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Sander, Bruno; Felkel, Elfriede; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1929, 13. Abhandlung): Zur tektonischen Analyse von Schmelztektoniten — Berlin, Leipzig, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.43586#0023
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Zur tektonischen Analyse von Schmelztektoniten.

23

Der Vergleich der Diagramme ergibt: (010) ist das am besten ge-
regelte Datum. Bemerkenswert ist auch hier die Spaltung des Häufungs-
feldes in zwei 38° distanzierte Untermaxima; kein deutbarer Gürtel.
Von den optischen Symmetrieachsen weist sowohl ß, Diagr. 8, als
auch a, Diagr. 7, starke Streuung auf entsprechend dem Abstand von
65 bzw. 60° von (010). Man kann wohl annehmen, daß sich bei Ver-
größerung der Polzahl die Verteilung noch homogener gestalten würde
(cl. h. wahrscheinlich innerhalb von Kleinkreisgürteln um (010) homogen),
als sie die wohl ziemlich zufälligen Maximumsflecke bei dieser geringen
Zahl von 70—80 Polen erscheinen lassen.
Wir sehen, daß es sich um einen in bezug auf das bestgeregelte
Datum (010) ziemlich flach getroffenen Schliff handelt. Die Lamellen
liegen z. T. nahe an der Meßbarkeitsgrenze, brauchten aber nur in wenigen
Fällen (mit Hilfe des bekannten Winkels M : y mit ziemlicher Sicherheit)
konstruiert zu werden.
Die zwei Vorzugsrichtungen in Diagr. 5 sind zwar nur 38° entfernt,
ergeben aber bei der flachen Lage gegenüber der Schlifiebene die sehr
verschiedenen Lagen der Schnittgeraden zwischen Lamellen und Schliff,
die das Schliflbild besonders gegenüber dem Gefügeschnitt II unter-
scheiden.
Wir haben nach diesem Diagrammbefund auch in den Schliffen I
und II keine ausgezeichneten Schnittlagen und mithin keine extremen
Vorzugsrichtungen der Intergranulare zu erwarten; es wirkt sich aber
in a und b die Lagenverschiedenheit der M weniger aus, am wenigsten
in b, weil da die Streuung, die m Diagr. 5 in Richtung der Spur von II
am größten ist, die Parallelität der Lamellenschnitte am wenigsten
beeinträchtigt.
Die Feldspate sind im Gegensatz zum Augit größtenteils ganz frisch,
chemisch unangegriffen, aber stark durchsetzt von Spalten, stellenweise
förmlich in eine Breccie aufgelöst. Die Spalten sind ebenso wie die Inter-
granulare größtenteils von hellgrün-augitischem, z. T. kalzithaltigem
Material imprägniert.
Syenitporphyr, Thalhorn, Vogesen.
Die im Diagr. 9 gemessenen Glimmer sind unregelmäßig umgrenzte
Fetzen oder derbe Blätter mit fransigen Rändern. Das Diagramm ent-
hält 255 Pole von Spaltflächen bzw. Achsen des einachsigen Biotits ohne
Auslese.
Eine randliche Zone der Überbesetzung tritt deutlich, wenn auch
unscharf abgegrenzt, hervor. Die Anordnung der Besetzungsstellen läßt
sich als (unterbrochener) Großkreisgürtel beschreiben.
 
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