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Curt Herbst:
jungen Weibchens geschlungen, dem es vielleicht seine Entstehung
verdankte.
Der Unterschied zu dem Ergebnis des Schwesterversuches mit ge-
wechseltem Wasser ist gewaltig, denn dort wurden von 35 überleben-
den Larven 25 zu .Männchen und 10 zu Weibchen.
Zur Erzielung von Vermännlichung im angesäuerten
Seewasser ist also ein täglicher Wechsel desselben not-
wendig.
Daraus ist nun aber nicht etwa ohne weiteres zu schließen, daß
gerade der tägliche Wechsel des pH-Wertes von 5,6—6,8 die Ver-
männlichung bewirkt, sondern es wäre auch möglich, daß die Ver-
männlichung nur durch tiefliegende pH-Werte, die längere Zeit ein-
wirken müssen, bewirkt wird, und daß die längere Dauer durch eine
Summierung von kürzeren Einwirkungen ersetzt werden kann. Zur
Entscheidung dieser Alternative wären Versuche mit konstantem Kohlen-
säuregehalt nötig, die aber nicht so leicht auszuführen sind.
Nach eiuem weiter hinten unter III 1 A zu schildernden Versuch
kann vielleicht eine einmalige Herabsetzung des pH-Wertes auf 5,6—5,7
dann genügen, wenn die Larven hinterdrein geschwenkt werden. Das
Schwenken kann also vielleicht den täglichen Wechsel des HCl-See-
wassers überflüssig machen, doch bedarf diese Möglichkeit experimen-
teller Prüfung, denn es ist zu beachten, daß in dem erwähnten Ver-
such künstliches Seewasser ohne Bikarbonate verwendet wurde, wir es
aber bei dem HCl-Seewasser mit natürlichem zu tun haben.
III. Eine neue Methode der Vermännlichung durch Schwenken der Larven
in künstlichem Seewasser.
1. Wie ich auf die neue Methode kam.
A. Der Säureversuch vom 13. 6. 1928.
Am 13. 6., 5.30 p. m., wurden 100 Larven von dem am 9. gefun-
denen Material in 20 ccm Seewasser, das außerhalb der sogen. Loggetta
geschöpft worden war, + 1/2 ccm 1/10 n Salzsäure gebracht. Als am
anderen Tage der pH-Wert auf 6,7 gestiegen war, wurden die Larven
zusammen mit gleichviel Kontrolltieren von Herrn Runnström in den
Warburg-Apparat zur Bestimmung des Sauerstoffverbrauchs gebracht.
Da diese Messungen zu keinem klaren Ergebnis in der Säurezucht
führten und dies auf den Kohlensäuregehalt der Versuchsflüssigkeit
zurückgeführt wurde, so kamen die Larven am 14. 6., 6.30 p. m., in
Seewasser ohne absichtlichen Bikarbonatzusatz, das am 14. 5. zubereitet
Curt Herbst:
jungen Weibchens geschlungen, dem es vielleicht seine Entstehung
verdankte.
Der Unterschied zu dem Ergebnis des Schwesterversuches mit ge-
wechseltem Wasser ist gewaltig, denn dort wurden von 35 überleben-
den Larven 25 zu .Männchen und 10 zu Weibchen.
Zur Erzielung von Vermännlichung im angesäuerten
Seewasser ist also ein täglicher Wechsel desselben not-
wendig.
Daraus ist nun aber nicht etwa ohne weiteres zu schließen, daß
gerade der tägliche Wechsel des pH-Wertes von 5,6—6,8 die Ver-
männlichung bewirkt, sondern es wäre auch möglich, daß die Ver-
männlichung nur durch tiefliegende pH-Werte, die längere Zeit ein-
wirken müssen, bewirkt wird, und daß die längere Dauer durch eine
Summierung von kürzeren Einwirkungen ersetzt werden kann. Zur
Entscheidung dieser Alternative wären Versuche mit konstantem Kohlen-
säuregehalt nötig, die aber nicht so leicht auszuführen sind.
Nach eiuem weiter hinten unter III 1 A zu schildernden Versuch
kann vielleicht eine einmalige Herabsetzung des pH-Wertes auf 5,6—5,7
dann genügen, wenn die Larven hinterdrein geschwenkt werden. Das
Schwenken kann also vielleicht den täglichen Wechsel des HCl-See-
wassers überflüssig machen, doch bedarf diese Möglichkeit experimen-
teller Prüfung, denn es ist zu beachten, daß in dem erwähnten Ver-
such künstliches Seewasser ohne Bikarbonate verwendet wurde, wir es
aber bei dem HCl-Seewasser mit natürlichem zu tun haben.
III. Eine neue Methode der Vermännlichung durch Schwenken der Larven
in künstlichem Seewasser.
1. Wie ich auf die neue Methode kam.
A. Der Säureversuch vom 13. 6. 1928.
Am 13. 6., 5.30 p. m., wurden 100 Larven von dem am 9. gefun-
denen Material in 20 ccm Seewasser, das außerhalb der sogen. Loggetta
geschöpft worden war, + 1/2 ccm 1/10 n Salzsäure gebracht. Als am
anderen Tage der pH-Wert auf 6,7 gestiegen war, wurden die Larven
zusammen mit gleichviel Kontrolltieren von Herrn Runnström in den
Warburg-Apparat zur Bestimmung des Sauerstoffverbrauchs gebracht.
Da diese Messungen zu keinem klaren Ergebnis in der Säurezucht
führten und dies auf den Kohlensäuregehalt der Versuchsflüssigkeit
zurückgeführt wurde, so kamen die Larven am 14. 6., 6.30 p. m., in
Seewasser ohne absichtlichen Bikarbonatzusatz, das am 14. 5. zubereitet