6 Theodor Curtius und Alfred Bertho
Stoffatomen zwischen den beiden Resten, ähnlich wie nach der Wie-
LANDschen Regelr), 7-Ringbasen.
/A A /A Ä
| \>N 2V<| | = | |>M+^<|| I
W V/ V ' V/
Dieselben sind gänzlich verschieden von dem aus Carbazid und
p -Xylol entstandenen a^'-Lutidin.
Im Falle, daß Carbazid auf aromatische Kohlenwasser-
stoffe einwirkt, muß dagegen eine intramolekulare Umlagerung
A
in den Resten, , \^>N—, angenommen werden. Hierbei tritt schließlich
V
eine Methingruppe extranuklear auf.
Die am Ende der Umgruppierung auftretende Methingruppe wird
offenbar abgestoßen. Dies kann jedoch nicht unmittelbar nachgewiesen
werden, da sie sich wahrscheinlich an der Humusbildung beteiligt.
In übertragenem Sinn gilt dieser selbe Vorgang, der zur Bildung des
Pyridinrings führt, auch für Benzol und Sulfurylazid* 2), wobei, im
Gegensatz zur Bildung von 7-Ringbasen aus p-Xylol und Sulfuryl-
lazid, K. F. Schmidt ebenfalls einen Pyridinkörper auffand, und zwar
echtes Pyridin.
Die gebildete Menge der Pyridin basen, welche wir fanden, steht
indessen in keinem exakt quantitativen Verhältnis zu der im Auto-
klavengas vorhandenen Menge CO.
Die beschriebene Reaktion der Pyridinbildung und ebenso die
der nachfolgend beschriebenen A minbildüng erfolgt, wie wir fanden,
aber auch, soweit die Siedetemperatur der verwandten Kohlenwasser-
stoffe dazu ausreicht, — es sind ca. 100—110° zur Zersetzung von
C0(N^)2 erforderlich — ohne erhöhten Druck, doch bleiben, wie
verschiedene Versuche bewiesen, die Ausbeuten sehr wesentlich hinter
den unter stärkerem Druck erhaltenen zurück.
J) H. Wieland. Die Hydrazine. Chemie in Einzeldarstellungen Bd. 5.
Stuttgart 1913 bei Enke.
2) F. Schmidt. Die Einwirkung von Sulfurylazid auf Benzol B. 55. 1581.
(1922). Mündlicher Bericht in der Sitzung der Akademie in Abo am 22. 2. 22.
und in der Sitzung der Heidelberger Chem. Ges. am 20. 7. 23.
Stoffatomen zwischen den beiden Resten, ähnlich wie nach der Wie-
LANDschen Regelr), 7-Ringbasen.
/A A /A Ä
| \>N 2V<| | = | |>M+^<|| I
W V/ V ' V/
Dieselben sind gänzlich verschieden von dem aus Carbazid und
p -Xylol entstandenen a^'-Lutidin.
Im Falle, daß Carbazid auf aromatische Kohlenwasser-
stoffe einwirkt, muß dagegen eine intramolekulare Umlagerung
A
in den Resten, , \^>N—, angenommen werden. Hierbei tritt schließlich
V
eine Methingruppe extranuklear auf.
Die am Ende der Umgruppierung auftretende Methingruppe wird
offenbar abgestoßen. Dies kann jedoch nicht unmittelbar nachgewiesen
werden, da sie sich wahrscheinlich an der Humusbildung beteiligt.
In übertragenem Sinn gilt dieser selbe Vorgang, der zur Bildung des
Pyridinrings führt, auch für Benzol und Sulfurylazid* 2), wobei, im
Gegensatz zur Bildung von 7-Ringbasen aus p-Xylol und Sulfuryl-
lazid, K. F. Schmidt ebenfalls einen Pyridinkörper auffand, und zwar
echtes Pyridin.
Die gebildete Menge der Pyridin basen, welche wir fanden, steht
indessen in keinem exakt quantitativen Verhältnis zu der im Auto-
klavengas vorhandenen Menge CO.
Die beschriebene Reaktion der Pyridinbildung und ebenso die
der nachfolgend beschriebenen A minbildüng erfolgt, wie wir fanden,
aber auch, soweit die Siedetemperatur der verwandten Kohlenwasser-
stoffe dazu ausreicht, — es sind ca. 100—110° zur Zersetzung von
C0(N^)2 erforderlich — ohne erhöhten Druck, doch bleiben, wie
verschiedene Versuche bewiesen, die Ausbeuten sehr wesentlich hinter
den unter stärkerem Druck erhaltenen zurück.
J) H. Wieland. Die Hydrazine. Chemie in Einzeldarstellungen Bd. 5.
Stuttgart 1913 bei Enke.
2) F. Schmidt. Die Einwirkung von Sulfurylazid auf Benzol B. 55. 1581.
(1922). Mündlicher Bericht in der Sitzung der Akademie in Abo am 22. 2. 22.
und in der Sitzung der Heidelberger Chem. Ges. am 20. 7. 23.