Metadaten

Kaufmann, Sebastian; Nietzsche, Friedrich; Walter de Gruyter GmbH & Co. KG [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 3,2, 1. Teilband): Kommentar zu Nietzsches "Die fröhliche Wissenschaft" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2022

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.73066#0031
Lizenz: In Copyright
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
8 Die fröhliche Wissenschaft

M(anu)s(cript) soll an Sie! Die Verse sind gräßlich durch Drucker und Setzer
mißhandelt: ich schäme mich, daß Sie dies unverständliche Zeug zu sehen
bekommen." (KSB 6/KGB III 1, Nr. 253, S. 215, Z. 2-5) Nur einen Tag später er-
hielt N. dann weitere Korrekturbogen, kurz nachdem Köselitz seine Korrektur
des Manuskripts abgeschlossen hatte, dessen letzten Teil der ungeduldige N.
gleich am 3. Juli an Teubner weiterleitete, wie er an Schmeitzner schrieb: „heu-
te soll der Rest des M(anu)s(cripts) zur Post, und zwar direkt in die Druckerei,
damit keine Zeitversäumniß entsteht. Bis jetzt habe ich 3 Correktur-Bogen."
(KSB 6/KGB III 1, Nr. 258, S. 218, Z. 2-4) Zugleich bemühte er sich an diesem
wie am folgenden Tag, „Teubnersche Verwirrungen durch Telegramme wie-
der zurechtzubringen" (an Franziska Nietzsche, 04.07. 1882, KSB 6/KGB III 1,
Nr. 259, S. 218, 15 f.).
Doch auch damit war die Not der Drucklegung noch nicht zu Ende. Als in
den nächsten Tagen keine neuen Korrekturbogen mehr eintrafen, berichtete N.
seiner Mutter nur eine gute Woche später bereits von einer ,,[g]roße[n] Verzöge-
rung der Drucksache" (11. 07. 1882, KSB 6/KGB III 1, Nr. 262, S. 220, Z. 3 f.). Auch
als kurz darauf fünf weitere Korrekturbogen in Tautenburg eintrafen, sah sich
N. noch veranlasst, über den langsam Fortgang des Drucks zu klagen, so in
der Karte an Franz Overbeck vom 18. Juli: „Die Drucksache geht langsam, ich
bin beim 8ten Bogen." (KSB 6/KGB III 1, Nr. 270, S. 230, Z. 8 f.) Das spiegelt
aber eher N.s Ungeduld wider als eine tatsächliche Verzögerung des Drucks; N.
konnte es kaum mehr erwarten, das fertige Buch endlich in Händen zu halten.
Immerhin konnte er schon zehn Tage später Schmeitzner darüber informieren,
dass er inzwischen den 13. Bogen von Teubner erhalten habe, wobei insgesamt
mit höchstens noch drei weiteren Bogen zu rechnen sei. Zu dieser Zeit stand
auch schon der Anzeigentext für die Rückseite des Umschlags fest, für den N.
sich - passend zum Inhalt des Buchs, wie er meinte - „ein schönes Grau-
Rosa" wünschte, so dass ihm nur noch blieb, Schmeitzner aufzufordern: „Die
ersten drei fertigen Exemplare bitte sofort hierher!" (28. 07. 1882, KSB 6/
KGB III 1, Nr. 274, S. 233, Z. 5-9)
Lange musste sich N. dann aber nicht mehr gedulden: Am 20. August er-
hielt er endlich die ersehnte Lieferung. So vermeidet er im Brief an Köselitz
vom selben Tag freudig: „die ,fröhliche Wissenschaft' ist eingetroffen; ich sen-
de Ihnen sofort das erste Exemplar. Mancherlei wird Ihnen neu sein: ich habe
noch bei der letzten Correktur dies und jenes anders und Einiges hoffentlich
besser gemacht." Insbesondere weist N. in diesem Zusammenhang auf „die
Schlüsse des 2ten und 3ten Buches" hin, die gegenüber dem Köselitz übersand-
ten Manuskript mithin neu hinzugekommen sind, sowie vor allem auf das ge-
samte Vierte Buch (Sanctus Januarius), was dafür spricht, dass selbst der Kor-
rekturhelfer es bis zum Schluss nicht zu Gesicht bekommen hat. „Namentlich"
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften