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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1926, 2. Abhandlung): Über periodisch wachsende tropische Baumarten — Berlin, Leipzig, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.43398#0018
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18

Georg Klebs:

nachdem die das Wachstum hemmenden Faktoren—die ständige Durch-
tränkung des Bodens mit Wasser — 38 Tage gedauert hatten.
Im gleichen Jahr wurde der Einfluß des flüssigen Mediums unter-
sucht.
Pflanze 5 und 6
Von zwei kräftig bewurzelten Stecklingen wurde am 25. Juni 1914
der eine in destilliertes Wasser, der andere in 0,1 Knopsche Nährlösung
gestellt.
Die Pflanze 5 in destilliertem Wasser zeigte Wurzelwachstum bis
30. Juni. Am 10. Juli eine neue weiße Wurzel. Am 2. August alle Wurzel-
spitzen bräunlich. Blattwachstum vom 25. Juni bis 8. Juli, also 13 Tage.
Nachdem die Pflanze am 8. August in 0,1 Knopsche Nährlösung über-
führt war, traten in den nächsten Tagen junge Wurzeln auf, am 14. Au-
gust junge Blätter, die bis 4. September langsam weiter wuchsen,
Stengel zufällig abgebrochen.
Die Wurzeln der Pflanze 6 in 0,1 Knoplösung wuchsen in den ersten
Tagen nicht. Am 30. Juni traten an der nicht in Nährlösung einge-
tauchten Basis die ersten Wurzeln auf, am 7. Juli neue Wurzeln in der
Nährlösung. Die Nährlösung wurde dann durch frische 0,l%ige Lö-
sung ersetzt.

Einige Blattmessungen.

Zeit
Anfangs-
größe
in cm
End-
größe
in cm
Zuwachs
in cm
Tage
Durchschnitts-
zuwachs
pro Tag in cm
25. 6.—14. 7.
6,8
15,0
8,2’
19
0,4
25. 6.-22. 7.
1,3
8,2
6,9
27
0.3
8. 7.—30. 7.
1,0
7,2
6,2
22
0,3

Am 30. Juli kein Blattwachstum mehr, obwohl am 25. Juli die
Knoplösung unter Zusatz von phosphorsaurem Eisenoxyd erneuert
wurde. Blätter chlorotisch. Am 4. August in frische Erde versetzt.
Am 28. August nach einer Buhezeit von 29 Tagen neue Blattbildung.
Wir sehen daraus, daß die Gegenwart von Nährlösung durchaus
nicht unter allen Umständen Wachstum bewirkt. Ihre Aufnahme hängt
davon ab, ob genügend junge Wurzeln vorhanden sind. Im allgemeinen
führt ein flüssiges Medium ebenso wie vorher die Durchtränkung der
Erde mit Wasser bald früher bald später zu einer Beschränkung des
Wurzelsystems und damit immer zu einer Ruhe des Stengels, die auch
nach Versetzung in frische Erde längere oder kürzere Zeit andauert.
 
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