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Sander, Bruno; Felkel, Elfriede; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1929, 13. Abhandlung): Zur tektonischen Analyse von Schmelztektoniten — Berlin, Leipzig, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.43586#0017
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Zur tektonischen Analyse von Schmelztektoniten.

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gehört, liegt eben darin, daß B' die Symmetrie des B-Tektonits nicht
stört und dem B erzeugenden Akte selbst symmetriegemäß ist.
In einem der Beispiele ließ sich auf dem laminaren s eine sehr
deutliche B-Achse als Riefung erkennen und Gürtelklüfte 1 B. Lagen-
weise auftretende Quarzkörner oblong in s und von unregelmäßiger
Begrenzung meist ohne, bisweilen mit gegenseitiger Berührung bilden im
letzteren Balle ein Gefüge, wie man es auch in anderen Gesteinen, z. B.
kristallinen Schiefern begegnet. Die Herrn Dr. Reithofer übertragene
Gefügenanalyse dieser Quarze ergab (s. Diagr. 17) einen ausgesprochenen
Gürtel 1 B, wie er für andere B-Tektonite bezeichnend und beschrieben
ist; mithin besteht die B-Achse auch gefügeanalytisch: Der laminar
fließende Quarzporphyr ist ein so typischer B-Tektonit, wie wir ihn nur
auf Grund unserer allgemeinen Überlegungen erwarten können. Die
Einregelung betraf vermutlich Erstarrungsquarze erster Generation,
welche in den laminaren Scherflächen rupturell mechanisch verteilt und
passiv geregelt wurden, auch Rekristallisationserscheinungen zeigen.
Die Erage, ob Regelung nach Korngestalt oder Kornfeinbau vorliegt,
bedarf weiteren Materials, doch ist letzteres anzunehmen.
III. Gutes Laminargefüge ohne ausgezeichnete Richtung
in s.
Quarzporphyr von Döbritz b. Meißen, Härtel coli.
Wie frühere, so zeigt dieses Beispiel die Einregelung von Feldspat-
blättchen mit a in der Längsachse (also entsprechend jedem Feldspat-
blättchen (010) nicht basischer als Oligoklas-Andesin) nach der Korngestalt
während der Strömung: a || s, jeder Verbiegung von s folgend. Wir be-
gegnen als deutlicher Regel nach der Korngestalt derselben Regel, welche
im Beispiele Groß Umstadt (I 1) an isometrischen Feldspatkörnern vor-
lag, mithin auch in jenem Falle auf nach der Gestalt geregelte Keime
zurückgehen dürfte.
Auch genauere Untersuchung ließ die Ebene der Deformation bzw.
B nicht sicher bestimmen; einzelne Wirbel, deren Achse nicht einmeßbar
ist, könnten keineswegs eine solche Bestimmung begründen.

IV. Als ein Beispiel folgerichtigen und analysierbaren
Strömungsgefüges dient ein orientiertes Handstück, welches ich dem
Quarzporphyr Kahlebusch bei Dohna entnahm.
Die Orientierung der drei aufeinander senkrechten Schliffe in der
Natur ist folgende:
 
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