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Hugo Merton :
gleichen und anderen Methoden behandelte Cyclidienpräparate ergaben
keine Resultate. —•
Da es bei den oben besprochenen Präparaten mit Autoplasmabildung
nicht gelungen war, die unmittelbare Entstehung der Autoplasmen zu
beobachten, mußte daraus gefolgert werden, daß sich dieser Prozeß
innerhalb sehr kurzer Zeit abspielt. Die bisher angewandten Methoden
zur willkürlichen Erzeugung der Autoplasmen hatten in dieser Beziehung
versagt; so wurde jetzt versucht, den Einfluß der Wasserstoffionen-
konzentration auf die Entstehung der Autoplasmen zu prüfen. Wenn
es hierbei noch nicht gelungen ist, eine sichere Methode ausfindig zu
machen, so konnte wenigstens über die Art der Entstehung der Auto-
plasmen einiges ermittelt werden.
Über diesen Teil der Untersuchungen soll in dieser Mitteilung nur
zusammenfassend berichtet werden. Zur Erzielung eines bestimmten
pH-Wertes wurde x/100 n Lösung von Salzsäure und Natronlauge ver-
wandt. Zur Bestimmung des pH-Wertes diente der Bresslau’sche
Hydrionometer. Alle Versuche, bei denen die Cyclidien in Wasser mit
einem pH-Wert zwischen 6,3 und 7,8 gehalten wurden, verliefen ergebnis-
los. Dagegen hatte die Überführung der Cyclidien aus schwach saurem
oder neutralem Wasser in solches mit einem pH-Wert von 8,0—8,6
innerhalb der ersten zwei Stunden nach der Überführung bei einer An-
zahl Individuen, die sich immer in der gleichen Gegend des Präparates
befanden, eine ganz charakteristische Veränderung zur Folge. Unmittel-
bar nach Veränderung des Milieus schießen die meisten Cyclidien eine
Zeitlang unruhig herum und entziehen sich dadurch der Beobachtung.
— Ebenso wie bei anderen Infusorien löst sich auch bei den Cyclidien in
einem bestimmten Intervall eine Nahrungsvakuole vom Cytopharynx
los, die', wenn das Medium arm an Bakterien ist, keine Inhaltskörper ent-
hält, sondern hell erscheint. Diese Vakuolen nehmen nun, wenn man
dem kleinen Tropfen, der die Cyclidien enthält, ein Vielfaches von Wasser
mit einem pH-Wert von 8,6—8,8 zusetzt, bedeutend an Volumen zu.
Bald schwellen sie so stark an, daß sie die Cyclidien auftreiben, die sich
dabei gleichzeitig etwas verkürzen und birnförmige Gestalt annehmen.
Nehmen die Nahrungsvakuolen noch weiter an Volumen zu, so werden
die Cyclidien assymetrisch aufgetrieben, schwimmen aber auch in diesem
Zustand noch lebhaft herum, ja sind direkt unruhiger als die übrigen, die
sich nicht verändert haben (Abb. 6 a—d). Die pulsierende Vakuole kon-
trahiert sich währenddem in ihrem normalen Rhythmus. In den meisten
Fällen, die zur Beobachtung kamen, verkleinerten sich die Nahrungs-
vakuolen alsbald wieder (im Stadium der Abb. 6 b oder c), und nach
längstens drei Stunden hatten die Cyclidien wieder ihr normales Aus-
Hugo Merton :
gleichen und anderen Methoden behandelte Cyclidienpräparate ergaben
keine Resultate. —•
Da es bei den oben besprochenen Präparaten mit Autoplasmabildung
nicht gelungen war, die unmittelbare Entstehung der Autoplasmen zu
beobachten, mußte daraus gefolgert werden, daß sich dieser Prozeß
innerhalb sehr kurzer Zeit abspielt. Die bisher angewandten Methoden
zur willkürlichen Erzeugung der Autoplasmen hatten in dieser Beziehung
versagt; so wurde jetzt versucht, den Einfluß der Wasserstoffionen-
konzentration auf die Entstehung der Autoplasmen zu prüfen. Wenn
es hierbei noch nicht gelungen ist, eine sichere Methode ausfindig zu
machen, so konnte wenigstens über die Art der Entstehung der Auto-
plasmen einiges ermittelt werden.
Über diesen Teil der Untersuchungen soll in dieser Mitteilung nur
zusammenfassend berichtet werden. Zur Erzielung eines bestimmten
pH-Wertes wurde x/100 n Lösung von Salzsäure und Natronlauge ver-
wandt. Zur Bestimmung des pH-Wertes diente der Bresslau’sche
Hydrionometer. Alle Versuche, bei denen die Cyclidien in Wasser mit
einem pH-Wert zwischen 6,3 und 7,8 gehalten wurden, verliefen ergebnis-
los. Dagegen hatte die Überführung der Cyclidien aus schwach saurem
oder neutralem Wasser in solches mit einem pH-Wert von 8,0—8,6
innerhalb der ersten zwei Stunden nach der Überführung bei einer An-
zahl Individuen, die sich immer in der gleichen Gegend des Präparates
befanden, eine ganz charakteristische Veränderung zur Folge. Unmittel-
bar nach Veränderung des Milieus schießen die meisten Cyclidien eine
Zeitlang unruhig herum und entziehen sich dadurch der Beobachtung.
— Ebenso wie bei anderen Infusorien löst sich auch bei den Cyclidien in
einem bestimmten Intervall eine Nahrungsvakuole vom Cytopharynx
los, die', wenn das Medium arm an Bakterien ist, keine Inhaltskörper ent-
hält, sondern hell erscheint. Diese Vakuolen nehmen nun, wenn man
dem kleinen Tropfen, der die Cyclidien enthält, ein Vielfaches von Wasser
mit einem pH-Wert von 8,6—8,8 zusetzt, bedeutend an Volumen zu.
Bald schwellen sie so stark an, daß sie die Cyclidien auftreiben, die sich
dabei gleichzeitig etwas verkürzen und birnförmige Gestalt annehmen.
Nehmen die Nahrungsvakuolen noch weiter an Volumen zu, so werden
die Cyclidien assymetrisch aufgetrieben, schwimmen aber auch in diesem
Zustand noch lebhaft herum, ja sind direkt unruhiger als die übrigen, die
sich nicht verändert haben (Abb. 6 a—d). Die pulsierende Vakuole kon-
trahiert sich währenddem in ihrem normalen Rhythmus. In den meisten
Fällen, die zur Beobachtung kamen, verkleinerten sich die Nahrungs-
vakuolen alsbald wieder (im Stadium der Abb. 6 b oder c), und nach
längstens drei Stunden hatten die Cyclidien wieder ihr normales Aus-