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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1926, 2. Abhandlung): Über periodisch wachsende tropische Baumarten — Berlin, Leipzig, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.43398#0004
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Georg Klebs:

In früheren Untersuchungen (1911, 1912, 1915, 1917) wurde fest-
gestellt, daß es tropische Holzgewächse gibt, welche im tropischen
Klima von Tjibodas und Buitenzorg ununterbrochenes Wachstum
zeigen und die unter neuen geänderten Bedingungen in Europa lange
fortwachsen. Durch lange Zeit ununterbrochen durchgeführte Unter-
suchungen, in denen ich das Wachstum im Laufe mehrerer Jahre ver-
folgte, fand ich andere Arten, die unter den im Gewächshaus herrschen-
den Bedingungen eine regelmäßige Ruhe aufwiesen, die sich aber unter
den Bedingungen im Walde in der Heimat ganz anders verhielten.
Wir haben zwei Gruppen zu unterscheiden:
1. Solche Baumarten, die sich in unserem Klima wie einheimische
Bäume verhalten, welche in günstiger Vegetationszeit wachsen
und im ungünstigen Winter ruhen.
2. Solche Baumarten, welche mehrere Jahre einen mehrfachen
Wechsel von Wachstum und Ruhe zeigten, anscheinend unab-
hängig von klimatischen Faktoren.
Bei den Untersuchungen ging ich wie früher von jungen Exemplaren
aus, die ich entweder in einem Erdhügel im Institutsgewächshaus in
Heidelberg frei auspflanzte oder unter Umständen in einem Topf hielt,
wobei von Zeit zu Zeit die Pflanzen in frische Erde gesetzt wurden.
Das Gewächshaus wurde vom Jahre 1913 bis zum Frühjahr 1917 ständig
geheizt. Von diesem Zeitpunkt ab wurde wegen der Kohlennot im
Sommer 1917 bis zum 1. Oktober 1917, ebenso vom 1. Mai 1918 bis
1. Oktober 1918 die Heizung unterbrochen. Die Temperaturschwan-
kungen wurden täglich mit einem Maximum- und Minimumthermometer
gemessen (Klebs 1915, S. 736—737). Der Feuchtigkeitsgehalt der Luft
war im Durchschnitt relativ hoch, besonders in der Nachtzeit. Er konnte
am Tage bei Sonnenschein auf 60 %, ja 50 % sinken. Im Sommer wurde
das Haus mit Jalousien bedeckt. Dasselbe geschah ebenfalls im Winter
bei großer Kälte, da das Haus nur ein einfaches Glasdach besaß.
Täglich wurde das Wachstum mit der Lupe beobachtet, abgesehen
von einer kurzen Unterbrechung im April und einer längeren im August.
Später, 1917 und 1918, nahm ich an jedem zweiten Tag Beobachtungen
vor. Die Länge der Blätter — in cm angegeben — sind Ablesungen
vom Millimetermaßstab, bestimmt vom Ansatzpunkt des Blattes bis
zur Spitze. Das Wachstum der Blätter verläuft schließlich äußerst
langsam, kann anscheinend stillstehen und dann wieder etwas weiter
geführt werden. Nach einer längeren Reihe von Tagen wurden die
anscheinend ausgewachsenen Blätter kontrolliert.
 
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