντος· καί έκράτησεν των δυτικών
μερών, αφανής έκ τής Συρίας γενόμενος. καί εμείνεν κρατών καί
βασιλεύων τής δύσεως πάσης έπί έτη πολλά ...
„Der Stammvater Kronos ließ seinen Sohn Pikos in Assyrien, ebenso seine Frau Rhea,
die auch Semiramis genannt wurde, mit seinem Sohn Pikos, der auch Zeus genannt
wurde. Mit der großen Unterstützung einer Schar edler Männer entwich er in den
Westen, der ohne Herrscher war und dessen sich kein Herrscher bemächtigt hatte;
und so herrschte er über die westlichen Teile, nachdem er aus Syrien verschwunden
war, und er blieb Herrscher und Gebieter des ganzen Westens über viele Jahre ...“
CP 66, Z. 15-67, Z. 9: μετά δε τό βασίλεύσα; τον Πΐκον τον καί Δία τής
Ασσυρίας ετη τριάκοντα έάσας καί αυτός τήν εαυτού μητέρα καί τήν
"Ηραν τήν εαυτού αδελφήν καί γυναίκα, καί ποβσας τόν εαυτόν υιόν
Βήλον βασιλέα τής Ασσυρίας, άπήλθεν επί τήν δύσ;ν πρός τόν εαυτού
πατέρα τόν Κρόνον, ό δε Βήλος έβασίλευσεν τών Άσσυρίων ετη δύο,
καί τελευτά, όντα/α οίΠέρσαίάπεθέωσαν. ό δέ Κρόνος έωρακώς τόν
εαυτού υιόν Πΐκον τόν καί Δία έλθόντα πρός αύτόν εν τή δύσει, παρε-
χώρησεν αύτώ τήν βασιλείαν τής δύσεως- ήν γάρ γεγηρακώς καί ταλαί-
πωρήσας ό αύτός Κρόνος, καί έβασίλευσεν τής δύσεως, ήγουν τής Ιτα-
λίας, Πίκας ό καί Ζεύς ο λα ετη ξβ’, τής δέ Ασσυρίας μετά τόν Βήλον
έβασίλευσεν Νίνος ό άλλος υιός Κρόνου, όστίς καί τήν εαυτού μητέρα
τήν Σεμίραμίν έλαβενγυναίκα· ... καί τελευτά ό Κρόνος.
„Nachdem Pikos, der auch Zeus genannt wurde,50 Jahre über Assyrien herrschte, ver-
ließ auch er seine Mutter und Hera, seine Schwester und Frau, und machte seinen
Sohn Belos zum Herrscher von Assyrien; er entwich in den Westen zu seinem Vater, der auch
Kronos genannt wurde. Belos herrschte über die Assyrer zwei Jahre und stirbt dann; ihn
erhoben die Perser zu einem Gott. Als Kronos sah, dass sein Sohn Pikos, der auch Zeus
genannt wurde, zu ihm in den Westen kam, überließ er ihm die Herrschaft des Westens;
denn es war derselbe Kronos gealtert und erschöpft·, und so herrschte Pikos, der auch
Zeus genannt wurde, über den Westen, nämlich Italien, ganze 62 Jahre; über Assyrien aber
herrschte Ninos, der andere Sohn des Kronos, nach Belos; er nahm auch seine Mutter
Semiramis zur Frau ... und es stirbt Kronos“

Geschichte der Gründung Roms
Für die Geschichte Roms gilt im Chronicon Paschale dasselbe Schema: Der Mythos
wird geschichtlich eingegliedert und zu einer Stadtgeschichte mit Herrschaftsabfolge
in die parallel laufende biblische Geschichte eingeordnet. Es geht also auch hier nicht
um die Bewahrung eines antiken Mythos, sondern um die Einbindung einer Dynas-
tie in den gesamten Herrschaftsabfolgerahmen. Die entsprechenden Daten hat das
Chronicon Paschale wiederum wörtlich aus Malalas übernommen; die übernommene
Passage erhält (gegenüber Malalas) bloß eine einleitende genaue chronologische Fi-
xierung, der Satz geht dann direkt in das folgende (lange) Exzerpt aus Malalas (An-
fang Buch 7, hier kursiv hervorgehoben) über:
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften