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Curt Herbst
II. Die Methode.
Zur Veränderung des pH-Wertes des Seewassers kann man nicht
jede Säure benutzen, wie Vorversuche mit Essigsäure zeigten, da die
Bonellia-Larven in einem Gemisch von 20 ccm Seewasser + 3/5 ccm
1/10 nCH3COOH bald absterben. So waren z. B. Larven, welche am
29., 8., 5. 15 in die Mischung hineingebracht worden waren, um 5.40
bereits bewegungslos und am 30.8., 9 a. m. in Zer falL begriffen. Der
pH-Wert eines solchen Gemisches,, .beträgt aber nur 6,3 und liegt weit
über der Todesgrenze; die noch erträgliche Grenze der H-Ionenkonzen-
trat^opjliegt nämlich bei <?. 5,9. . , - j, . y; ;r;y
Im Gegensatz zu ..Essigsäure erwies, sich dagegen Kohlensäure als
brauchbar, obwohl sie eine merkwürdige Nebenwirkung hat. Sie bewirkt
eine Quellung des Mesenchyms der Larven, zuerst im Kopf-, dann aber
auch im Rumpf abschnitt. Sie wurde in einem Kippschen Apparat er-
zeugt, mit NaHC03 gewaschen und eine halbe Stunde lang in raschem
Strome durch eine Flasche mit ein paar hundert ccm Seewasser durchge-
leitet. Vorversuche belehrten mich, daß man von diesem kohlensäure-
haltigen Seewasser 10 ccm zu 15 ccm normalen Seewassers setzen
muß, um einen für die Larven erträglichen pH-Wert zu bekommen.
Letzterer betrug zu Anfang 6,0; 6,1; 6,3. Obwohl nun die CO2-Kulturen'
in kleinen niedrigen Glasdosen mit eingeschliffnem Glasstöpsel gehalten
wurden, um den CO2-Verlust möglichst zu hemmen, war der pH-Wert
am anderen Tage auf 6,6; 6,7; 6,8; ja sogar einmal auf 7,2 gestiegen.
Deshalb mußten die Larven jeden Tag aus der alten Versuchsmischung
herausgefangen und in neu zubereitete gebracht werden.
Besser als Kohlensäure bewährte sich Salzsäure, da hier die auf-
blähende Wirkung auf das- Mesenchym fortfällt. Ich benutzte eine
QjQ-n-Lösung, von der, wie Vorversuche ergaben, x/2 ccm zu 20 ccm See-
wasser gefügt werden mußte, um die Larven am Leben und reaktions-
fähig zu erhalten. Der pH-Wert eines solchen Gemisches betrug zu
Anfang wie in den CO2-Zuchten in der Regel 6,1; manchmal auch nur
5,9, während als höchster Wert einmal 6,2 gemessen wurde. ■
Auch in dem HCl-Seewasser blieb der pH-Wert nicht konstant.
Es wurden am anderen Tage nach Versuchsbeginn gemessen: 6,6; 6,7;
7,0; 7,1; ’ja sogar 7,2, und zwar 7,1 einmal und 7,2 zweimal. Ich er-'
neuerte infolgedessen vom 28. 9. bis 8. 10. die Mischung zweimal täglich, ‘
erhielt aber auch nach nur 12 Stunden dieselben Werte wie oben, so-
gar 7,2! Man müßte infolgedessen, um vielleicht noch bessere Resultate
erzielen zu können, in Zukunft noch öfter, vielleicht viermal am Tagä,.
die Flüssigkeit wechseln.
Curt Herbst
II. Die Methode.
Zur Veränderung des pH-Wertes des Seewassers kann man nicht
jede Säure benutzen, wie Vorversuche mit Essigsäure zeigten, da die
Bonellia-Larven in einem Gemisch von 20 ccm Seewasser + 3/5 ccm
1/10 nCH3COOH bald absterben. So waren z. B. Larven, welche am
29., 8., 5. 15 in die Mischung hineingebracht worden waren, um 5.40
bereits bewegungslos und am 30.8., 9 a. m. in Zer falL begriffen. Der
pH-Wert eines solchen Gemisches,, .beträgt aber nur 6,3 und liegt weit
über der Todesgrenze; die noch erträgliche Grenze der H-Ionenkonzen-
trat^opjliegt nämlich bei <?. 5,9. . , - j, . y; ;r;y
Im Gegensatz zu ..Essigsäure erwies, sich dagegen Kohlensäure als
brauchbar, obwohl sie eine merkwürdige Nebenwirkung hat. Sie bewirkt
eine Quellung des Mesenchyms der Larven, zuerst im Kopf-, dann aber
auch im Rumpf abschnitt. Sie wurde in einem Kippschen Apparat er-
zeugt, mit NaHC03 gewaschen und eine halbe Stunde lang in raschem
Strome durch eine Flasche mit ein paar hundert ccm Seewasser durchge-
leitet. Vorversuche belehrten mich, daß man von diesem kohlensäure-
haltigen Seewasser 10 ccm zu 15 ccm normalen Seewassers setzen
muß, um einen für die Larven erträglichen pH-Wert zu bekommen.
Letzterer betrug zu Anfang 6,0; 6,1; 6,3. Obwohl nun die CO2-Kulturen'
in kleinen niedrigen Glasdosen mit eingeschliffnem Glasstöpsel gehalten
wurden, um den CO2-Verlust möglichst zu hemmen, war der pH-Wert
am anderen Tage auf 6,6; 6,7; 6,8; ja sogar einmal auf 7,2 gestiegen.
Deshalb mußten die Larven jeden Tag aus der alten Versuchsmischung
herausgefangen und in neu zubereitete gebracht werden.
Besser als Kohlensäure bewährte sich Salzsäure, da hier die auf-
blähende Wirkung auf das- Mesenchym fortfällt. Ich benutzte eine
QjQ-n-Lösung, von der, wie Vorversuche ergaben, x/2 ccm zu 20 ccm See-
wasser gefügt werden mußte, um die Larven am Leben und reaktions-
fähig zu erhalten. Der pH-Wert eines solchen Gemisches betrug zu
Anfang wie in den CO2-Zuchten in der Regel 6,1; manchmal auch nur
5,9, während als höchster Wert einmal 6,2 gemessen wurde. ■
Auch in dem HCl-Seewasser blieb der pH-Wert nicht konstant.
Es wurden am anderen Tage nach Versuchsbeginn gemessen: 6,6; 6,7;
7,0; 7,1; ’ja sogar 7,2, und zwar 7,1 einmal und 7,2 zweimal. Ich er-'
neuerte infolgedessen vom 28. 9. bis 8. 10. die Mischung zweimal täglich, ‘
erhielt aber auch nach nur 12 Stunden dieselben Werte wie oben, so-
gar 7,2! Man müßte infolgedessen, um vielleicht noch bessere Resultate
erzielen zu können, in Zukunft noch öfter, vielleicht viermal am Tagä,.
die Flüssigkeit wechseln.