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Internationale Tagung "Die Weltchronik des Johannes Malalas im Kontext spätantiker Memorialkultur" <2016, Tübingen>; Borsch, Jonas [Hrsg.]; Gengler, Olivier [Hrsg.]; Meier, Mischa [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Malalas-Studien: Schriften zur Chronik des Johannes Malalas (Band 3): Die Weltchronik des Johannes Malalas im Kontext spätantiker Memorialkultur — Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2019

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VI. Die Chronik als Memorialgattung
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Gastgeber, Christian: Klassisch-paganes Erbe: Was bleibt in der memoria der Weltchronik? Memorialkultur des Chronicon Paschale
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https://doi.org/10.11588/diglit.61687#0300
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Klassisch-paganes Erbe: Was bleibt in der memoria der Weltchronik?

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Polemonphilosophas (Ol. 127/3, p. 130),
Arkesilaos und Krates (Ol. 127/3, p. 130),
Zenon stoicus und Nachfolger Kleanthes (Ol. 129/1, p. 131),
Erasistratos medicus (Ol. 130/4, p. 131),
der lateinische Dichter Ennius qui a Catone quaestore Romam translatas habitavit
in monte Aventino parco admodum sumptu contentas et unius ancillulae ministerio
(Ol. 135/1, p. 133, zum Tod ausführlich Ol. 153/1, p. 140),
Es folgen - wohl wiederum unter lateinischem Einfluss - weitere lateinische Auto-
ren wie der Komiker Naevius (Ol. 144/4, p· 135), Plautus (Ol. 145/1, p. 135), Livius (Ol.
148/1, p. 137), der Komiker Caecilius (Ol. 150/1, p. 138), Terenz (Ol. 155/3, P· T42)> der
Tragiker Pacuvius (Ol. 156/3, p. 142), Lucilius (Ol. 158/1, p. 143), der Tragiker Accius
(Ol. 160/2, p. 144), Varro philosophas etpoeta (Ol. 166/1, p. 147); danach reihen sich die
Daten vorwiegend lateinischer Autoren an (unter den griechischen etwa Plutarch: Ol.
211/4, p. 185), die zwar auch im Chronicon Paschale Erwähnung finden, aber nicht im
Wortlaut übereinstimmen und in der Jahreszuweisung abweichen.
Man mag bei einigen (griechischen) Autoren, deren Werk nur beschränkte Ver-
breitung fand, deren Nichtberücksichtigung noch akzeptieren (immer freilich in ei-
ner auffälligen Diskrepanz zu ebenso minder bedeutenden Persönlichkeiten, die sehr
wohl genannt sind). Doch gerade das Fehlen von Hesiod, Sappho, Aisopos, Aischylos,
Hippokrates, Aristoteles, Theophrast und Plutarch ist sehr auffällig. Einen Uberlie-
ferungsbruch mag man bei Aischylos ins Treffen führen, aber bei den anderen sind
mindestens bis zum 6. Jahrhundert (und teils darüber hinaus) Abschriften und damit
eine Rezeption belegt.44
Bei den zitierten Autoren stellt sich die Frage, ob sich dahinter eventuell die Ver-
breitungspraxis der besagten Autoren widerspiegelt. Eine gewisse Nagelprobe ergibt
sich aus der Streuung der erhaltenen (in der Regel fragmentarischen) Textzeugen über
die Jahrhunderte. Dies sei zu jenen Autoren dokumentiert, die ohne Wirkungszusatz
erwähnt werden.45

44 Nach der Leuven Database of Ancient Books, siehe die folgende Anmerkung.

45 Alle Daten stammen aus der online-Datenbank der Leuven Database of Ancient Books (letzte Ab-
frage: 10.09.2017); sämtliche Diagramme stammen aus den Direktexporten dieser Datenbank; ich
danke W. Clarysse für die Verwendung dieser Diagramme.
 
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