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Kaufmann, Sebastian; Nietzsche, Friedrich; Walter de Gruyter GmbH & Co. KG [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 3,2, 2. Teilband): Kommentar zu Nietzsches "Die fröhliche Wissenschaft" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2022

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https://doi.org/10.11588/diglit.73067#0557
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1598 Die fröhliche Wissenschaft

1882 eigenständig publizierten „Idyllen aus Messina" (IM) zurück (vgl. NK 3/1,
S. 461-543). Diese sind schon entstehungsgeschichtlich eng mit der Erstausga-
be von FW verflochten und waren deshalb quasi von vornherein dazu prädesti-
niert, mit in deren zweite Ausgabe einzufließen. Sie entstanden nämlich paral-
lel zu den Sinnspruch-Gedichten des eröffnenden „Vorspiel[s] in deutschen
Reimen". Nachdem sich N. von Anfang Oktober 1881 bis Ende März 1882 in
Genua aufgehalten hatte, wo er mit der Vorbereitung des Manuskripts für FW
beschäftigt war, reiste er weiter nach Sizilien und verbrachte dort einige Wo-
chen in der Hafenstadt Messina, um sich anschließend über Luzern und Basel
zur Herstellung der Druckvorlage nach Naumburg zu begeben. Ungeachtet des
Titels der kleinen Gedichtsammlung sind die acht lyrischen Texte, die sie um-
fasst, zumindest nicht durchweg in Messina, sondern zum Teil nachweislich
bereits zuvor in Genua niedergeschrieben worden (hierzu NK 3/1, S. 480). Ob
bzw. welche Gedichte aus dieser Sammlung tatsächlich auf Sizilien verfasst
worden sind, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. Fest steht allerdings, dass
N. Mitte Mai 1882, nachdem er in Naumburg angekommen war, seinem damali-
gen Verleger Ernst Schmeitzner in Chemnitz, dem er wenige Tage zuvor auch
das FW-Manuskript offerierte, die IM zum Druck für die von Schmeitzner he-
rausgegebene Internationale Monatsschrift anbot. Schmeitzner akzeptierte in
seiner Antwort vom 22. Mai N.s Publikationsbedingungen. Unmittelbar danach
gingen die IM schon in Druck.
Dass N. trotz seiner herabspielenden Bezeichnung der IM als „Harmlosig-
keiten" (Brief an Köselitz, 13.07. 1882, KSB 6/KGB III 1, Nr. 263, S. 221, Z. 7) und
„Reimereien" (Brief an Köselitz, 25. 07. 1882, KSB 6/KGB III 1, Nr. 272, S. 231,
Z. 45) von der Qualität der Gedichte überzeugt war, legt freilich gerade der
Umstand nahe, dass er sie - in mehr oder weniger veränderter, erweiterter
Form und mit Ausnahme der beiden Gedichte „Die kleine Brigg" sowie
„,Pia, caritatevole, amorosissima"' - in FW Anhang integrierte. Die
Idee zu diesem ,neuen' Gedichtzyklus findet sich bereits im Nachlass vom
Herbst/Winter 1884/85. So enthält das Quartheft Z II 7 aus diesem Zeitraum
einen Entwurf „Zur ,fröhlichen Wissenschaft.'", der zunächst noch ein „Fünf-
tes Buch. / Prinz Vogelfrei" mit dem Untertiel „Zwischenspiele zwischen zwei
Ernsten" vorsieht und darunter acht Gedichttitel auflistet, von denen später
einige denn auch in FW Anhang Eingang fanden (Z II 7, 4; vgl. ebenfalls den
ähnlichen Entwurf in Z II 5, 4). Im Nachlass gibt es seit Herbst 1885 dann in
dichter Folge mehrere, recht verschiedene Werkpläne, in denen „Lieder des
Prinzen Vogelfrei" (KGW IX 5, W I 8, 173, 26 = NL 1885/86, 2[41], KSA 12, 82,
24; KGW IX 5, W I 8, 124, 13 f. = NL 1885/86, 2[73], KSA 12, 95, 12) oder „Lieder
und Pfeile des Prinzen Vogelfrei" (KGW IX 5, W I 8, 173, 34 = NL 1885/86, 2[42],
KSA 12, 83, 4; KGW IX 5, W I 8, 174, 25 f. = NL 1885/86, 2[43], KSA 12, 83, 21;
 
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