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Curt Herbst:
27 Larven waren also verlorengegangen. Vergleichen wir dieses Re-
sultat mit dem am gleichen Tage in der Säurekultur gewonnenen, so
konstatieren wir in der Kontrolle sogar noch einen höheren Grad der
V ermännlichung.
Am 21. 6., 5 p. m., war die Zahl der Vermännlichungen auf 49, die
der Weibchen auf 6 gestiegen, und am 27. 6., 6.15 a. m., wo der Ver-
such abgeschlossen wurde, da keine indifferenten Larven mehr vor-
handen waren, ergab sich folgendes Endresultat:
Von den 73 Larven, die am 18. noch vorhanden waren,
wurden 53 zu Männchen, 2 zu Intersexen und 10 zu Weib-
chen. Die übrigen starben ab.
In der Versuchsflüssigkeit, die nicht gewechselt wurde, war sehr
viel Karbonat im Laufe der Zeit ausgefallen, und der pH-Wert auf
7,64 gesunken.
Rechnen wir die Anzahl der Männchen in den beiden
Zuchten in Prozente um, so ergibt sich, daß in der Säure-
kultur 68 °/0, in der Kontrolle, deren Wasser alkalisch
reagierte, sogar 72 °/0 der am 18.6. noch vorhanden ge-
wesenen Larven vermännlicht worden sind.
Woran liegt dieses auffallende Ergebnis, das nicht nur meinen
bisherigen Kontrollresultaten, sondern auch denen von Baltzeb, auch
dessen abweichendstem Befund vollkommen widerspricht?
B. Die Erklärungsmöglichkeiten des auffallenden Resultates.
Wenn wir uns überlegen, welchen Bedingungen die Larven in dem
Warburgschen Apparat zur Bestimmung des Sauerstoffverbrauches aus-
gesetzt sind, so können wir vielleicht durch Ausschluß auf experimen-
tellem Wege hinter die Ursachen der Vermännlichung auch in der
alkalisch reagierenden Kontrolle kommen.
In dem Gefäß des Apparates werden zunächst die Larven in 1 ccm
Wasser zusammengedrängt. Hierin könnte die erste Möglichkeit der
Vermännlichung liegen.
Dann wurden die Gefäße in dem großen Wasserbad langsam hin
und her geschwenkt, um innerhalb derselben immer die gleiche Tempe-
ratur zu haben. In diesem Schwenken könnte auch die Ursache der
Vermännlichung zu erblicken sein.
Drittens hatten wir zu dem Versuch und seiner Kontrolle künst-
liches Seewasser benutzt. Daran allerdings kann freilich das auffallende
Resultat nicht gelegen haben, da wir schon zwei andere Kontrollkulturen
erwähnt haben, die auch mit künstlichem Seewasser angesetzt worden
waren aber trotzdem keine Vermännlichungen ergaben. Immerhin
Curt Herbst:
27 Larven waren also verlorengegangen. Vergleichen wir dieses Re-
sultat mit dem am gleichen Tage in der Säurekultur gewonnenen, so
konstatieren wir in der Kontrolle sogar noch einen höheren Grad der
V ermännlichung.
Am 21. 6., 5 p. m., war die Zahl der Vermännlichungen auf 49, die
der Weibchen auf 6 gestiegen, und am 27. 6., 6.15 a. m., wo der Ver-
such abgeschlossen wurde, da keine indifferenten Larven mehr vor-
handen waren, ergab sich folgendes Endresultat:
Von den 73 Larven, die am 18. noch vorhanden waren,
wurden 53 zu Männchen, 2 zu Intersexen und 10 zu Weib-
chen. Die übrigen starben ab.
In der Versuchsflüssigkeit, die nicht gewechselt wurde, war sehr
viel Karbonat im Laufe der Zeit ausgefallen, und der pH-Wert auf
7,64 gesunken.
Rechnen wir die Anzahl der Männchen in den beiden
Zuchten in Prozente um, so ergibt sich, daß in der Säure-
kultur 68 °/0, in der Kontrolle, deren Wasser alkalisch
reagierte, sogar 72 °/0 der am 18.6. noch vorhanden ge-
wesenen Larven vermännlicht worden sind.
Woran liegt dieses auffallende Ergebnis, das nicht nur meinen
bisherigen Kontrollresultaten, sondern auch denen von Baltzeb, auch
dessen abweichendstem Befund vollkommen widerspricht?
B. Die Erklärungsmöglichkeiten des auffallenden Resultates.
Wenn wir uns überlegen, welchen Bedingungen die Larven in dem
Warburgschen Apparat zur Bestimmung des Sauerstoffverbrauches aus-
gesetzt sind, so können wir vielleicht durch Ausschluß auf experimen-
tellem Wege hinter die Ursachen der Vermännlichung auch in der
alkalisch reagierenden Kontrolle kommen.
In dem Gefäß des Apparates werden zunächst die Larven in 1 ccm
Wasser zusammengedrängt. Hierin könnte die erste Möglichkeit der
Vermännlichung liegen.
Dann wurden die Gefäße in dem großen Wasserbad langsam hin
und her geschwenkt, um innerhalb derselben immer die gleiche Tempe-
ratur zu haben. In diesem Schwenken könnte auch die Ursache der
Vermännlichung zu erblicken sein.
Drittens hatten wir zu dem Versuch und seiner Kontrolle künst-
liches Seewasser benutzt. Daran allerdings kann freilich das auffallende
Resultat nicht gelegen haben, da wir schon zwei andere Kontrollkulturen
erwähnt haben, die auch mit künstlichem Seewasser angesetzt worden
waren aber trotzdem keine Vermännlichungen ergaben. Immerhin