Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1929, 12. Abhandlung): Die Reibung, Wärmeleitung und Diffusion in Gasmischungen, 5 — Berlin, Leipzig, 1929

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43585#0007
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Reibung, Wärmeleitung und Diffusion in Gasmischungen V.

7

der chemischen Formeln der Komponenten von Gasmischungen und
ihres Mischungsverhältnisses den Zahlwert der betr. Eigenschaftsgröße
voraussagen zu können.

Die Gas-Reibung uncl -Wärmeleitung.
Während sich Gleichgewichtseigenschaften, z. B. Teildrucke oder
Molwärmen in Mischungen idealer Gase streng addieren; haben be-
kanntlich die Reibungskonstante wie die Wärmeleitzahl gekrümmte
Mischungskurven (77 gegen Molprozent), nicht selten mit Maxima.1)
Die bisherigen, der Erfahrung meist nicht hinreichend genügenden
Mischungsformeln (s. w. u.) nahmen, je sorgfältiger und folgerichtiger
die mechanische Auffassung durchgeführt wurde, um so verwickeltere
und undurchsichtigere Formen an. Daher wurden sie auch immer
weniger an dem immerhin etwas spärlichen Beobachtungsmaterial ge-
prüft. Der Zeitaufwand zu ihrer Benutzung widerspricht dem Zweck
der Theorie, so daß man mit Grund bezweifeln wird, ob die streng
mechanische Behandlung dieser Transportfragen nicht durch eine mehr
phänomenologische zu ersetzen sei.
Darum gingen wir auf möglichst breiter Erfahrungsgrundlage vor,
die wir uns großenteils erst selbst durch zahlreiche Messungen2) an
Gasgemischen verschafften. Wir benützten die Durchströmungsmethode,
maßen also Relativwerte, apparativ reduziert wegen Kapillarenausdehnung,
Barometerschwankung, Hagenbachkorrektion und Unidealität der Gase,
und [vorläufig auf den auch sonst viel verwendeten Hallenser Luft-
wert 1825 • 10“7 bei 17.3° C, jetzt] auf den von Herrn Millikan3)
mit 1824 • 10~7 — 4, 93 (230 -t) • IO-7 als Norm bezogen. Über die
Reproduzierbarkeit geben die 77 an den gut definierten Gasen H2 oder
N2 eine Kontrolle. Die Messungen werden a. a. O. mitgeteilt (s. Ann.
d. Phys.).

9 Th. Graham, Phil. Trans. 136,573. 1846; 151,373. 1861.
2) M. Trautz und W. Weizel, Ann. d. Phys. IV, 78, 305—369. 1925 (/S'O2 —AL).
M. Trautz und A. Narath, Ann. d. Phys. IV, 79,637 — 672. 1926. (HCl—H2\
Berichtigungen zu Narath s. a. a. 0. Heidelberger Inauguraldissertationen von
F. W. Stauf, Reibung von CiH± und Mischungen mit H2. 1927. P. B. Baumann,
Reibung von W oder CO und Mischungen mit H2. Äther mit Hz. 1928.
K. Kipphan, Reibung von ternären Gemischen von He—Ne — Ar. 1929. H. Binkele,
Reibung von Edelgasmischungen mit Hi. 1929. W. Ludewigs, Reibung von
CO-, Fe(CO)-,- oder Ar-Mischungen mit Hi. 1930.
3) Millikan, Ann. d. Phys. IV, 41, 759 — 766. 1913.

2*
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften