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Denwood, Philip [Hrsg.]
Die Felsbildstation Thalpan: 4. Katalog Thalpan (Steine 451 - 811) — Materialien zur Archäologie der Nordgebiete Pakistans, Band 9: Mainz, 2009

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https://doi.org/10.11588/diglit.37116#0167
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Katalog Thalpan

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ses abgesetzt zu sein. Die Hörner sind nach hinten gerichtet und
nur schwach gebogen.
Stein 512 Maße: -
Stark zerklüftete, langgezogene Felsrippe. Die Oberfläche ist
von tiefen, gliedernden Rissen durchzogen und an zahlreichen
Stellen großflächig abgeplatzt oder beschädigt. Außerdem ist sie
überwiegend stark berieben. In den intakten Partien ist sie dun-
kelbraun, sonst hell- bis mittelbraun patiniert.
Wie schon bei Stein 511 bemerkt, finden sich auch auf diesem
Stein ungewöhnlich viele Darstellungen von Menschen, die
sichtlich ein Kittel-ähnliches langes Gewand tragen. Ebenfalls
wie bei Stein 511 konnten viele Darstellungen, weil sie kaum
noch zu erkennen sind, nicht mehr abgebildet werden und bleibt
unklar, inwieweit zwischen ihnen ein Zusammenhang besteht.
Gruppe 512 :A Gruppe (Tafeln 57 und XIa)
Gravuren 512:1-5
Unmittelbare räumliche Nähe und gleiche Patina legen nahe,
daß die nebeneinander angebrachten Darstellungen von zwei
Menschen (512:2, 3), zwei Kriegern (512:4, 5) und einem Reiter
(512:1) in Beziehung zueinander zu setzen sind. Sie sind auf ei-
nem kleinen, niedrigen, von Sand umgebenen Felsbruchstück
angebracht. Völlig klar ist, daß die beiden Gravuren 512:4 und
512:5 von einer Hand stammen. Die übrigen drei Darstellungen
könnten jeweils einen anderen Urheber haben.
512:1 Reiter (Tafel 10)
Maße: 25x17 cm Richtung: W
Winkel: 30° Repatinierung: mittel
In einer Ecke des Steines angebrachte, beriebene, daher auch auf
dem digital bearbeiteten Photo undeutliche einfache Strichzeich-
nung. Der rechte Arm des Reiters ist sehr lang und berührt den
Hals des Reittiers. Gemeint war also vermutlich, daß er die Zü-
gel halten soll. Der linke Arm berührt die Kruppe des Reittiers,
soll also wohl eine Gerte halten. Die Beine sind (zur Andeutung
sitzender Haltung) als ein Bein unter dem Bauch des Reittiers
wiedergegeben. Der Kopf des Tieres ist durch Wiedergabe des
Halses abgesetzt, die Ohren sind bezeichnet. Der Schwanz ist
lang und hängt herab. Es dürfte ein Pferd gemeint sein.
( > Gruppe 512: A)
512:2 Mensch (Tafel 7)
Maße: 10x15 cm Richtung: W
Winkel: 30° Repatinierung: mittel
Beriebene, daher auch auf dem digital bearbeiteten Photo un-
deutliche schlichte Gravur. Kopf und Rumpf sind im Umriß
wiedergegeben und flächig ausgepickt. Der linke Arm ist leicht
nach oben gebogen, der rechte ist ausgestreckt. Die glockenför-
mige Form des Rumpfes bezeichnet ein nicht ganz knielanges
Gewand, das vielleicht in der Taille geschnürt sein soll. Die

Füße sind nach außen gestellt.
(->■ Gruppe 512:A)
512:3 Mensch (Tafel 7)
Maße: 10x16 cm Richtung: W
Winkel: 30° Repatinierung: mittel
Nachlässig ausgeführte, beriebene und daher auch auf dem digi-
tal bearbeiteten Photo undeutliche einfache Strichzeichnung.
Vom Kopf geht nach rechts (vom Betrachter aus) ein unklarer
Strich ab. Ob er als ‘Verschreiber’ zu deuten ist oder als beson-
dere Frisur o.ä., bleibt offen. Die Füße sind nach außen gestellt.
(->■ Gruppe 512:A)
512:4 Krieger (Tafel 3)
Maße: 33x28 cm Richtung: W
Winkel: 30° Repatinierung: mittel
Beriebene, mit sicherem Strich sauber ausgeführte, schlichte,
aber ungewöhnliche Gravur. Kopf und Rumpf sind im Umriß
wiedergegeben und flächig ausgepickt. Der rechte Arm hält ei-
nen Bogen mit aufgelegtem Pfeil, den der linke, zum Kopf zu-
rückgebogene Ami vermutlich spannen soll. Die fast dreieckige
Form des Rumpfes macht deutlich, daß hier Kleidung, ein bis zu
den Knien reichendes Kittel-ähnliches Gewand, bezeichnet ist.
Ein an der rechten Seite angesetzter Strich könnte das Bogenfut-
teral oder auch eine weitere Waffe andeuten. Auch links ist ein
Strich angefügt. Das Geschlechtsteil ist bezeichnet, die Füße
sind nach außen gestellt.
Die Gravur stammt deutlich von derselben Hand wie die rechts
daneben angebrachte Darstellung 512:5.
(—>- Gruppe 512:A)
512:5 Krieger (Tafel 3)
Maße: 13x23 cm Richtung: W
Winkel: 30° Repatinierung: mittel
Beriebene, mit sicherem Strich sauber ausgeführte, schlichte,
aber ungewöhnliche Gravur. Kopf und Rumpf sind im Umriß
wiedergegeben und flächig ausgepickt. Die Arme sind, vermut-
lich zur Andeutung der Hände, am Ende verdickt. Die fast drei-
eckige Form des Rumpfes macht deutlich, daß hier Kleidung,
ein bis zu den Knien reichendes Kittel-ähnliches Gewand, be-
zeichnet ist. Die Füße sind nach außen gestellt. Die Gravur
stammt deutlich von derselben Hand wie die links daneben an-
gebrachte Darstellung 512:4.
(->- Gruppe 512:A)
512:6 Tier (keine Abbildung)
Maße: - Richtung: W
Winkel: 35° Repatiniemng: mittel
Auch auf dem digital bearbeiteten Photo nur noch zu erahnende
einfache Strichzeichnung. Es handelt sich offensichtlich um die
Strichdarstellung eines vierbeinigen Tieres, das von einer ande-
 
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