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Herbst, Curt [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1929, 16. Abhandlung): Untersuchungen zur Bestimmung des Geschlechts, 2: Weitere Experimente über die Vermännlichung indifferenter Bonellia-Larven durch künstliche Mittel — Berlin, Leipzig, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.43589#0033
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Untersuchungen zur Bestimmung des Geschlechts.

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Männchen werdenden Larven niederlassen, sehr beweglich ist, so daß
letztere auch geschwenkt werden, und daß bei B. fuliginosa, bei der
sich die Larven an der Rumpfwand festsetzen, das Pumpen des Weib-
chens ebenfalls ein Schwenken der anhaftenden Larven besorgt. Frei-
lich hatten wir gefunden, daß das Schwenken in natürlichem Seewasser
gar nichts oder kaum etwas nützt, aber es ist zu beachten, daß an der
mit Schleim bedeckten Oberfläche des Rüssels oder der Rumpfwand
andere physikalisch-chemischen Bedingungen herrschen können als im
freien Meerwasser. Selbstverständlich könnte aber dem Schwenken
nur eine begünstigende Rolle, keine absolut entscheidende zugesprochen
werden, da man ja auch in Rüsselextraktlösungen Vermännlichungen
erzielen kann. Auch ist es klar, daß eine Beantwortung der Frage in
positivem oder negativem Sinne nur durch Experimente mit gelähmten
und beweglichen Rüsseln resp. Rüsselstückchen möglich ist.
Was nun „das Wie“ der Wirkung des Schwenkens im Experi-
ment anbetrifft, so läßt sich zurzeit darüber nichts Sicheres aussagen.
Wenn man sagt, daß durch das Schwenken die Kolloide der Larven
verändert werden, so ist damit kaum etwas gewonnen, denn es müßte
nachgewiesen werden, wie sie verändert worden sind, und wie diese
Veränderung in das Lebensgetriebe der indifferenten Larven eingreift.
Zwei Erklärungsmöglichkeiten lassen sich aber schon jetzt mit Sicher-
heit ausschließen.
Man könnte erstens daran denken, daß der pH-Wert infolge des
Schwenkens ähnlich wie der des Meeres durch die Brandung infolge
von Aufnahme oder Abgabe gelöster Kohlensäure verändert werden
kann. Es war diese Möglichkeit freilich von vornherein wenig wahr-
scheinlich, weil das Schwenken im Vergleich zur Brandung nur eine
äußerst schwache Bewegung des Wassers herbeiführt. Tatsächlich ver-
änderte sich der pH-Wert durch das Schwenken auch nur sehr wenig
und nicht immer in derselben Richtung. Ein pH-Wert von 7,94 resp.
7,97 vor dem Schwenken konnte nach demselben 7,79 resp. 8,17 be-
tragen, also entweder etwas gefallen oder etwas gestiegen sein. Diese
geringfügigen Auf- oder Abschwankungen können unmöglich die Ver-
männlichungen in den geschwenkten Kulturen begünstigt haben. Dann
wäre es möglich, daß der Gehalt an Bikarbonaten durch das Schwenken
verändert werden kann, aber die Untersuchungen der Lösungen durch
Herrn Runnström auf gebundene Kohlensäure ergaben vor und nach
dem Schwenken entweder dasselbe Resultat oder so geringe Ab-
weichungen, daß sie in den Bereich der Fehlerquellen fallen. Im
übrigen kann aber auch die geringfügige Abnahme im Bikarbonatgehalt
von 0,0231 auf 0,0215 °/o NaHCO3, wie sie von Runnström in Kultur
 
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