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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1926, 2. Abhandlung): Über periodisch wachsende tropische Baumarten — Berlin, Leipzig, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.43398#0011
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Über periodisch wachsende tropische Baumarten. H
2. Oktober Ruhe, Erde, Wurzeltriebe stark in die Umgebung ge-
wachsen. 21. Oktober horizontal dunkel. 10. November hell. 14. No-
vember elektrisches Licht, stehend im Institutsgewächshaus II.
10. März 1917 neues Wachstum. 31. Mai gut gedüngtes Freibeet.
12. September noch wachsend, Topf. 8. Oktober Ruhe. 22. März 1918
neues Wachstum.
Die mehrjährigen Beobachtungen (Tab. S. 10) an diesen Pflanzen stim-
men in einem wesentlichen Punkte überein: Beginn des Wachstums Ende
März bis Anfang April und dann ununterbrochen weitergehendes Wachs-
tum während der günstigen Jahreszeit bis zum Herbst. Im Durchschnitt
7 Monate Wachstum, 5 Monate Ruhe. Sowie die ungünstige Jahreszeit
beginnt, erfolgt der Kampf um das Leben in dem verringerten Licht.
In Übereinstimmung steht, daß auch im Sommer Dunkelheit das Wachs-
tum der Pflanze hemmt. Die Lichtverminderung bewirkt auch bei
günstiger Temperatur und Feuchtigkeit einen langsamen Laubabfall
bis zur völligen Kahlheit im Dezember bis März. Die Schwankungen
im Verhalten im Herbst hängen mit der Art des Versuches zusammen.
Durch Versetzen in frische Erde gelang es, bei Pflanze 1 eine erneute
Wachstumsperiode im Winter 1914/15 zwischen 4. Dezember und
6. Januar d. h. in den lichtärmsten Monaten hervorzurufen, ebenso bei
dem Steckling in der Zeit vom 9. Dezember 1915 bis 14. Januar 1916.
Durch Dunkelheit konnte eine Ruhezeit noch in der günstigen Jahres-
zeit vom 17. August 1914 bis zum 4. Dezember 1914 erzielt werden.
Es ist mir bisher nicht gelungen, ein völlig ununterbrochenes Wachstum
während des ganzen Winters zu veranlassen. Dazu gehört sicherlich eine
künstliche Beleuchtung mit größerer Lichtenergie, als mir bisher zur
Verfügung stand.
Die relativ große Regelmäßigkeit im Verhalten von Spondias unter
den Verhältnissen von Heidelberg erinnert an die gleiche Erscheinung
im Klima von Peradeniya auf Ceylon (Wright) bezüglich des Laubfalls.
Dort findet der Laubfall früher statt, im Oktober bis November d. h.
in der trockenen heißen Zeit, während das Treiben in der feuchten heißen
Zeit, im März bis April erfolgt. 1 Im Buitenzorger Garten sind mehr-
jährige Beobachtungen nicht ausgeführt worden. Nach Simon tritt der
Laubabfall bei vielen tropischen Bäumen in Westjava in der zweiten
Hälfte der Westmonsunperiode d. h. im Januar bis März ein.
Eriodendron anfractuosum D. C.
In einer früheren Arbeit (Klebs 1912, S. 262) berichtete ich, daß
junge Pflanzen in kleinen Töpfen in Buitenzorg mehrere Monate von
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