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Voelcker, Ilse; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 12. Abhandlung): Felis issiodorensis Croizet von Mauer a. d. E. — Berlin, Leipzig, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.43611#0003
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Felis issiodorensis Croizet von Mauer a. d. E.
Ein neuer Carnivorenfund aus der Mauerer Grube am „Sand-
busch“, der nördl. Fortsetzung der Grube am „Grafenrain“ (1 m
oberhalb der „Lettenbank“, etwa 15 m über der Sohle), verdient
besondere Erwähnung. Es handelt sich um das (8 cm lange) linke
Unterkieferbruchstück von Felis issiodorensis Croizet.
Das Stück weist alle Zähne auf, von denen nm die Spitze des
C beschädigt ist (siehe Abbildungen). Der außerordentlich günstige
Erhaltungszustand kommt dem gleich, den die CROiZET’schen
Originalstücke zeigen. Eines dieser in dem Werk von Croizet
und Jobert (1828) abgebildeten Exemplare (PI. III Fig. 1) stimmt
mit dem mir vorliegenden weitgehend überein (wie auch aus den
unten gegebenen Maßverhältnissen hervorgeht). Unterschiede be-
stehen in zwei Merkmalen: in der Größe des Talon an Mx und in
der Ausbildung des C. (Die bei unserem Stück geringere Länge
des Diastema scheint mir von untergeordneter Bedeutung; auch
stimmen die von Croizet angegebenen Maße nicht mit seiner Ab-
bildung überein.)
Der C des Mauerer Exemplars ist außerordentlich stark,
erreicht fast die Mächtigkeit des C eines mir vorliegenden, rezenten,
jungen Leoparden. Von sämtlichen mir zur Verfügung stehenden,
rezenten Caninen (zwei Leoparden und neun Luchse) unterscheidet
er sich durch seine stumpfere Kegelform, an der die innere wie
die scharfe hintere Schneide fehlt, und durch seine geringere
Rückwärtsbiegung gegen die Spitze zu, den Merkmalen, die dem
rezenten Katzengebiß die elegante Form verleihen. Die äußere
Rinne, die Croizet an seinen Stücken als bis fast an den Schmelz-
rand herabreichend angibt, läuft bei meinem Exemplar noch in
der oberen Hälfte des Zahnes aus, wie bei dem jugendlichen Leo-
parden, während sie bei den Luchsen durchschnittlich tiefer herab-
geht. — Den rezenten Formen gegenüber liegt bei issiodorensis
(was auch aus Croizet’s Abbildungen PI. V Fig. 1 und 5 erhellt)
der Schmelzrand extrem hoch.
 
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