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Schmidt, Jochen; Kaufmann, Sebastian; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 3,1): Kommentar zu Nietzsches "Morgenröthe" — Berlin, Boston: de Gruyter, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.70911#0474
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Vorwort

Der Aufbau des vorliegenden Kommentars entspricht im Wesentlichen den in
der „Allgemeinen Einleitung" zu NK 1/1 formulierten Richtlinien. Da es sich
bei den Idyllen aus Messina im Gegensatz zu dem Gros der sonstigen kommen-
tierten Schriften Nietzsches um ein lyrisches Werk(ensemble) handelt, gibt es
allerdings einige Besonderheiten gegenüber den Kommentaren zu Abhandlun-
gen wie der Geburt der Tragödie oder zu Aphorismen-Sammlungen wie der
Morgenröthe. So besteht ein spezielles Erfordernis des Kommentierens lyrischer
Werkgruppen im Aufzeigen von Leitthemen bzw. Grundmotiven, deren Repeti-
tion und Variation für die zyklische Struktur solcher Texte von tragender Be-
deutung ist, sowie von zentralen rhetorischen Figuren und Tropen, die das
Werk in sprachlich-stilistischer Hinsicht prägen. Im Unterschied zur Kommen-
tierung von Nietzsches philosophischen Prosaschriften erweist sich hierbei
stets auch ein dezidiert literaturwissenschaftliches Verfahren als erforderlich,
das sich der gängigen Methoden und Begriffe der Lyrikanalyse bedient.
Darüber hinaus wurde zu jedem der insgesamt acht Gedichte ein separater
,Kurzüberblickskommentar' verfasst, der den Stellenkommentaren vorange-
stellt ist und Anmerkungen zum Gehalt, zur Strophenform sowie zur spezifi-
schen Bedeutung des jeweiligen Gedichts für den Gesamtzyklus enthält. Da die
Idyllen aus Messina - anders als die wirkungsmächtigen Dionysos-Dithyram-
ben - bis weit ins 20. Jahrhundert hinein so gut wie keine Beachtung erfuhren,
musste indes auf einen eigenen Abschnitt zur Rezeptionsgeschichte verzichtet
werden. Wo es vereinzelt wirkungsgeschichtlich bemerkenswerte Zusammen-
hänge gibt, finden sich Verweise darauf in den Stellenkommentaren. Der erste
Abschnitt des Überblickskommentars skizziert den weiter gespannten Hinter-
grund, vor dem die Idyllen zu sehen sind; Art und Umfang von Nietzsches lyri-
schem Schaffen und der lyriktheoretischen Reflexion innerhalb seines Gesamt-
werks galt es zumindest in groben Zügen zu umreißen, um den Stellenwert
dieses Gedichtzyklus zu markieren.
Bei der redaktionellen Bearbeitung des vorliegenden Textes haben mir
einige Personen auf unterschiedliche (teils alt-, teils neubewährte) Weise ge-
holfen, denen ich zu Dank verpflichtet bin. Katharina Grätz, Günter Saße und
Jochen Schmidt danke ich für zahlreiche strukturelle und stilistische Verbesse-
rungsvorschläge, Andreas Urs Sommer überdies für wichtige sachliche Hinwei-
se. Für ihre recherchierende und lektorierende Hilfe danke ich ferner Julia
Maas, Armin Thomas Müller, Raphael Rauh, Daniel Unger und Milan Wenner.
Sie haben als wissenschaftliche Hilfskräfte in verschiedenen Arbeitsphasen
beim Korrekturlesen, bei der Überprüfung der Zitate sowie bei der Erstellung
der Bibliographie und der Register geholfen; Daniel Unger verdanke ich darü-
 
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