Untersuchungen über die Entstehung amöbenähnlicher Zellen usw. 15
Bewegungsplasmas; natürlich müssen Strömungen im Innern des
Bewegungsplasmas bestehen — sie werden nur infolge des Mangels
körniger Einschlüsse nicht wahrgenommen — sonst bliebe das Zustande-
kommen einer Bewegung der Autoplasmen unverständlich. Werden die
Bedingungen im Kulturtropfen infolge von Verdunstung ungünstiger,
das Medium salzreicher, so schwindet das Bewegungsplasma und das
Ernährungsplasma bildet sehr verschiedengestaltigePseudopodien (Abb. 4).
Die Gestalt verändert sich dabei dauernd; eine Lokomotion fehlt in diesem
Stadium. Vielfach sieht man am Rande des Tropfens Autoplasmen dieser
Art, während die Autoplasmen im Tropfeninnern mit einem Lobopodium
umherkriechen. Zweifellos führt diese Veränderung der Autoplasmen
am Tropfenrand und ihre Unmöglichkeit, sich den ungünstigeren Bedin-
gungen zu entziehen, zum Untergang vieler Autoplasmen. Übrigens wirkt
auch geringe Erwärmung des Präparats, wie sie bei künstlicher Beleuch-
tung vorkommt, ungünstig auf die Autoplasmen; sie verändern dami
sogleich ihr Aussehen.
Da es bisher erst wenige Male gelungen ist, Autoplasmen zu erzeugen,
wurden sie in dem Präparat belassen, in dem sie entstanden waren. Es
versteht sich von selbst, daß hier die Bedingungen zu ihrer Züchtung
auf die Dauer nicht eben günstig waren. Immerhin war die Autoplasma-
kultur im letzten Autoplasmenpräparat P 49 zur Zeit der Niederschrift
dieser Zeilen bereits 1% Monate alt.
Gleichzeitig mit den ersten zu positiven Resultaten führenden Prä-
paraten waren andere angelegt worden, die ergebnislos blieben. Das
Parafi. liquid, war dabei entweder gleich nach Anfertigung des Prä-
parats oder erst einige Zeit (1—10 Tage) später zugesetzt worden. Die
Mißerfolge sind zum Teil sicherlich folgenden Umständen zuzuschreiben:
Bei zu starker Umfassung des Wassertropfens mit Paraffin gleich nach
Herstellung des Präparats besteht die Gefahr, daß die Paramaecien zu
rasch vollkommen ersticken und damit zur Bildung der Autoplasmen
jede Möglichkeit genommen wird. Wartet man andererseits zu lange
mit dem Zusatz des Paraffins, etwa 8—10 Tage, so haben sich die Para-
maecien inzwischen den veränderten Milieubedingungen (besonders der
verringerten Sauerstoffspannung) derart angepaßt, das selbst ein luft-
dichter Abschluß des Wassertropfens ein Absterben der Paramaecien
innerhalb der nächsten 12 Stunden nicht zu bewirken vermag. Das ist
aber nach meinen bisherigen Erfahrungen notwendig, um zu positiven
Resultaten zu gelangen.
Die ersten positiven wie negativen Befunde sind zusammenfassend
vorläufig wohl so zu erklären: Die Paramaecien vertragen innerhalb
1—4 Tagen nach Anfertigung des Präparats meist nur schlecht eine
Bewegungsplasmas; natürlich müssen Strömungen im Innern des
Bewegungsplasmas bestehen — sie werden nur infolge des Mangels
körniger Einschlüsse nicht wahrgenommen — sonst bliebe das Zustande-
kommen einer Bewegung der Autoplasmen unverständlich. Werden die
Bedingungen im Kulturtropfen infolge von Verdunstung ungünstiger,
das Medium salzreicher, so schwindet das Bewegungsplasma und das
Ernährungsplasma bildet sehr verschiedengestaltigePseudopodien (Abb. 4).
Die Gestalt verändert sich dabei dauernd; eine Lokomotion fehlt in diesem
Stadium. Vielfach sieht man am Rande des Tropfens Autoplasmen dieser
Art, während die Autoplasmen im Tropfeninnern mit einem Lobopodium
umherkriechen. Zweifellos führt diese Veränderung der Autoplasmen
am Tropfenrand und ihre Unmöglichkeit, sich den ungünstigeren Bedin-
gungen zu entziehen, zum Untergang vieler Autoplasmen. Übrigens wirkt
auch geringe Erwärmung des Präparats, wie sie bei künstlicher Beleuch-
tung vorkommt, ungünstig auf die Autoplasmen; sie verändern dami
sogleich ihr Aussehen.
Da es bisher erst wenige Male gelungen ist, Autoplasmen zu erzeugen,
wurden sie in dem Präparat belassen, in dem sie entstanden waren. Es
versteht sich von selbst, daß hier die Bedingungen zu ihrer Züchtung
auf die Dauer nicht eben günstig waren. Immerhin war die Autoplasma-
kultur im letzten Autoplasmenpräparat P 49 zur Zeit der Niederschrift
dieser Zeilen bereits 1% Monate alt.
Gleichzeitig mit den ersten zu positiven Resultaten führenden Prä-
paraten waren andere angelegt worden, die ergebnislos blieben. Das
Parafi. liquid, war dabei entweder gleich nach Anfertigung des Prä-
parats oder erst einige Zeit (1—10 Tage) später zugesetzt worden. Die
Mißerfolge sind zum Teil sicherlich folgenden Umständen zuzuschreiben:
Bei zu starker Umfassung des Wassertropfens mit Paraffin gleich nach
Herstellung des Präparats besteht die Gefahr, daß die Paramaecien zu
rasch vollkommen ersticken und damit zur Bildung der Autoplasmen
jede Möglichkeit genommen wird. Wartet man andererseits zu lange
mit dem Zusatz des Paraffins, etwa 8—10 Tage, so haben sich die Para-
maecien inzwischen den veränderten Milieubedingungen (besonders der
verringerten Sauerstoffspannung) derart angepaßt, das selbst ein luft-
dichter Abschluß des Wassertropfens ein Absterben der Paramaecien
innerhalb der nächsten 12 Stunden nicht zu bewirken vermag. Das ist
aber nach meinen bisherigen Erfahrungen notwendig, um zu positiven
Resultaten zu gelangen.
Die ersten positiven wie negativen Befunde sind zusammenfassend
vorläufig wohl so zu erklären: Die Paramaecien vertragen innerhalb
1—4 Tagen nach Anfertigung des Präparats meist nur schlecht eine