72 Die fröhliche Wissenschaft
perative Kommentar' dar, den Christian Benne und Jutta Georg 2015 in der
Reihe Klassiker Auslegen herausgegeben haben. Dem üblichen Aufbau der Rei-
he entsprechend, liefern die einzelnen, von amerikanischen, deutschen, italie-
nischen und französischen Forschenden verfassten Beiträge dieses Bandes, der
Anordnung des zugrunde liegenden Werks folgend, Interpretationen zu allen
Teilen von FW (in der zweiten Fassung von 1887) - von der Vorrede bis zum
Anhang. Damit wurde eine repräsentative Gesamtdarstellung zu FW vorgelegt,
die allerdings insofern kein geschlossenes und vollständiges Bild abgibt, als
zum einen recht unterschiedliche Interpretationsansätze zu Wort kommen und
zum anderen das Aufsatzformat per se nur skizzenhafte Überblicksdarstellun-
gen mit mehr oder weniger stark selektiver Gewichtung erlaubt. Die Tiefen-
schärfe eines ausdifferenzierten Stellenkommentars kann dadurch natürlich
nicht erreicht werden.
Der 2016 von Katharina Grätz und mir herausgegebene Tagungsband Nietz-
sche zwischen Philosophie und Literatur. Von der „Fröhlichen Wissenschaft" zu
„Also sprach Zarathustra" gehört ebenfalls in das Spektrum jüngerer Publikati-
onen, die ein eigenes Gewicht auf die Untersuchung von FW legen und dabei
neue thematische und methodische Akzente setzen. So beschäftigen sich die
in dem Band enthaltenen zwölf Beiträge zu exemplarischen Teilen von FW (aus
der Vorrede, dem Ersten, Zweiten, Dritten und Fünften Buch) durchgängig mit
der im Bandtitel angezeigten Frage nach der Bedeutung der literarischen Form
und poetologischen Thematik von FW, die damit ins Zentrum der Aufmerksam-
keit rücken. Der Band geht nicht mehr, wie ältere Forschungsbeiträge, von
einer teleologischen ,Entwicklung' von FW zu Za aus, wohl aber von einer
darstellerischen und thematischen Schnittmenge beider Werke, die über die
Verklammerung' durch den Schluss von FW IV und den Beginn von Za I weit
hinausreicht. Der hierbei ausgeblendeten, aber sachlich eng damit zusammen-
hängenden Frage nach den lyrischen Anteilen von FW widmen sich mehrere
Aufsätze in dem ebenfalls von Katharina Grätz und mir 2017 herausgegebenen
Band Nietzsche als Dichter. Lyrik - Poetologie - Rezeption (vgl. die Aufsätze
von Wenner, Forrer und Patoussis) sowie ausführlicher noch in dem im selben
Jahr von Christian Benne und Claus Zittel edierten Kompendium zu Nietzsche
und die Lyrik (vgl. die Beiträge von Kaufmann, Bloch, Crescenzi, Baldelli, Itoda,
Günther, Schubert, Benne, Stegmaier und Wokalek).
In seiner 2018 veröffentlichten Monographie Le gai savoir de Nietzsche. Une
maniere divine de penser unternimmt Olivier Ponton den Versuch, FW primär
von den beiden prominenten Themen des Gottestodes und der ewigen Wieder-
kunft aus zu erschließen und innerhalb der älteren sowie neueren europä-
ischen Geistesgeschichte zu kontextualisieren, wobei einzelne Abschnitte wie
FW 125, FW 276, FW 324 und FW 341 wiederholt umkreist werden. Während
perative Kommentar' dar, den Christian Benne und Jutta Georg 2015 in der
Reihe Klassiker Auslegen herausgegeben haben. Dem üblichen Aufbau der Rei-
he entsprechend, liefern die einzelnen, von amerikanischen, deutschen, italie-
nischen und französischen Forschenden verfassten Beiträge dieses Bandes, der
Anordnung des zugrunde liegenden Werks folgend, Interpretationen zu allen
Teilen von FW (in der zweiten Fassung von 1887) - von der Vorrede bis zum
Anhang. Damit wurde eine repräsentative Gesamtdarstellung zu FW vorgelegt,
die allerdings insofern kein geschlossenes und vollständiges Bild abgibt, als
zum einen recht unterschiedliche Interpretationsansätze zu Wort kommen und
zum anderen das Aufsatzformat per se nur skizzenhafte Überblicksdarstellun-
gen mit mehr oder weniger stark selektiver Gewichtung erlaubt. Die Tiefen-
schärfe eines ausdifferenzierten Stellenkommentars kann dadurch natürlich
nicht erreicht werden.
Der 2016 von Katharina Grätz und mir herausgegebene Tagungsband Nietz-
sche zwischen Philosophie und Literatur. Von der „Fröhlichen Wissenschaft" zu
„Also sprach Zarathustra" gehört ebenfalls in das Spektrum jüngerer Publikati-
onen, die ein eigenes Gewicht auf die Untersuchung von FW legen und dabei
neue thematische und methodische Akzente setzen. So beschäftigen sich die
in dem Band enthaltenen zwölf Beiträge zu exemplarischen Teilen von FW (aus
der Vorrede, dem Ersten, Zweiten, Dritten und Fünften Buch) durchgängig mit
der im Bandtitel angezeigten Frage nach der Bedeutung der literarischen Form
und poetologischen Thematik von FW, die damit ins Zentrum der Aufmerksam-
keit rücken. Der Band geht nicht mehr, wie ältere Forschungsbeiträge, von
einer teleologischen ,Entwicklung' von FW zu Za aus, wohl aber von einer
darstellerischen und thematischen Schnittmenge beider Werke, die über die
Verklammerung' durch den Schluss von FW IV und den Beginn von Za I weit
hinausreicht. Der hierbei ausgeblendeten, aber sachlich eng damit zusammen-
hängenden Frage nach den lyrischen Anteilen von FW widmen sich mehrere
Aufsätze in dem ebenfalls von Katharina Grätz und mir 2017 herausgegebenen
Band Nietzsche als Dichter. Lyrik - Poetologie - Rezeption (vgl. die Aufsätze
von Wenner, Forrer und Patoussis) sowie ausführlicher noch in dem im selben
Jahr von Christian Benne und Claus Zittel edierten Kompendium zu Nietzsche
und die Lyrik (vgl. die Beiträge von Kaufmann, Bloch, Crescenzi, Baldelli, Itoda,
Günther, Schubert, Benne, Stegmaier und Wokalek).
In seiner 2018 veröffentlichten Monographie Le gai savoir de Nietzsche. Une
maniere divine de penser unternimmt Olivier Ponton den Versuch, FW primär
von den beiden prominenten Themen des Gottestodes und der ewigen Wieder-
kunft aus zu erschließen und innerhalb der älteren sowie neueren europä-
ischen Geistesgeschichte zu kontextualisieren, wobei einzelne Abschnitte wie
FW 125, FW 276, FW 324 und FW 341 wiederholt umkreist werden. Während