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Kaufmann, Sebastian; Nietzsche, Friedrich; Walter de Gruyter GmbH & Co. KG [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 3,2, 1. Teilband): Kommentar zu Nietzsches "Die fröhliche Wissenschaft" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2022

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https://doi.org/10.11588/diglit.73066#0036
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Überblickskommentar 13

gäbe von FW zusammen in Venedig zu feiern (KSB 8/KGB III 5, Nr. 834, S. 61,
Z. 49-52). Doch dieser Plan zerschlug sich schnell; zum einen, weil N. von neu-
en Anfällen von Krankheit und Einsamkeitsbedürfnis heimgesucht wurde, zum
anderen, weil der - allerdings immer noch nicht eingetroffene - letzte Bogen
„noch mehrfache Zusätze und Veränderungen" erhalten sollte, „sodaß er zu
einem Doppelbogen anschwellen dürfte", den Köselitz dann noch einmal zu
korrigieren hätte (26.04.1887, KSB 8/KGB III 5, Nr. 835, S. 62, Z. 12-14).
Wenige Tage später, kurz vor N.s Weiterreise nach Zürich, erreichte ihn
jener letzte Bogen aber doch noch, in welchen sodann acht neue Nummern
eingefügt wurden. Die Notwendigkeit, den Bogen auf diese Weise „zum Dop-
pelbogen anschwellen" zu lassen (KSB 8/KGB III 5, Nr. 838, S. 64, Z. 10),
begründet N. im Brief an Fritzsch vom 29. April mit einem zweifachen ,buch-
technischen' Hinweis: erstens auf die dadurch angeblich zustande kommende
Verstärkung der Vorbereitungsfunktion für Za, der werkgeschichtlich auf die
Erstausgabe von FW folgt, die am Ende ihres Vierten Buchs unter der Über-
schrift „Incipit tragoedia" fast den identischen Wortlaut des Anfangs von
Za enthält (vgl. FW 342); zweitens wiederum auf den äußerlichen Effekt, „daß
die fröhl(iche) Wissenschaft nunmehr meinen andren Büchern im Umfange
gleich wird" (KSB 8/KGB III 5, Nr. 838, S. 64, Z. 14-16). Am 9. Mai sandte N.
den (vor)letzten Bogen an Fritzsch. Eigentlich war damit nicht mehr viel zu
tun; N. bat seinen Verleger lediglich um Zurücksendung des verdoppelten Bo-
gens, um ihn erneut mit Köselitz' Hilfe zu korrigieren.
Allerdings hörte N. in den nächsten zwei Wochen vorerst nichts mehr aus
Leipzig, so dass er am 13. Mai 1887 gegenüber Overbeck in lakonischem Tele-
grammstil notiert: „der Druck bei Fritzsch stockt wieder, Gründe nicht klar"
(KSB 8/KGB III 5, Nr. 847, S. 73, Z. 35 f.). Vier Tage später mahnte er Fritzsch,
der verdoppelte Korrekturbogen sei noch immer nicht bei ihm eingetroffen; N.
befürchtete sogar, die Sendung könne „verloren gegangen" sein (KSB 8/KGB
III 5, Nr. 848, S. 75, Z. 9). Dieselbe Befürchtung artikuliert er auch im Brief an
Köselitz aus Chur vom 20. Mai, da noch immer keine Nachricht des Verlegers
eingetroffen war (vgl. KSB 8/KGB III 5, Nr. 851, S. 78, Z. 27). In den nächsten
Tagen muss die erlösende Post aber gekommen sein, denn bereits am 1. Juni
schickt N. die letzten korrigierten Druckfahnen des Fünften Buchs zurück nach
Leipzig, nicht ohne gleich ungeduldig anzufragen, wann denn die ersten ge-
druckten Exemplare an ihn versandt werden - vorgeblich nur wegen eines an-
stehenden Geburtstags, zu dem er die Bücher verschenken wolle (vgl. KSB 8/
KGB III 5, Nr. 853, S. 81, Z. 5-8). Am 22. Juni 1887 teilt er Köselitz schließlich
mit, die ersten Exemplare der Neuausgaben von M und FW seien soeben,
knapp fünf Jahre nach Erscheinen der Erstausgabe von FW, bei ihm eingetrof-
fen (vgl. KSB 8/KGB III 5, Nr. 864, S. 95, Z. 22-24). Die von N. selbst zu bestrei-
 
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