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Ernst, Emil; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1926, 5. Abhandlung): Die optischen Eigenschaften des Andesins von Bodenmais — Berlin, Leipzig, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.43401#0017
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Die optischen Eigenschaften des Andesins von Bodenmais. 17
Einen Entscheid darüber, welche Messungsreihe die zutreffendere
sein wird, bietet jetzt schon die Nachprüfung der Übereinstimmung
zwischen den beobachteten und berechneten Auslöschungsschiefen auf
P und JZ und schließlich ein Vergleich der Messungen mit den Beob-
achtungen an den andern Andesinen.
Auslöschungsschiefen. Aus den festgestellten Achsenlagen
des Andesins von Bodenmais berechnen sich folgende Auslöschungs-
schiefen:
aus den Achsenlagen nach der Drehtischmethode:
2P = 4-0°,2, NM=|-0o,2,
aus den Achsenlagen nach der Achsenwinkelapparatmeth.:
NP = - 0°,2, Nm = - 0°,9.
J. Kratzert fand bei seiner Untersuchung des gleichen Andesins, wobei
nicht unerwähnt bleiben darf, daß das von Kratzert und mir bearbeitete
Material vorwiegend von einem einzigen großen Andesinkristall her-
rührt, die Auslöschungsschiefen
Np = — 0°,35 + 0°,2 (5 Präparate)
Nm =— 0°,6 + 0°,5 (2 Präparate).
Da die Auslöschungsschiefe auf 21Z nur auf zwei ganz ungleichwertigen
Beobachtungen beruht (— 1°,1 + 0°,l und — 0°,l + 0°,8), habe ich die
Bestimmung der Auslöschungsschiefe auf JZ an 5 Präparaten wieder-
holt und für Nh-Licht gefunden: Nm = — l°,0 4- 0°,3.
Nach den Auslöschungsschiefen sind demnach die mit dem Achsen-
winkelapparat erhaltenen Achsenlagen, und damit auch die zugehörigen
Vektorenlagen, als die zutreffenderen anzusehen.
Die verbesserten Plagioklasbestimmungstabellen von F. Becke1) for-
dern für einen Andesin von 30 °|0 An-Gehalt die Auslöschungsschiefen:
Np = + 0°,l Nm = -0°,7,
mit welchen Werten die beobachteten Auslöschungsschiefen gut über-
einstimmen.
Achs en winkel. Weniger gut ist die Übereinstimmung des fest-
gestellten Achsenwinkels 2 Kn = 87°,2 mit dem aus den BECKEschen
Bestimmungstabellen interpolierten Wert 2Fn = 83°. Descloizeaux 2)
fand aber auch, wahrscheinlich an zonarstruierten Andesinen desselben
Fundorts, den Achsenwinkel einige Grad um 90° hin und her schwankend,
Fouque3) stellte den Achsenwinkel über a zu 88° 15' fest. Die Kurve:
9 E. Becke, Die optischen Eigenschaften einiger Andesine. Tschermaks
Min. u. Petrogr. Mitt. 35. 1921. 44.
3) Bull. soc. min. Fr. 7. 1884. 316. 3) Ebenda 17. 1894. 358.
 
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