4 Theodor Curtius und Alfred Bertho
Druck, der nach beendeter Stickstoffabspaltung aus dem Azid nach
Verlauf von bis 2^2 Std. konstant blieb, betrug in allen Fällen
6 bis 7 Atm. Das Reaktionsprodukt bestand stets aus braunen Lösungen,
die an den Autoklavenwänden einen braunen Humus abgesetzt hatten.
Diese Humuskörper sind, wie ihre Analysen und die Hydrolyse mit
Salzsäure, die reichliche Mengen CO2 liefert, beweisen, aus Azidresten,
^>NCON<Z_, die durch normale Abspaltung von zwei Molekülen V2
aus dem Azidmolekül entstanden sind, und Kohlenwasserstoffmolekülen
durch Verharzung gebildet worden. Sie gaben dementsprechend bei
der Hydrolyse außer CO2 kohlenstoffreiche, schwarze Pulver, Ammoniak
und in sehr geringen Mengen die in der Hauptsache im flüssigen
Reaktionsprodukt aufgefundenen Basen. Diesem letzteren wurden die
basischen Körper mit konz. Salzsäure entzogen und die so gewonnenen
tiefbraunen Extrakte i. V. über Kali und konz. Schwefelsäure ein-
gedampft. Aus den verschmierten Rückständen wurden die Basen durch
Wasserdampfdestillation aus alkalischer Lösung in Freiheit gesetzt, aus-
geäthert oder durch Eindunsten des Destillats mit Salzsäure im Vakuum
als Chlorhydrate gewonnen.
Es zeigte sich, daß entgegen den Feststellungen, die anläßlich der
in der ersten Mitteilung beschriebenen Versuche mit Einschlußrohren
gemacht waren, jeweils nicht nur eine Pyridinbase vorlag,
sondern daß außerdem stets noch ein aromatisches
Amin entstanden war. Die Trennung der Pyridine von
den Aminen erfolgte mit Hilfe der Pikrate, die im Falle Ben-
zol, 7?-Xylol und jp-Cymol mit Hilfe von absolut-ätherischer
Pikrinsäurelösung aus der ätherischen Basenlösung fraktioniert gefällt
werden konnten, während im Falle Toluol wegen ungeeigneter Lös-
lichkeitsverhältnisse der Pikrate in Äther durch fraktionierte Kristalli-
sation der alkoholischen Lösungen eine Trennung herbeigeführt werden
mußte. Aus den Pikraten der Pyridinbasen wurden wiederum
nach Möglichkeit die Chlorhydrate gewonnen, die ihrerseits wieder
zur weiteren Charakterisierung in Chlorplatinate übergeführt wurden.
Die bei der Reaktion gleichzeitig entstandenen A m i n b a s e n wurden
als Pikrate, Acetylderivate, Chlorplatinate oder durch sonstige geeig-
nete Reaktionen erkannt. Die Hinzuziehung von Vergleichspräparaten
und kristallographische Untersuchungen führten im Verein mit Mikro-
analysen, deren Methode möglichst vervollkommnet angewandt wurde,
eine absolute Klarstellung herbei.
Benzol und Carbazid gab Pyridin und Anilin, die als
Pikrate (164° und 182° u. Z.) unter Hinzuziehung von Vergleichs-
präparaten erkannt wurden; Anilin wurde zudem in salzs. Amido-
Druck, der nach beendeter Stickstoffabspaltung aus dem Azid nach
Verlauf von bis 2^2 Std. konstant blieb, betrug in allen Fällen
6 bis 7 Atm. Das Reaktionsprodukt bestand stets aus braunen Lösungen,
die an den Autoklavenwänden einen braunen Humus abgesetzt hatten.
Diese Humuskörper sind, wie ihre Analysen und die Hydrolyse mit
Salzsäure, die reichliche Mengen CO2 liefert, beweisen, aus Azidresten,
^>NCON<Z_, die durch normale Abspaltung von zwei Molekülen V2
aus dem Azidmolekül entstanden sind, und Kohlenwasserstoffmolekülen
durch Verharzung gebildet worden. Sie gaben dementsprechend bei
der Hydrolyse außer CO2 kohlenstoffreiche, schwarze Pulver, Ammoniak
und in sehr geringen Mengen die in der Hauptsache im flüssigen
Reaktionsprodukt aufgefundenen Basen. Diesem letzteren wurden die
basischen Körper mit konz. Salzsäure entzogen und die so gewonnenen
tiefbraunen Extrakte i. V. über Kali und konz. Schwefelsäure ein-
gedampft. Aus den verschmierten Rückständen wurden die Basen durch
Wasserdampfdestillation aus alkalischer Lösung in Freiheit gesetzt, aus-
geäthert oder durch Eindunsten des Destillats mit Salzsäure im Vakuum
als Chlorhydrate gewonnen.
Es zeigte sich, daß entgegen den Feststellungen, die anläßlich der
in der ersten Mitteilung beschriebenen Versuche mit Einschlußrohren
gemacht waren, jeweils nicht nur eine Pyridinbase vorlag,
sondern daß außerdem stets noch ein aromatisches
Amin entstanden war. Die Trennung der Pyridine von
den Aminen erfolgte mit Hilfe der Pikrate, die im Falle Ben-
zol, 7?-Xylol und jp-Cymol mit Hilfe von absolut-ätherischer
Pikrinsäurelösung aus der ätherischen Basenlösung fraktioniert gefällt
werden konnten, während im Falle Toluol wegen ungeeigneter Lös-
lichkeitsverhältnisse der Pikrate in Äther durch fraktionierte Kristalli-
sation der alkoholischen Lösungen eine Trennung herbeigeführt werden
mußte. Aus den Pikraten der Pyridinbasen wurden wiederum
nach Möglichkeit die Chlorhydrate gewonnen, die ihrerseits wieder
zur weiteren Charakterisierung in Chlorplatinate übergeführt wurden.
Die bei der Reaktion gleichzeitig entstandenen A m i n b a s e n wurden
als Pikrate, Acetylderivate, Chlorplatinate oder durch sonstige geeig-
nete Reaktionen erkannt. Die Hinzuziehung von Vergleichspräparaten
und kristallographische Untersuchungen führten im Verein mit Mikro-
analysen, deren Methode möglichst vervollkommnet angewandt wurde,
eine absolute Klarstellung herbei.
Benzol und Carbazid gab Pyridin und Anilin, die als
Pikrate (164° und 182° u. Z.) unter Hinzuziehung von Vergleichs-
präparaten erkannt wurden; Anilin wurde zudem in salzs. Amido-