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Ernst, Emil; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1926, 5. Abhandlung): Die optischen Eigenschaften des Andesins von Bodenmais — Berlin, Leipzig, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.43401#0004
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E. Ernst:

zu schaffen, insbesondere um den Einfluß des Kalifeldspatgehaltes auf
die optischen Eigenschaften der Plagioklase erkennen zu lassen.
Die vorliegende Arbeit macht nun mit den optischen Eigenschaften
eines weiteren Andesins bekannt, der seiner chemischen Zusammen-
setzung nach zwischen die Oligoklase und die erwähnten vier An-
desine zu liegen kommt. Herr Geheimrat Wülfing stellte mir zu der
Untersuchung in freundlicher Weise das gleiche Andesinmaterial zur
Verfügung, das Dr. J. Kratzert1) 1923 im hiesigen Institut schon auf
die Zusammensetzung hin eingehend untersucht hat. Herrn Geheimrat
Wülfing sei auch an dieser Stelle für sein freundliches Entgegen-
kommen und stetes Interesse für die Arbeit gedankt.
II.
Zusammensetzung. Aus zwei eigenen und einer von mir zur
Kontrolle angestellten chemischen Analysen errechnete J. Kratzert für
den vorliegenden Andesin einen Anorthitgehalt von 29,80 °/0 und einen
Kalifeldspatgehalt von 4,56 °/0. Die übrigbleibenden Analysenreste von
0,34 °/0 SiOa und 0,42 °/0 AI2O3 hätten noch erheblich verringert werden
können, wenn die in den Analysen gefundenen, aber bei der Berechnung
außer acht gebliebenen 0,33 °/0 H2O^>105° als von kaolinisiertem Feld-
spat herrührend verrechnet worden wären. Dieser Plagioklas ist ja
bekanntlich durch Einschlüsse stets randlich dunkel- bis hellgrün ge-
färbt, im Innern wolkig getrübt und weist nur in den zentralsten
Teilen von größeren Individuen klarere Stellen auf.
Angewandte Untersuchungsmethoden. Da die reinsten
Teile des vorhandenen Andesinmaterials zu den Analysen Verwendung
gefunden haben, standen zu den optischen Untersuchungen nur mehr
oder weniger trübe Spaltungsstückchen zur Verfügung. Außer dieser
Trübung machte auch die überaus starke Verzwilligung nach dem
Albitgesetz und die schlechte, kaum angedeutete Spaltbarkeit nach M
der im hiesigen Mineralog.-petrogr. Institut gepflegten Ausmessung von
dickeren Präparaten am Achsenwinkelapparat Schwierigkeiten.
Den beiden ersten Schwierigkeiten, der Trübung und engen Ver-
zwilligung, wurde dadurch begegnet, daß mit Hilfe des FEDOROWschen
Drehtisches an orientierten Dünnschliffen für das eine Lamellensystem
die Lage der Hauptvektoren und optischen Achsen nach Azimut und
Poldistanz, bezogen auf die Spur der Zwillingsebene in der Schliffebene
bzw. auf die Schliffnormale, bestimmt wurde. Auf diese Weise ist die
*) J. Kratzert, Beitrag zur Kenntnis des Andesins von Bodenmais. Diese
Sitzber. 1923. 5. Abh. 11 S.
 
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