Untersuchungen zur Bestimmung des Geschlechts.
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4 weibchenähnlichen Zwitter mit zu den Vermännlichungen, also sehr
ungünstig rechnen, 24,16 °/o der Larven vermännlicht.
e) Kultur mit dem höchsten Bikarbonatgehalt, welcher
m
durch Zufügen von 0,3 ccm - NaHCO3 zu 20 ccm künstlichen See-
wassers ohne beabsichtigten Bikarbonatgehalt hergestellt worden war.
Da bereits die Kulturen dx—d3 an Bikarbonat übersättigt waren, so
war das natürlich mit diesem Gemisch erst recht der Fall. Es trat
infolgedessen hier allmählich ein noch viel reichlicherer Niederschlag als
in d,—d3 auf. Der pH-Wert war am 10. 7., am Ende des Versuchs,
auf 7,54 gesunken, während er am 6. 7. noch 7,84 betragen hatte.
Dieser hohe Bikarbonatgehalt wirkte, wie das auch noch bei anderen
Versuchen erkannt wurde, bereits schädigend auf die Larven ein, so
daß namentlich gegen Ende des Versuchs, wie am 6. 7. bemerkt wurde,
sehr viele Larven abstarben.
Was aber nicht abstarb, wurde zu Weibchen und in
einigen Fällen zu Intersexen, nie zu echten Männchen.
Im ganzen wurden 23Weibchen und 5 weibliche Inter-
sexe gezählt, von denen nur eines einen sehr männlichen
Einsch1 ag hatte. Die Kultur wurde nicht geschwenkt. Eine ge-
schwenkte Vergleichszucht wurde mit diesem höchsten Bikarbonatgehalt
nicht angestellt. Deshalb ist die Kultur auch nur bei Beurteilung der
eventuellen Bedeutung der Bikarbonate für die Vermännlichung in-
differenter Larven zu gebrauchen.
o
f) Wie wirkt das Schwenken der indifferenten Larven in
gewöhnlichem Seewasser? Mit die ersten Versuche, welche ich
im Sommer 1928 unternahm, waren Rüsselextraktversuche, bei denen
Herr Runnström den Sauerstoffverbrauch mittels des Warburgschen
Apparates feststellte, um meine Oxydationshypothese der Vermänn-
lichung1) einer Prüfung zu unterziehen. Diese Versuche führten inso-
fern zu keinem Ergebnis, als das Rüsselextrakt nicht vermännlichend
wirkte2), wohl weil nicht die richtige Konzentration getroffen war.
Überhaupt soll nach Baltzers persönlichen Mitteilungen das Rüssel-
extrakt sehr launisch wirken. Die Versuchskulturen waren ebenso wie
die Kontrollen im Warburgschen Apparat geschwenkt worden, aber es
*) cf. meine I. Mitteilung p. 16.
2) Bei einem Versuch von der Konzentration 1 : 2000 wurden von anfäng-
lich 74 Larven 42 zu Weibchen, 2 zu Intersexen, 1 zu einem Männchen, während
die anderen als indifferente Larven abstarben resp. bei dem Wechsel der Ver-
suchsgefäße verlorengingen. Ein zweiter Versuch mit derselben Konzentration
war nicht besser.
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4 weibchenähnlichen Zwitter mit zu den Vermännlichungen, also sehr
ungünstig rechnen, 24,16 °/o der Larven vermännlicht.
e) Kultur mit dem höchsten Bikarbonatgehalt, welcher
m
durch Zufügen von 0,3 ccm - NaHCO3 zu 20 ccm künstlichen See-
wassers ohne beabsichtigten Bikarbonatgehalt hergestellt worden war.
Da bereits die Kulturen dx—d3 an Bikarbonat übersättigt waren, so
war das natürlich mit diesem Gemisch erst recht der Fall. Es trat
infolgedessen hier allmählich ein noch viel reichlicherer Niederschlag als
in d,—d3 auf. Der pH-Wert war am 10. 7., am Ende des Versuchs,
auf 7,54 gesunken, während er am 6. 7. noch 7,84 betragen hatte.
Dieser hohe Bikarbonatgehalt wirkte, wie das auch noch bei anderen
Versuchen erkannt wurde, bereits schädigend auf die Larven ein, so
daß namentlich gegen Ende des Versuchs, wie am 6. 7. bemerkt wurde,
sehr viele Larven abstarben.
Was aber nicht abstarb, wurde zu Weibchen und in
einigen Fällen zu Intersexen, nie zu echten Männchen.
Im ganzen wurden 23Weibchen und 5 weibliche Inter-
sexe gezählt, von denen nur eines einen sehr männlichen
Einsch1 ag hatte. Die Kultur wurde nicht geschwenkt. Eine ge-
schwenkte Vergleichszucht wurde mit diesem höchsten Bikarbonatgehalt
nicht angestellt. Deshalb ist die Kultur auch nur bei Beurteilung der
eventuellen Bedeutung der Bikarbonate für die Vermännlichung in-
differenter Larven zu gebrauchen.
o
f) Wie wirkt das Schwenken der indifferenten Larven in
gewöhnlichem Seewasser? Mit die ersten Versuche, welche ich
im Sommer 1928 unternahm, waren Rüsselextraktversuche, bei denen
Herr Runnström den Sauerstoffverbrauch mittels des Warburgschen
Apparates feststellte, um meine Oxydationshypothese der Vermänn-
lichung1) einer Prüfung zu unterziehen. Diese Versuche führten inso-
fern zu keinem Ergebnis, als das Rüsselextrakt nicht vermännlichend
wirkte2), wohl weil nicht die richtige Konzentration getroffen war.
Überhaupt soll nach Baltzers persönlichen Mitteilungen das Rüssel-
extrakt sehr launisch wirken. Die Versuchskulturen waren ebenso wie
die Kontrollen im Warburgschen Apparat geschwenkt worden, aber es
*) cf. meine I. Mitteilung p. 16.
2) Bei einem Versuch von der Konzentration 1 : 2000 wurden von anfäng-
lich 74 Larven 42 zu Weibchen, 2 zu Intersexen, 1 zu einem Männchen, während
die anderen als indifferente Larven abstarben resp. bei dem Wechsel der Ver-
suchsgefäße verlorengingen. Ein zweiter Versuch mit derselben Konzentration
war nicht besser.