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Sommer, Andreas Urs; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 6,2): Kommentar zu Nietzsches "Der Antichrist", "Ecce homo", "Dionysos-Dithyramben", "Nietzsche contra Wagner" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.70914#0742
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Stellenkommentar NW bewundere, KSA 6, S. 415-417 719

als Garantie des europäischen Friedens interpretiere. Und dann unter „Rome,
le 24 decembre" („Rom, am 24. Dezember") folgt der Satz: „II resulte des recens
debats ä la Chambre que tout le monde n'est pas convaincu de l'excellence de
la politique suivie depuis quelque temps. Sans doute personne ne songe ä
rompre la triple alliance, mais d'aucuns disent que l'ltalie se trouve etre pous-
see ä l'avant-garde par M. Crispi, tandis que sa place naturelle serat l'arriere
garde. Peut-etre faut-il chercher l'explication de ce fait plutöt dans le tempera-
ment de l'homme que dans un calcul reflechi." (Journal des Debats, 25. 12.
1888, S. 1. „Aus den jüngsten Debatten in der Kammer [sc. dem italienischen
Parlament] folgt, dass nicht alle überzeugt sind von der Qualität der Politik,
die seit einer gewissen Zeit verfolgt wird. Zweifellos denkt niemand daran, die
Triple-Allianz zu brechen, aber einige sagen, dass Italien sich durch Herrn
Crispi in die Vorhut gedrängt sieht, während sein natürlicher Platz die Nachhut
wäre. Vielleicht muss man die Erklärung dieser Tatsache eher im Temperament
des Mannes als in einem berechnenden Kalkül suchen.")

Wo ich bewundere.
Die Vorlages dieses Kapitels ist FW 87, KSA 3, 444 f. Die Überschrift lautet dort:
„Von der Eitelkeit der Künstler." (KSA 3, 444, 27).
417, 2-6 Ich glaube, dass die Künstler oft nicht wissen, was sie am besten kön-
nen: sie sind zu eitel dazu. Ihr Sinn ist auf etwas Stolzeres gerichtet, als diese
kleinen Pflanzen zu sein scheinen, welche neu, seltsam und schön, in wirklicher
Vollkommenheit auf ihrem Boden zu wachsen wissen.) Vgl. FW 87, KSA 3, 444,
27-32: „Ich glaube, dass die Künstler oft nicht wissen, was sie am besten kön-
nen, weil sie zu eitel sind und ihren Sinn auf etwas Stolzeres gerichtet haben,
als diese kleinen Pflanzen zu sein scheinen, welche neu, seltsam und schön,
in wirklicher Vollkommenheit auf ihrem Boden zu wachsen vermögen." Die
Fraktionierung des langen Satzes in kleinere, parataktische Einheiten führt zu
anderen Betonungen. Beispielsweise liegt mit der syntaktischen Neufassung
ein stärkerer Akzent auf „Stolzeres".
417, 6 eignen] FW 87, KSA 3, 445, 1: „eigenen".
417, 9 f. seine Meisterschaft darin hat] FW 87, KSA 3, 445, 4: „darin seine Meis-
terschaft hat".
417, 10 Reich] FW 87, KSA 3, 445, 4: „Reiche".
417, llf. dem stummen Elend Sprache zu geben] FW 87, KSA 3, 445, 5 f.: „den
stummen Thieren Sprache zu geben".
 
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