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Sommer, Andreas Urs; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 6,1): Kommentar zu Nietzsches "Der Fall Wagner", "Götzen-Dämmerung" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.70913#0311
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292 Götzen-Dämmerung

eleates que celle d'Heraclite. Les uns disent: ,L'etre est, le non-etre n'est pas';
/7/ l'autre soutient que l'etre n'est pas, que le non-etre est." („Nichts ist der
Lehre der Eleaten gegenläufiger als diejenige des Heraklit. Die einen sagen:
,Das Sein ist. Das Nicht-Sein ist nicht'; /7/ der andere behauptet, dass das Sein
nicht ist und das Nicht-Sein ist.").
75, 23 f. Die „scheinbare" Welt ist die einzige: die „wahre Welt" ist nur hinzu-
gelogen...] Vgl. NK 81, 8-11. Vgl. NL 1888, KSA 13, 14[153], 336, 4-20 (korrigiert
nach KGW IX 8, W II 5, 56, 2-24): „Die Verirrung der Philosophie ruht darauf,
daß man, statt in der Logik und den Vernunftkategorien Mittel zu sehen, zum
Zurechtmachen der Welt zu Nützlichkeits-Zwecken (also ,principiell', zu einer
nützlichen Fälschung) man in ihnen das Criterium der Wahrheit resp. der
Realität zu haben glaubte. Das ,Kriterium der Wahrheit' war in der That
bloß die biologische Nützlichkeit eines solchen Systems prin-
cipieller Fälschung: und da eine Gattung Thier nichts Wichtigeres kennt
als sich zu erhalten, so dürfte man in der That hier von ,Wahrheit' reden. Die
Naivetät war nur die(,) die anthropocentrische Idiosynkrasie als Maß der
Dinge, als Richterthum über ,real' und ,unreal' zu nehmen: kurz, eine
Bedingtheit zu verabsolutiren. Und siehe da, jetzt fiel mit Einem Mal die Welt
auseinander in eine wahre Welt und eine ,scheinbare': und genau die Welt, in
der der Mensch zu wohnen und sich einzurichten seine Vernunft erfunden
hatte, genau dieselbe wurde ihm diskreditirt." Vgl. auch den Titel des N. wohl-
bekannten Werks von Gustav Teichmüller: Die wirkliche und die scheinbare
Welt (1882). Zur Interpretation von 75, 23 f. siehe z. B. Niemeyer 1996.

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75, 26-76, 1 Und was für feine Werlczeuge der Beobachtung haben wir an
unsren Sinnen! Diese Nase zum Beispiel, von der noch kein Philosoph mit Vereh-
rung und Dankbarkeit gesprochen hat, ist sogar einstweilen das delikateste
Instrument, das uns zu Gebote steht: es vermag noch Minimaldifferenzen der
Bewegung zu constatiren, die selbst das Spektroskop nicht constatirt.] Vgl. NL
1888, KSA 13, 14[134], 318, 1-8 (KGW IX 8, W II 5, 78, 2-10): „Die tückische und
blinde Feindseligkeit der Philosophen gegen die Sinne / Die Sinne sind es
nicht, die täuschen! — / — unsere Nase, von der, soviel ich weiß, noch nie
ein Philosoph mit Ehrerbietung gesprochen hat, ist einstweilen das delikateste
physikalische Instrument, das es giebt: es vermag noch Schwingungen zu con-
statiren, wo selbst das Spektroscop ohnmächtig ist." Sehr anders hatte Herr-
mann 1887, 193 die Leistungsfähigkeit des Geruchssinns eingeschätzt: „Der
 
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