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Sommer, Andreas Urs; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 6,2): Kommentar zu Nietzsches "Der Antichrist", "Ecce homo", "Dionysos-Dithyramben", "Nietzsche contra Wagner" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.70914#0787
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764 Nietzsche contra Wagner. Aktenstücke eines Psychologen

Wagner auf's Engste zu einander gehören.] JGB 256, KSA 5, 202, 12-23: „— die
Thatsache bleibt nichtsdestoweniger bestehen, dass die französische
Spät-Romantik der Vierziger Jahre und Richard Wagner auf das Engste und
Innigste zu einander gehören. Sie sind sich in allen Höhen und Tiefen ihrer
Bedürfnisse verwandt, grundverwandt: Europa ist es, das Eine Europa, dessen
Seele sich durch ihre vielfältige und ungestüme Kunst hinaus, hinauf drängt
und sehnt — wohin? in ein neues Licht? nach einer neuen Sonne? Aber wer
möchte genau aussprechen, was alle diese Meister neuer Sprachmittel nicht
deutlich auszusprechen wussten? Gewiss ist, dass der gleiche Sturm und Drang
sie quälte, dass sie auf gleiche Weise suchten, diese letzten grossen Suchen-
den!"
428, 13 f. die ersten Künstler Europa's von weltlitterarischer Bildung] JGB
256, KSA 5, 202, 24 f.: „die ersten Künstler von weltlitterarischer Bildung".
428, 15 f. Vermittler und Vermischer der Sinne und Künste,] JGB 256, KSA 5, 202,
26-29: „Vermittler und Vermischer der Künste und der Sinne (Wagner gehört
als Musiker unter die Maler, als Dichter unter die Musiker, als Künstler über-
haupt unter die Schauspieler);".
428, 16 allesammt Fanatiker des Ausdrucks,] JGB 256, KSA 5, 202, 29-31:
„allesammt Fanatiker des Ausdrucks ,um jeden Preis' — ich hebe Delacroix
hervor, den Nächstverwandten Wagner's —, allesammt". Vgl. auch NK KSA 6,
289, 10.
428, 20 Virtuosen] JGB 256, KSA 5, 203, 1: „Virtuosen".
428, 22 geborne] JGB 256, KSA 5, 203, 2: „geborene".
428, 22 Linie] JGB 256, KSA 5, 203, 3: „Linien".
428, 22 f. begehrlich nach dem Fremden, dem Exotischen] Der Exotismus, die
Faszination durch das Fremde, galt auch in der zeitgenössischen Literaturkritik
als ein Kennzeichen der Gegenwart, vgl. z. B. Lemaitre 1887, 100: „Mais, si
interessantes que soient les descriptions de la realite prochaine, l'exotisme,
quand il est sincere, garde un charme particulier, un charme penetrant et
attristant. Je n'en veux pour preuve que certaines pages de Gautier, Salammbö,
les deux volumes de Fromentin sur le Sahel et le Sahara, et les romans de
Pierre Loti, ce roi de l'exotisme." („Aber so interessant die Beschreibungen der
nächsten Realität auch sein mögen, der Exotismus behält, wenn er aufrichtig
ist, einen besonderen Charme, einen eindringlichen und traurigen Charme. Ich
will als Beweis dafür nur gewisse Seiten von Gautier, Salammbö, die beiden
Bände von Fromentin über den Sahel und die Sahara, und die Romane von
Pierre Loti, diesem König des Exotismus, anbringen.")
 
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